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Konzert-Bericht

Slapshot, Right Direction & My Choice

Backstage, München 12.05.2002

Als wir kurz nach neun im Backstage ankamen, war dieses bereits gut gefüllt und kurz drauf legten auch bereits My Choice aus München einen guten Start in den Abend hin. Der Sound war sehr oldschool-lastig und erinnerte teilweise an Madball. Mit einer Warzone-Coverversion erwies man schliesslich noch Raybeez die verdiente Ehre, bis dann zum Schluss noch der alte Bassist der Band drei Songs miteinstimmen durfte.

Der letzte Song geriet aber schliesslich zum musikalischen Debakel. Ich glaub das war "Join Me", auf jeden Fall haben sich den Song auch HIM schonmal vorgenommen. Wie auch immer, ich hab selten einen gesangstechnisch so schief intonierten Song gehört. Auch die englische Aussprache war eher schlecht als recht. Eins konnte man dem Lied aber durchaus zugestehen: es war lustig! Ehrlich: so scheisse es geklungen hat, so lustig war's! Ansonsten präsentierte sich die Band sauber aufeinander eingespielt und szenepolitisch korrekt.

Nach kurzer Umbaupause wurde der Gig von Right Direction vom WM-Hit "Ohne Holland fahr'n wir zur WM" eingeleitet. Hätte nicht gedacht, dass die RD-Posse soviel Humor hat!
Trotz der Anfeuerungsrufe von Shouter Dave wollte das Münchner Publikum nicht so recht darauf einsteigen, scheint wohl den meisten egal zu sein... Das schien auch Dave gemerkt zu haben, denn ohne Vorwarnung ging's dann auch gleich in die Vollen. Alle Releases wurden gleichberechtigt behandelt, vom Zweitling gab's unter anderem "Where were you", "Nobody's perfect but you" und natürlich "Another year". Vom "To Right The Wrong"-Album war natürlich "There ain't nobody leavin'" auf dem Programm, dass beim Break im Mittelteil mal eben mit dem bereits oben erwähnten "Ohne Holland..." ergänzt wurde. Hab ich schon erwähnt, dass die Jungs Humor haben? J Natürlich wurde auch "Bury The Hatchet" berücksichtigt und auch die Songs vom neuen Album "Beyond The Beyond" konnten mich überzeugen. Ach ja, im Vergleich zu anderen "M-Town-Rebels", wie Backfire, war man bei weiten nicht so prollig. Ein gutes Interview mit der Band hab ich übrigens unter www.newwind.de/rdinterview.htm gefunden. Ist zwar schon älter, aber nicht minder informativ.

Um 23.00 Uhr enterte dann die Hardcorelegende aus Boston die Bühne. Slapshot ist Choke und Choke ist Slapshot - die restliche Band interessierte kaum. Es könnte sich zwar um die gleichen Leute wie vor zwei Jahren, der damaligen "Abschiedstour" handeln, aber egal. Mit "Chip On My Shoulder" stiegen die Jungs voll ein und zeigten dem Publikum, wo der HC-Hammer hängt. Zwischen den Songs gab's immer mal wieder kurze Ansagen, teils auf Deutsch, die zeigten, dass der Horizont dieses Mannes nicht an der amerikanischen Grenze aufhört. Was auffiel: die (blondierten?) Haare sind wieder ab und er scheint etwas Speck angesetzt zu haben, was ihn aber nicht daran hinderte, wie ein Derwisch über die Bühne zu rasen und dabei meistens ein Lächeln aufzuhaben. Zwischendurch stellte man sich als die Kelly Family vor, um die Zuschauer zur Bravo Super Tour 2002 willkommen zu heissen und auch auf den Zuruf "fette Sau" hatte man ein eine entsprechende Antwort auf Lager (so von wegen "don't mention my weight problems. I'm a family man with two children - so FUCK YOU!").

Ach ja, Musik gab's auch und die nicht zu knapp. "Old Tyme Hardcore" (angekündigt mit "The next song is about old time hardcore, called erm... Old Tyme Hardcore..." und fettem Grinsen), "Hang up your boots", "16 Valve Hate", "Step on it", "No Friends of mine" und und und... Besonders erwähnenswert erscheint mir noch "Crossover sucks", dass mit einer Hasstirade auf die 96er Crossover 2000-Tour eröffnet wurde. Choke mag scheinbar keine Crossover-Mucke, was er auch noch ganz deutlich vom Stapel liess und dabei auch gleich noch New Metal mit einbezog. Naja, man kann's auch übertreiben... Trotzdem lustig. Dennoch war es kein Laberkonzert, so dass mit über einer Stunde Spielzeit, inklusive zweier Zugaben, alle Hits gespielt werden konnten.

Alles in allem ein sehr gutes Package, darüber hinaus waren die Merchandise-Preise mehr als fair: T-Shirt € 12, ohne Rückendruck € 8, Kapuzenpulli € 24, CD € 12... Bin ja mal neugierig, wie uns Sick Of It All am Mittwoch abkassieren...

Andreas

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