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Festival-Bericht

Summer Breeze

mit Amon Amarth, Haggard, In Extremo, Lacuna Coil, Midnattsol, Final Breath, Born From Pain, Anorexia Nervosa, The Bones, Impious, Pink Cream 69, Macabre, Schandmaul, God Dethroned, Therion, Ektomorf, Emil Bulls, Norther, Die Apokalyptischen Reiter, Behemoth, Dark Tranquillity, Atrocity, Wintersun & The Vision Bleak

Festivalgelände Abtsgmünd, Abtsgmünd 18. - 20.08.2005

Freitag, 19.08.2005

Obwohl wir bereits zeitig zum Festivalgelände aufbrechen wollten, hinderte uns eine von der Feuerwehr am frühen Nachmittag verkündete Sturmwarnung daran. Windböen, Hagel und starker Niederschlag wurden angekündigt, demzufolge brachen wir lieber erst einmal den Pavillion ab und verstauten unsere Sachen an sicherem Ort.
Erst ab 16:00 Uhr hatten wir Gelegenheit, zumindest den Auftritt der Emil Bulls von Nahem zu sehen. Powerwolf, Maroon, Korpiklaan, Aborted, Koroded, Nocte Abducta, Krisiun und Skindred konnten wir leider nur nebenbei verfolgen. Laut Aussage von Befragten zeigten aber alle Bands im Rahmen ihrer Möglichkeiten eine gute Performance. Zielsicher bahnten wir uns unseren Weg über die zahlreichen Schnaps- und Bierleichen, die bereits in schöner Eintracht den Boden zierten.

Die ;Emil Bulls zeigten konventionellen Metalcore, den man eigentlich nicht weiter beschreiben muss. Lautstark, aggressiv, aber wenig bemerkenswert.
Norther präsentierte sich schon wesentlich interessanter, die Verwandtschaft des Sounds zu Children of Bodom machte den gefälligen Melodic Death zwar nicht unbedingt zur Offenbarung, aber immerhin konnte man es gut anhören. Gewisse eigenständige Tendenzen sollte man dem Stil der Band aber keineswegs absprechen. Freunde melodischen Death Metals können sicher einmal eine Hörprobe riskieren...

Um halb sechs konnten wir wie bereits schon auf dem Feuertanz Festival Die Apokalyptischen Reiter in Aktion erleben, und unser zwiespältiger Eindruck von damals bestätigte sich erneut. Witzigerweise spulte die Band ein mit dem Konzert von vor drei Monaten absolut identisches Programm ab, das offensichtlich von der kleinsten Geste bis zur größten Pose einstudiert worden war. Daraus erklärt sich auch, warum die Bühnenshow auf dem Feuertanz zuweilen fürchterlich unspontan wirkte.
Fazit: Einmal gesehen haben genügt! Nach dem Gig der Reiter zog es stark zu, und erste stärkere Regenschauer verwandelten das Festivalgelände in eine Schlammlache ersten Grades.

Polens Death Metal Könige Behemoth (Moooment, das sind immer noch Vader! - Red.) servierten davon unbeeindruckt der kopfnickenden Zuhörerschaft beinharten Metal, der so richtig in die Knochen ging. Zahllose Moshpits kündeten von der Begeisterung der Fans, die den grellweiß geschminkten Bandmitgliedern das letzte abverlangten. Reihum zufriedene Gesichter machten für jedermann den energischen Gig der Polen als ein erstes echtes Highlight des Tages ersichtlich.

Leider schüttete es vor dem Auftritt der Mitbegründer des Göteborg Stils wie aus Kübeln. Vollkommen durchnässt warteten wir auf den Auftritt von Dark Tranquillity, die wieder einmal ihren Ruf als hervorragende Liveband bestätigten. Der trotz des Regens sehr gut gefüllte Platz wurde zum Areal für zahllose Moshpits, die die souveräne Vorstellung der Schweden weiter aufwerteten. Kraftvoller Sound und eine intelligent arrangierte Lightshow rundeten den Auftritt der Jungs um Mikael Stanne ab, die damit einen der stärksten Auftritte des gesamten Summer Breeze absolvierten. Schwerpunkt des Gigs lag auf den neueren Alben Damage Done und Character, aber auch einige ältere Songs fanden den Weg auf die Setlist.

