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Interview

Interview mit Hopelezz (01.06.2012)

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Unter all den Bands, die sich der etwas härteren Gangart verschrieben haben, zählt die Wuppertaler Truppe Hopelezz ganz entgegen ihrem Namen sicherlich zu den hoffnungsvollsten aus diesen Landen. Und da man schließlich auch den noch etwas jüngeren Musikern ein Podium geben möchte, richtete heavyhardes.de einige Fragen an Drummer Nik Gaidel und Sänger Fabio Sgarlato, die uns ihre Band und deren bisherigen Werdegang kurz vorstellen.

HH: Hallo zusammen und beste Grüße aus dem Hause heavyhardes. Ihr habt vor kurzem euren ersten Longplayer Black Souls Arrive unters Volk gebracht. Wie waren denn die Reaktionen von Presse und Konsumenten bislang?

Nik: Hi Kai, beste Grüße aus Wuppertal zurück! Genau, Black Souls Arrive kam Anfang April raus. Die Reaktionen sind bislang ordentlich. Wir freuen uns dass das Album eine so große Aufmerksamkeit genießt. Da gibt es hin und wieder Leute denen es nicht zu 100% zusagt was wir machen, aber grundsätzlich sind sich alle einig, dass man ordentlich dazu headbangen kann...

Fabio: Letztendlich können und wollen wir es ja auch nicht allen recht machen, aber es ist schon interessant zu sehen wie sehr sich die Meinungen unterscheiden können. Was in einer Bewertung als Manko beschrieben wird, tut ein anderer in den Himmel loben.

HH: Euere EP Sources Of Ignition habt ihr ganz in Eigenregie veröffentlicht. Wie lief das nun beim ersten Longplayer Black Souls Arrive?

Nik: Wir haben das Album über 7 Hard Records veröffentlicht. Mit 7 Hard arbeiten wir seit diesem Album zusammen. Ohne ein Label wäre es uns nicht möglich gewesen, das Album so rauszubringen wie wir es uns vorgestellt haben. Dennoch arbeiten wir Hand in Hand, tauschen uns regelmäßig aus und teilen uns die Promotion-Arbeit. So ganz können wir die Finger nicht von unserem Produkt lassen.

Fabio: Schon als wir den Entschluss gefasst haben das Album aufzunehmen, wollten wir es von Anfang an unter einem Label veröffentlichen. Nachdem wir es verschiedenen Labels vorgestellt hatten, machte 7hard uns ein Angebot, das wir nicht ausschlagen konnten.

HH: Ich habe eure Musik auf Black Souls Arrive in der Schnittmenge bekannter Acts wie Arch Enemy, Soilwork und Heaven Shall Burn platziert - so große Namen muss man ja schon deshalb nehmen, damit sich die Leser orientieren können. Aber abgesehen davon, dass das alles Hochkaräter sind, könnt ihr mit der stilistischen Einordnung leben oder seht ihr das ganz anders?

Nik: Ich persönlich kann gut damit leben. Ich sehe es sogar als Kompliment an. Eine Kopie wollen wir dennoch nicht sein. Wir haben so viele Einflüsse in unserer Musik dass wir uns nicht auf einen Stil festlegen wollen. Das machen die von dir genannten Bands ebenfalls nicht. Innerhalb der Band haben wir alle einen unterschiedlichen musikalischen Background. Das geht von 70er Hard Rock bis hin zu Old School Death Metal.

Fabio: Der Mix machts!

HH: Wie würdet ihr eure Musik jemandem vom Fach, also einem eingefleischten Metalhead, erklären?

Nik: Hopelezz machen melodischen, modernen Metal. Wir bedienen uns an verschiedenen Stilrichtungen wie Thrash oder Death. Modern Metal würde man wohl dazu sagen, wobei dieser Begriff so richtig schön doof nichtssagend ist.

HH: Und wie einer Person, die absolut keine Ahnung von diesem Metier hat und üblicherweise Lady Gaga bei sich zuhause laufen hat?

