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Konzert-Bericht

Amorphis & Starkill

Backstage, München 08.11.2013

(Fotogalerie)

Eine der vielen Vorzüge, sich als Fan im Heavy Metal-Bereich zu bewegen, ist, dass einem die Möglichkeiten, sich immer wieder in andere, für einen selbst also "neue" Bands reinzuhören, nicht ausgehen. So muss ich zugeben, dass Amorphis bis vor ca. 1 ½ Jahren in meinem persönlichen, mit Schwermetall durchsetzten Universum tatsächlich nur an der Peripherie statt fanden. Klar kannte man den einen oder anderen Song, mit der Band, ihrer mittlerweile langen Historie, dem Phänomen Amorphis habe ich mich aber erst in den letzten Monaten eindringlich beschäftigt. Meine Begleitung für den Gig im Backstage spielte dabei nicht nur als Starthilfe mit Sicherheit eine tragende Rolle!
Ein Lob auf die Ticket-Preisgestaltung. In der heutigen Zeit passiert es nicht mehr so oft, dass man eine Combo vom Kaliber der Finnen für 20 Euronen zu sehen bekommt. Merchandise lag bei 15 bis 25, wobei reichlich Auswahl herrschte, sogar die Amorphis-BBQ-Sauce konnte man für 9 € ersteigern. Zeitig genug am Werk angekommen, durften wir beobachten, wie sich die Halle nach und nach zu füllen begann. Am Ende müssten wohl etwa drei Viertel der Kapazität erreicht worden sein, allerdings freute man sich stets über relative Bewegungsfreiheit, was sicher auch an den Anwesenden lag. Freundliche Menschen, die Amorphis-Fans - wirkten zunächst ein wenig brav, was jedoch später der Stimmung absolut keinen Abbruch tun sollte. In Sachen Bandklamotten liefen einem auffallend viele Träger von Festivalshirts über den Weg (und, wahrscheinlich aufgrund der kürzlichen Gastspielreise, von Annihilator-Shirts). Persönlich kann ich diese Entwicklung immer noch nicht nachvollziehen: warum sich in Wacken lieber einen überteuerten Festivaldress zulegen und damit lediglich den Veranstaltern seine Euros in den Rachen werfen, als beim Bandmerch zu stöbern, wo die Einnahmen eben an die Typen, die hinter den jeweiligen Logos stehen, gehen oder auf der Händlermeile in einem Kleinstshop Unikate entdecken... wie auch immer, man muss nicht alles verstehen.
Langsam wurde es Zeit für Starkill, die einzige Vorgruppe des Abends. Die Jungs aus Chicago, Illinois durften für ca. 40 Minuten ran, wodurch man einen ziemlich guten Eindruck darüber gewinnen konnte, wohin die Band will bzw. wofür Starkill stehen: nämlich einen Stilmix aus frühen Dimmu Borgir und Children Of Bodom, vielleicht ein bisschen angerockter als die beiden erwähnten Referenzbands. Starkill Der Sound ließ kaum zu wünschen übrig und auch ihr Stageacting hatten vor allem Gitarrist Charlie Frederici und Sänger/Gitarrist Parker Jameson relativ intus. Da die Band mit Fires Of Life erst eine Scheibe auf dem Markt hat, gab's eben Kostproben von dieser, wobei der Opener mit dem brutalen "New Infernal Rebirth" gut gelang. Aus dem Rest des Sets stachen insbesondere der Titelsong des Albums, zu dem unlängst ein Video gedreht wurde, das mal hymnisch getragene, mal mit Hyperspeed-Gitarren durchsetzte "Below The Darkest Depths" und der letzte Song "Whispers Of Heresy" heraus. Alles in allem kein schwacher Auftritt. Ist die Findungsphase erst mal vorbei, könnte man von Starkill noch so einiges hören.

