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Konzert-Bericht

The Real McKenzies

Backstage, München 19.02.2002

Von den Real McKenzies hab ich im Vorfeld schon viel Gutes gehört, umso gespannter war ich dann auch auf den Auftritt. Dass dieser im Backstage Club stattfinden sollte, hatte mich bis dahin auch nicht weiter gestört, hab ich doch nicht mit viel Andrang gerechnet. Eine Fehleinschätzung, wie sich herausstellen sollte.

So war der Club gegen 20.45 Uhr bereits gut gefüllt und als die Vorband (Booby Bastards oder so) kurz nach neun zu spielen begannen, überfüllte sich die Location langsam. Das ist überhaupt so ein Problem beim Backstage: solang noch irgendwo Platz ist, werden die Leute reingepresst. Aber genug davon, die Band verstand es, mit ihrer Mischung aus bluesigem, an alte AC/DC erinnernden, Rock'n'Roll und leichten Rockabilly-Zitaten, die Stimmung im Publikum zu heben. Als man dann noch Bon Scott zum 22jährigen Todestag einen Song widmete, hatten sie das Publikum klar auf ihre Seite gezogen. Eins hab ich allerdings nicht verstanden. Was meinten sie mit: "...ist dieser Song Bon Scott gewidmet, der heute vor 22 Jahren von uns gegangen ist. Jeder der Bon Scott nur ein bisschen kennt, weiss was das heisst." Ja und? Was heisst das? Dass er seit 22 Jahren tot ist? Nun gut...

In der kurzen Umbaupause machte sich wieder das Platzproblem bemerkbar. Sicher, ein Konzert ist kein Kindergarten, aber wenn es immer wieder Idioten gibt, die im Suff mit glühenden Zigarettenstumpen in der Gegend rumfuchteln müssen, dann nervt das. Vor allem wenn man so einen Stumpen vor Augen hat, wird man des öfteren doch etwas nervös.

Schön, Pause überstanden, Gedränge geht wieder los, bloss diesmal noch stärker. Bereits bei den ersten Tönen aus dem Dudelsack hüpften einige Kids wie Gummibälle durch die Gegend, so dass ich mich irgendwie an Top of the Pops-Aufzeichnungen erinnert fühlte. Also jetzt echt, ohne Schmarrn: Teile des Publikums schienen dem letzten Blink182-Konzert entflohen zu sein, der Rest setzte sich aus Asi-Punks, Skin-Prolls und Vollidioten zusammen. Ich hab tatsächlich noch nie in meinem Leben soviele Idioten auf sowenig Platz gesehen und ich war bei Agnostic Front! (KEIN SMILEY!) Ich weiss nicht, wie es da anderen geht, aber wenn jemand meint, es sei lustig, den Restinhalt seiner Bierflasche nach vorne zu kippen, dann find ich das asozial, aber noch tolerabel. Wenn der gleiche, bzw. die gleiche, das gleiche mit glühenden Zigarettenkippen macht, dann sollte man ihr lebenslänglich Hausverbot erteilen. Das waren übrigens sogenannte "Normalos"... Dann gab's halt noch die üblichen "Ich-steh-am-Rand-und-schubs-alle-rum"-Typen und die unvermeidlichen "ich-geh-mit-Zigarette-und-Bier-zum-Pogen"-Idioten.

Ganz vorne pogten dann auch noch einige rum, aber aufgrund der Platzverhältnisse, der schlechten Luft und meiner immer stinkiger werdenden Laune, verzichtete ich dankend.

Aber das nur am Rande. Kehren wir zur Musik (wie, die gabs auch ;-), Anm. der Red.) zurück: diese war erwartungsgemäss folklastiger Punkrock mit leichtem Rock'n'Roll-Einschlag. Sehr partytauglich, biertrinkkompatibel und eigentlich stimmungsfördernd. Zwischendurch gab's dann von Zeit zu Zeit ein Dudelsacksolo. Bei aller Liebe zum Dudelsack: Ein, zwei Einschübe hätten gereicht, aber irgendwann war's lästig. Als man dann zum Schluss noch "Amazing Grace" dudelsacktechnisch mehr als verhunzte, ging mir auch noch der letzte Rest Spass verloren, so dass ich letztendlich von meinem ursprünglichen Plan, die zwei erhältlichen CDs käuflich zu erwerben, gänzlich Abstand nahm. Wenn DIESES Publikum DIESE Musik hört, dann verzichte ich lieber darauf. Danke! Naja, die Spielzeit war zumindest mit über eineinviertel Stunden ok, daran sollten sich einige alte Herren durchaus mal ein Beispiel nehmen.

Wenn es um Irish Folk mit Punk geht, bleiben für mich die Dropkick Murphys ungeschlagene Sieger. Dort waren zwar auch Idioten, aber nicht in dieser Konzentration. Ausserdem beherrscht McHaggis den Dudelsack wirklich! Let's go Murpyhs...

Andreas

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