Nik: Oh, jemandem unsere Musik erklären, der nichts mit Metal zu tun hat, passiert mir privat sehr oft. Zuerst sag ich immer sehr harter Rock oder Heavy Metal. Zu 95% kommt dann die Rückmeldung "Aah also so wie Metallica. Ich liebe "Nothing Else Matters!""

Fabio: Die beschriebene Situation passt auch zu meiner Familie. *lacht*
Üblicherweise sage ich dann, dass es schnelle, handgespielte Musik ist, und man sich am Besten selbst einen Eindruck machen soll.

HH: Ihr habt meine abschließenden Bedenken im Review ja sicherlich gelesen, nämlich dass ihr zwar einerseits gute Arbeit liefert, aber andererseits eben auch einen Stil praktiziert, den man in ähnlicher Form zurzeit aus vielen Richtungen um die Ohren bekommt. Was, meint ihr, hebt euch aus der Masse hervor und wie nehmt ihr die Promotion für die Scheibe in die Hand? Welche Plattformen benutzt ihr?

Nik: Es sollte vorerst um die Songs gehen. Wenn du unsere Songs hörst, solltest du den Spaß und die Leidenschaft spüren können. Darauf kommt es an. Wir erfinden das Rad nicht neu, sondern spielen die Mucke auf die wir Bock haben. Es ist das größte Kompliment wenn jemand sagt, dass er sich unsere Songs auf seinen IPod gezogen hat oder die Scheibe beim Autofahren hört, weil man dazu abgehen kann. Auf unseren Konzerten lernst uns dann die Person kennen. Wir sind nicht die Art von Band die sich nach den Gigs sofort verzieht. Wir suchen den Kontakt mit den Leuten, quatschen am Merchandise-Stand und trinken ein Bier zusammen. Das ist natürlich die größte Promotion. Konzerte stehen immer an erster Stelle. Reviews sind ebenfalls wichtig wobei das eigentlich nur die Meinung eines einzelnen widerspiegelt. In Interviews können wir unseren Standpunkt vertreten. Wir sind mit der Promotion dann zufrieden wenn wir all diese Punkte gut genutzt haben. Das ist dann der sogenannte Marketing-Mix.

Fabio: Natürlich darf man hierbei das Internet nicht vergessen, man erreicht in kurzer Zeit sehr viele Leute! Deshalb sind wir auch auf so gut wie jeder Plattform vertreten, oder man gibt einfach in Google unseren Bandnamen ein.

HH: Wenn ihr mal zurück schaut - was war das bisherige Highlight eurer noch recht jungen Karriere?

Nik: Auch wenn wir noch nicht sehr lange dabei sind konnten wir schon viel erreichen von dem wir immer geträumt haben. Supportgigs mit meinen persönlichen Helden wie Ill Nino oder Soilwork. Das ist natürlich schon extrem geil. Der wichtigste Schritt war aber bestimmt der unterschriebene Plattenvertrag mit 7 Hard Records.

Fabio: Ich lege mich da ungerne auf nur ein Ereignis fest. Bandtechnisch ist für mich der Plattenvertrag ein großes Highlight. Unsere Konzerte mit den Großen aus der Szene waren bisher auch stets etwas Besonderes. Ich freue mich aber auch darauf die ersten größeren Festivals in Angriff zu nehmen, sei es das Metal4Splash im Juli, oder das Full HD Festival in Emden. Am Jahresende teilen wir mit Crematory beim Metal For Mercy die Bühne.

HH: Und was war die größte Watschn, die ihr bislang bekommen habt?

Nik: Zu Beginn unserer Karriere haben wir wirklich jedes, aber auch jedes Konzert gespielt welches uns angeboten wurde. Das macht dann keinen Sinn, wenn du an einem Abend die einzige Metalband bist und der Rest der Bands sich im Alternative/Indie-Bereich bewegt. Die Reaktionen des Publikums kannst du dir vorstellen. Ab diesem Zeitpunkt haben wir uns geschworen die Konzerte vorher zu überprüfen.