Kurze Pause (in etwa 20 Minuten), bis die Stars des Abends die Bühne betraten. Es ist kein Geheimnis, dass Amorphis mit Circle ein bärenstarkes neues Album im Gepäck haben und so verwunderte es kaum, dass dessen Opener auch den der Show in München machte: "Shades Of Gray", gefolgt von "Narrow Path", ebenfalls von Circle. Auch beim Headliner des Abends zeigte sich der Soundmixer glänzend aufgelegt: nicht zu leise, nicht ohrenbetäubend und überall im Rund klar und ausgeglichen. So kamen vor allem die Vocals von Tomi Joutsen mit allem ihnen eigenen Druck zur Geltung und die ruhigeren Passagen konnten wunderschön emotional in Szene gesetzt werden. Amorphis Amorphis können aus einem reichen Fundus an Hits, aber auch Live-Klassikern schöpfen. Es dürfte nicht einfach gewesen sein, die Setlist zusammen zu stellen und dabei alle Schaffensphasen und den Geschmack der Fans zu bedenken. Im Großen und Ganzen dürfte dieses Abenteuer jedoch als gelungen eingestuft werden. Mit "Sampo" und "Silver Bride" gab es anschließend gleich zwei Alltime-Greats, bei denen die von Anfang an klasse Stimmung noch mal ein Stück weit ausgelassener wurde. Allerdings muss erwähnt werden, dass das Publikum die Stücke des neuen Outputs genauso abfeierte, wie das seit Jahren bekannte Liedgut. So wurde bei "Against Widows" (von Elegy; 1996) gleichermaßen gebangt und mitgesungen (nach einem Geburtstagsständchen für Basser Niclas Etelävuori) wie beim anschließenden "The Wanderer". Was für herausragende Musiker Amorphis sind, konnten sie hinterher einmal mehr beim Klassiker "My Kantele" unter Beweis stellen, bei dem sich die Gitarrenfraktion Esa Holopainen/Tomi Koivusaari und Keyboarder Santeri Kallio die Bälle nur so zuspielten. Amorphis Nach "Into Hiding" wurde die meines Erachtens stärkste Nummer von Circle "Nightbird's Song" gezockt, gefolgt von einer tollen Version der Live-Hymne "The Smoke". Auch die Lightshow verdient ein Extralob - allen voran die Sequenzen, in denen die Akustikpassagen mit warmen Grün- und Blautönen ausgeleuchtet wurden, um beim nächsten Brachialeinsatz in weiß oder rot zu explodieren. Äußerst sehenswert! Amorphis Mit "You I Need" und der ersten Single von Circle "Hopeless Days" wurde schon langsam das Ende eingeläutet, welches dann auch in Form von "Leaves Scar" kam. Doch ließen sich die Herren nicht lange um einen Zugabenteil bitten. Schade, dass "Skyforger" nicht ausgespielt und nur das Intro gegeben wurde, welches jedoch in eine großartige Version von "Sky Is Mine" - sicher einer der Höhepunkte des Abends - überleitete, gefolgt vom Uralt-Monster "Black Winter Day". Hier und beim wie immer letzten Stück "House Of Sleep" schwollen die Publikumschöre so sehr an, dass sie letzten Endes sogar die Band übertönten. Amorphis

Amorphis sind live eine Macht. Extremst gut aufeinander eingespielt können sie auf eine loyale Fanschar bauen, die auch an diesem Abend im Backstage das Konzert zum Fest machte. Es war ein Gig ohne Schwächen. Alle Stücke bestanden für sich und in die Setlist eingebaut alle Qualitätstests. Schön, sich auch nach 25 Jahren im Metalzirkus neue Ufer erschließen zu können. Zu Amorphis gehen wir bestimmt wieder!

Setlist Amorphis:
Shades Of Gray
Narrow Path
Sampo
Silver Bride
Against Widows
The Wanderer
My Kantele
Into Hiding
Nightbird's Song
The Smoke
You I Need
Hopeless Days
Leaves Scar

Sky Is Mine
Black Winter Day
House Of Sleep

Fuxx


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