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Konzert-Bericht

Sulphor, IFF, Bitter Loss & Taste Bitter Ashes

Sulphor CD-Release-Party

Orangehouse, München 07.06.2008

(Fotogalerie)

So, da waren wir also...
Auf mehrfachen Wunsch einer einzelnen Person (namentlich meiner besseren Hälfte) hatte sich also das Redakteurs-Duo im Orangehouse eingefunden, um der CD-Release-Party von Sulphor beizuwohnen. Gesehen hatten wir die Jungs ja schon im Vorprogramm von Diablo Swing Orchestra und schon damals hatten die Herren (und natürlich auch die Dame) besonders bei der Frau Redakteuse bleibenden Eindruck hinterlassen. Zur Verstärkung hatten sich die sechs Oberbayern natürlich noch Gäste eingeladen und zwar in der Form von Taste Bitter Ashes, Bitter Loss und IFF, die den Boden für den "Headliner" des Abends beackern sollten.

Den Anfang machten also Taste Bitter Ashes, die das zu diesem Zeitpunkt noch etwas spärlich vorhandene Publikum mit ihrem Mix aus klassischem Heavy Metal und Thrash durchaus zu unterhalten wussten. Ein wenig gewöhnungsbedürftig fand ich den Sangesstil von Fronter Richard anfangs schon, schlich sich doch des Öfteren eine Stimmlage ein, die eher zu etwas heftigeren Metalstilen passen würde. Hatte man sich aber dran gewöhnt, funktionierte auch diese eher ungewöhnliche Mischung. Das Publikum jedenfalls hatte seine Freude dran, was auch daran lag, dass ein Teil des selbigen wohl aus Fanclubmitgliedern der Band bestand. Aber nicht nur die hatten ihren Spaß an diesem Gig, auch der Rest kam schon während des Auftrittes des Openers auf Betriebstemperatur. Besonders sei an dieser Stelle noch die Leistung von Gitarrero Moritz erwähnt, der an der Sechssaitigen eine tolle Vorstellung bot; das war ziemlich eindrucksvoll. Dazu gab es dann auch noch einen neuen Song, der ziemlich einschlug, denn er klang recht deutlich nach MMM (Maiden Meets Metallica) und hat ganz deutliches Hitpotential. Sehr unterhaltsame Sache also, die einen guten Start in den Abend bedeutete.
(Hannes)

Die nächsten im bunten Reigen waren dann Bitter Loss. Hier ging es dann sofort wesentlich zünftiger zur Sache, denn von klassischen Metal war hier nichts mehr zu hören, vielmehr gab's einen bösen Mix aus Death und Thrash vor den Latz geknallt. Ok, die technische Klasse von Taste Bitter Ashes wurde hier nicht erreicht, aber das war bei der Spielfreude des Trios auch ziemlich egal. Lustig war's, denn die Band hatte sichtlich Spaß an diesem Auftritt und der steckte die Zuhörerschaft an, auch wenn sich ein Teil der Besucher anfangs eher um die Teerung der Lungenwege kümmerte, wodurch der Saal ein wenig leerer wirkte. Aber diejenigen, die drinnen geblieben waren, konnten sich an einem sehr unterhaltsamen Gig erfreuen und langsam füllte sich der Saal dann auch wieder, Zigarettenpausen dauern halt nicht so lang wie Gigs. Eines sei aber an dieser Stelle angemerkt: Ich denke, es täte dem Sound von Bitter Loss sehr gut, wenn sich die Herren noch Verstärkung zulegen würden, drei Mann sind bei der Musik, welche die Münchner machen, doch etwas wenig. Trotzdem war der Auftritt kein Aus- oder Reinfall, die Stimmung blieb gut und stieg sogar während der Darbietung noch.
(Hannes)

Jetzt aber war erst mal Pause angesagt, denn die nun folgenden IFF hatten ihr eigenes Equipment mit dabei und brauchten deswegen auch ein wenig Zeit zum Umbau. Dafür aber ließ sich Sänger und Gitarrist Dieter S. (im folgenden nur noch als "Seine Merkwürden" genannt) dazu herab, am Ende eben jener Pause höchstselbst dafür zu sorgen, dass auch jeder den Beginn des Gigs mitbekam. IFF hoben sich dann aber nicht nur durch ihr Outfit vom Rest der Bands ab, auch der Sound war deutlich anders. Musikalisch irgendwo zwischen Rammstein und Megaherz angesiedelt (geht da überhaupt noch was dazwischen?), konnte man sich nun auch erstmals an diesem Abend an deutschen Texten erfreuen. Und auch, wenn es sich bei den Musikern von IFF um gestandene Herren, deren Alter deutlich über dem der restlichen Bands lag, konnte von einem Altherren-Auftritt keine Rede sein. Professionell ja, aber nicht steril oder gar langweilig. Nein, das hat mir recht gut gefallen, ich war positiv überrascht. Auch der Rest der Besucher schien durchaus angetan von dieser Performance, das war ein recht nettes Farbtüpferl. Alleine schon die Aufmachung war schon einen Hingucker wert, gab es doch neben einem Prinz-Eisenherz-Haarschnitt und einem recht "interessanten" Plastik- oder Lack-Jäckchen vor allem die Predigeruniform seiner Merkwürden zu bestaunen. Ja, deutlich anders, aber mit Sicherheit nicht schlecht.
(Hannes)

Aber auch dieser Auftritt ging mal zu Ende und dann war es endlich so weit: Sulphor präsentierten ihr Debütalbum. Die sechs Oberbayern enterten die Bühne und legten sogleich voll los - keine Frage, Sulphor hätten wohl auch im Olympiastadion keine Probleme, die Bühne mit Leben zu füllen. Das eh schon gute Songmaterial kommt live noch viel besser rüber - druckvoll, mitreißend, emotionsgeladen. "Leider" hab ich den Sound nur nebenbei mitbekommen - lege ich die Kamera normalerweise nach zwei Stücken zur Seite, so boten mir Sulphor so viele Motive, dass ich den ganzen Gig durch die Linse verfolgte - und das trotz schlechter Lichtverhältnisse, die den Einsatz des Blitzes erforderten. Insbesondere die zwei Gitarristen KÜ und Wutzl wutzeln ständig auf der Bühne rum und Sänger Flo - der im Übrigen fleißig trainiert, um Bo Summers Bühnen-Alkohol-Pegel zu toppen - ist jede Sekunde in Bewegung und enterte auch einige Male den Zuschauerraum. Der Gig ging ab wie ein Feuerwerk - und wer es noch nicht geschafft hat, Sulphor live erleben zu dürfen, sollte dies dringendst nachholen - egal, ob der persönliche Schwerpunkt nun mehr auf Thrash, Black oder Dark Metal liegt - Sulphor bietet von jedem etwas und noch mehr - ohne dabei zusammengewürfelt zu klingen. Sulphor klingt wie Sulphor - und live noch mal mindestens doppelt so gut.
(Tarnele)

So gut der Auftritt auch war, auch er musste mal zu Ende gehen. Immerhin war es inzwischen ja auch schon recht spät geworden, die vorgerückte Stunde forderte genauso ihren Tribut wie der Bier... äh... Mineralwasserkonsum und so entließ das Orangehouse denn auch eine müde, aber zufriedenen Menge in die laue Nacht. Ein gelungenes Event...

Hannes & Tarnele

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