Atrocity fiel nur durch einige saftige Gotteslästerungen des Sängers auf, ansonsten verdiente der Gig keine weitere Beachtung. Geräuschvoll, aber wenig bemerkenswert.

Ihre Sache wesentlich besser machten Opeth; der Melodic Death Metal weicheren Stils kam beim Publikum außergewöhnlich gut an, nicht nur die Wechsel von Härte und Melodie gingen flüssig Hand in Hand, auch die aufwändige Bühnenshow entpuppte sich als echter Hingucker. Ebenso nutzte man natürlich die Gelegenheit, einige Songs des neuen Albums Ghost Reveries zu präsentieren.

Zu bereits fortgeschrittener Stunde betraten die britischen Metalcore (Punk!! PUUUUNNKK!!! - Red.) Recken von The Exploited die Pain Stage, die einen weitgehend unspektakulären Gig hinlegten. Die altbackene Kombination aus schnellen Riffs, brüllendem Gesang und ein paar eingestreuten Gitarrenmelodien vermag in der Zeit der Metalcore Schwemme nur noch Fans zu begeistern. Met holen.

Die Genrekönige des Mittelalter Metal, In Extremo, wussten schon mehr zu überzeugen. Eine gut gemischte Setlist in Kombination mit einer bestens gelaunten Band wurde von allen Anwesenden dankbar angenommen. Die übliche Pyroshow kam ebenso gut an wie die gewohnt souveräne Bühnenperformance der Berliner, die wieder einmal ihren Ruf als starke Liveband festigen konnten.
Der Sound schien komischerweise zwischendurch hin und wieder auszusteigen, vor allem gegen Ende des Gigs waren die Beats teilweise zu stark betont (Spielmann). Bei "Teil des Ganzen" konnte man sich persönlich überzeugen, wie das Einhorn die Bühnenpräsenz von Campino kopierte, die stilistische Verwandtschaft des Songs mit Liedern der Toten Hosen schien demzufolge durchaus beabsichtigt zu sein. Gespielt wurden neben "Erdbeermund", "Merseburger II" und "Spielmannsfluch" auch Stücke des neueren Albums, die aber weniger gut aufgenommen wurden, als die bereits bekannteren.

Wintersun waren schon während des Gigs von In Extremo von ihren Fans gefordert worden, und um kurz nach Mitternacht war es auch soweit. Jari Mäenpäa, Ex-Frontmann von Ensiferum hatte nach seinem Rauswurf bei den Finnen sein Sideprojekt Wintersun kurzhand zur Hauptband erkoren, was offensichtlich für beide Seiten ein Glücksfall war. Der sehr experimentelle Metal der Finnen wurde von den Fans frenetisch abgefeiert und zeigte das songwriterische Können des Starsängers in all seinen Facetten. Black-, Power-, und Speedmetal geben sich in der vielseitigen Musik Wintersuns flott die Klinke in die Hand, ohne den Zuhörer zu überfordern.
Soviel zur Musik, die wäre auch im Auftritt besser rübergekommen wenn besagter Jari Mäenpäa an dem Abend etwas weniger getankt hätte. Oftmals kippte dem Herrn die Stimme und Textpassagen wurden teilweise eher gelallt denn gesungen. Nicht unüblich auf der Bühne, aber in diesem Fall dennoch schade.

Auf dem Rückweg zum Zelt öffnete der Himmel endgültig seine Schleusen und bescherte uns eine reichliche Menge Regenwassers. Da es den ganzen Abend schon ordentlich geregnet hatte, war das für die vollkommen durchnässten Besucher schon weitgehend egal.
Wacker stapfte man durch den Schlamm zur noch weitgehend trockenen Behausung und wartete die Nacht ab.

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