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Konzert-Bericht

Coheed And Cambria & JR Ewing

Elserhalle, München 20.02.2006

Als ich gegen 20:15 Uhr in die Elserhalle komme bin ich doch ein wenig überrascht, denn die Halle ist noch verdammt rar mit Besucher bevölkert, dabei soll es doch schon um 20:30 Uhr mit der ersten Band losgehen. Hat man sich mit der Größe der Halle bei einer Band wie Coheed And Cambria vielleicht ein wenig übernommen? Als JR Ewing um 20:45 Uhr anfangen sind auf jeden Fall nicht mehr als 250 Leute da, um den Norwegern beim Feilbieten ihres Emo-Hardcore Mixes zuzuschauen. Ich muss auch ganz ehrlich sagen, so ganz mein Fall ist das nicht. Zwar sind die Jungs um Sänger Andreas auf der Bühne sehr agil und posen was das Zeug hält, aber mir ist die Musik ein wenig zu wirr - Musik und Gesang passen für mich nicht ganz zusammen, ist ein wenig disharmonisch das Ganze. Ein paar Fans vor der Bühne sehen das natürlich anders und feiern Songs wie "Here I Vanish", "Fucking & Champagne" und "Repetition Is Failure" gut ab. Aber wie immer wartet der Großteil auf die Hauptband und so geht ab 21:20 Uhr das Warten los, nachdem sich JR Ewing mit "Pitch Black Blondde" vom Publikum verabschiedet haben.

Als Coheed And Cambria dann gegen 21:50 Uhr anfangen, bin ich ein wenig überrascht, denn die Elserhalle ist doch noch sehr voll geworden. Dem Großteil der geschätzten 800 Besucher reicht bei 20 Euro Eintritt an der Abendkasse wohl die alleinige Vorstellung der Hauptband und so werden Coheed And Cambria bei ihrem Intro "Keeping The Blade" von der neuen (dritten) Platte mit gehörigem Jubel empfangen. Das Hauptaugenmerk der kommenden 75 Minuten liegt natürlich auf Good Apollo: I'm Burning Star IV, Volume I und so geht es nach dem Intro gleich mit "Welcome Home" und "Ten Speed" weiter. Bei "Blood Red Summer" vom zweiten Album In Keeping Secrets of Silent Earth: 3 wird mir dann bewusst, dass ich die Größe der Band wohl ein wenig unterschätzt habe, denn fast alle Fans sind sehr textsicher und feiern den grenzübergreifenden Emocore der Band ab ohne Ende. Na gut, die Band bietet auch allen Anlass dazu, denn was Claudio Sanchez (Gesang und Gitarre), Travis Stever (Gitarre), Michael Todd (Bass) und Joshua Eppard (Drums - Bruder von 3 Mastermind Joey Eppard) auf der Bühne abliefern, ist einfach nur intensiv und berührend - nicht wirklich von dieser Welt. Wer bei so einer Show ruhig bleibt, muss tot sein oder Daniel Kübelbock Fan. Sänger und Gitarrist Claudio schüttelt sich ein gefühlvolles Riff nach dem anderen aus dem Ärmel und singt dabei noch wie ein junger Gott. Dass er dabei nicht wirklich mit dem Publikum kommuniziert und sich ganz auf seine Musik konzentriert, kann man dem anscheinend sehr introvertierten Wuschelkopf verzeihen und die Fans scheint es auch nicht wirklich zu stören. Nach zwei Stücken vom ersten Album, die ebenfalls von den Fans sicher mitintoniert werden, ist nach knappen 45 Minuten erst mal Schluss.
Allerdings lassen sich das die Fans nicht gefallen und gröhlen die Jungs zu zwei weiteren Stücken auf die Bühne. Und das Titelstück der zweiten CD bringt mich dann auch dazu, nach dem Gig ganz schnell zum Merchstand zu laufen und mir dieses Album zu kaufen, denn es ist einfach nur geil. Den Impro-Part bei The Willing Well finde ich dann zwar ein wenig nervig, aber das ist laut einigen Fans bei Coheed And Cambria Konzerten wohl immer so, dass das letzte Stück "etwas" in die Länge gezogen wird.
Nach sehr intensiven 75 Minuten ist dann endgültig Schluss und der Großteil der Menge begibt sich zufrieden auf nach Hause. Ein paar mosern zwar über den undifferenzierten Sound, aber letztendlich kann man den Auftritt der Band wohl als Erfolg verbuchen.
Ich kann auf jeden Fall allen Freunden guter Rockmusik nur empfehlen, sich die Songs der Jungs (ob live oder auf CD) mal zu Gemüte zu führen, denn schlecht ist was anderes. Und gerade live sind sie noch mal einen Zacken härter - metallischer!

Setlist Coheed And Cambria:
Keeping The Blade
Welcome Home
Ten Speed (Of God's Blood & Burial)
Blood Red Summer
Apollo I
Once Upon Your Dead Body
A Favor House Atlantic
Wake Up
The Suffering
Devil In Jersey City
Everything Evil
---
In Keeping Secrets Of Silent Earth: 3
The Willing Well IV: The Final Cut

Thorsten

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