Fabio: Dazu muss man aber sagen dass viele einfach nur dastehen und sich die Musik anhören. Das heißt aber noch lange nicht, dass es ihnen nicht gefällt! Schließlich kann man auch einfach wieder gehen. Daher geben wir immer alles, immerhin ist das Teil der Show.
Ich selber bin unter der Bühne auch nicht immer der Banger schlechthin, daher kann ich mich sehr gut in die Lage der Zuhörer hineinversetzen, und nehme es auch keinem Übel, wenn man mal einfach die Musik genießen will.

HH: Man muss ja heutzutage gerade in diesem Geschäft stets auf dem Boden der Tatsachen bleiben, aber träumen darf man noch. Wovon träumt ihr, wenn es um die Entwicklung von Hopelezz geht, und wie sieht die eher nüchterne Einschätzung für - na, sagen wir - die nächsten drei Jahre aus?

Nik: Zu den Träumen gehören vielleicht so Einzelerlebnisse wie z.B. auf Wacken zu spielen. Der Grundwunsch ist aber von deiner Leidenschaft also der Musik leben zu können. Die Realität sieht deshalb so schlecht aus, da die Industrie ja generell in der Krise ist. Wir selber kämpfen täglich damit alles unter einen Hut zu bekommen. Der Job, die Musik, die Familie, usw. Bislang haben wir das dennoch sehr gut hinbekommen.

Fabio: Vor allem anfangs machte ich mir nicht die Hoffnung, dass wir auf so einen Stand wie heute kommen! Das lag aber eher an der Tatsache dass meine frühere Band nicht so motiviert war und dementsprechend der Tatendrang fehlte. Mein Traum wäre es auch nur von der Musik leben zu können. Aber bis es soweit wäre müsste noch vieles passieren! Andererseits gefällt es mir sehr, dass man noch normal arbeiten kann, ohne wegen der Musik Abstriche dafür zu machen. Selbst wenn so die komplette Freizeit draufgeht, wollten wir es ja so haben. Ich denke innerhalb der nächsten drei Jahre wollen wir weiter an uns arbeiten, möglichst viel live spielen, und irgendwann am zweiten Album arbeiten.

HH: Gibt es eine Art Vorbild in der Szene, von dem ihr sagt: die machen alles richtig, so oder so ähnlich will ich auch durchstarten?

Nik: Die Bands, die sich in diesem Business lange aufhalten sind, definitiv zu beneiden. Nimm Bands wie In Flames oder Kataklysm. Diese Bands sind schon seit einer Ewigkeit im Geschäft und haben den Erfolg kontinuierlich gesteigert. So etwas kann man nur beneiden.

Fabio: Sowohl musikalisch als auch von ihrer Historie haben mich Machine Head sehr beeindruckt! Nach ihrem ersten genialen Album folgten leider ein paar Durchhänger, anstatt aber darin zu versauern hat man die Ärmel hochgekrempelt und sich wieder an die Spitze gespielt.

HH: Apropos Ärmel hochkrempeln. Ein neues Album ist da - wo bekommt man euch in nächster Zeit live zu sehen?

Nik: Wir werden viel unterwegs sein. Bislang sind Supportshows für Unearth und Skeletonwitch bestätigt. Zudem haben wir dank unserer Fans das Vergnügen auf dem diesjährigen Metal4Splash Festival zusammen mit Sodom und Deadlock zu spielen. Die zahlreichen Leute haben uns per Voting ins Festival gewählt. Alle Dates findet ihr unter www.facebook.com/hopelezzmetal oder unserer Homepage www.hopelezz.de.

HH: Gibt es noch irgendetwas, das ihr an dieser Stelle unbedingt loswerden wollt? Vielleicht hab ich die wichtigste Frage ja vergessen...

Nik: Wir nutzen die Zeilen jetzt einfach mal, um uns bei allen für den Support zu bedanken. Den Fans, Freunden, Familien und natürlich Heavyhardes.de! Besucht uns online, besucht unsere Konzerte, trinkt ein Bier mit uns, kauft unser Album und habt einfach eine gute Zeit. Darauf kommt es an!!! Cheers!

Fabio: Statt Bier darf es natürlich auch eine Cola sein, die schmeckt wenigstens überall gleich gut!

HH: Ich sage herzlichen Dank für das Interview und wünsche alles Gute für die Zukunft!

Dagger

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