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Konzert-Bericht

The Haunted, Municipal Waste & Lyzanxia

Backstage, München 27.05.2007

So, das war also das Ausweichkonzert! Eigentlich hatte ich ja Karten fürs Unleashed einen Tag später vorbestellt, aber das fiel ja leider ins Wasser. Egal, machen wir das Beste draus und gönnen uns halt mal ne richtig schmucke Thrash-Packung.
Richtig passend dazu fand ich ja, dass mir ein paar Tage zuvor die Promo der neuen Municipal Waste ins Haus geflattert ist und die Scheibe hat mich richtig heiß auf den Gig werden lassen, so gut gefällt mir das Ding. The Haunted kenne ich eh, nur von Lyzanxia kannte ich nichts, aber bei einem Opener muss ich das auch nicht.
Nun, auf jeden Fall waren meine bessere Hälfte und ich rechtzeitig am Backstage (Abendkasse macht mich immer nervös) und damit auch bei den ersten, die in den Club gelassen wurden. Das gab uns noch Zeit, ein Vorbereitungsbierchen zu zischen, die verteilten Flyer durchzuschauen und ein wenig am Merch-Stand zu stöbern. Aber 17 Euro für ein T-Shirt sind bei mir schon die Schmerzgrenze, vor allem, wenn es sich dabei um doch recht unbekannte Bands wie Lyzanxia handelt. Also gab's erst mal nix.
Entgegen der Tradition vieler Backstage-Konzerte fing das Event diesmal nicht zu früh an, sondern ziemlich pünktlich (Lob an dieser Stelle).

Den Anfang machten die Franzosen von Lyzanxia (laut Aussage des sympathischen Gitarristen und Sängers David Potvin handelt es sich dabei um die Bezeichnung eines Anti-Stress-Mittels). Und sie machten ihre Sache wirklich gut! Ziemlich schnell kam bei den vielleicht 100 Gästen Partystimmung auf und die ersten Köpfe flogen. Sogar ein (wenn auch winziger) Moshpit bildete sich (nach vorsichtiger Schätzung des Berichterstatters waren ca. fünf Personen daran beteiligt). Technisch versiert, voller Spielfreude, das Publikum mit in die Show einbeziehend, so stelle ich mir einen Auftritt vor. Ja, hat mir sehr gut gefallen, da kann ich auch über die meiner Meinung nach doch noch "entwicklungsfähigen" Vocals der beiden Gitarristen/Sänger großzügig hinwegsehen.
Grob geschätzt 30 Minuten dauerte der Auftritt, dann war erst mal Umbau angesagt.

Der dauerte dann auch zum Glück nicht allzu lang, auf Municipal Waste war ich nämlich schon gespannt wie ein Flitzebogen.
Und was soll ich sagen: Das, was sich auf dem Album angedeutet hatte, wurde live noch bei Weitem übertroffen. So viel Spaß hatte ich bisher noch bei keinem Konzert und da war ich nicht alleine! Sofort, also gleich beim ersten Stück, bildete sich ein wüster, ausgelassener und gut bevölkerter Pit und der hatte Bestand, bis die letzten Töne von Municipal Waste verklungen waren. Die Show der Jungs muss man einfach gesehen und vor allem miterlebt haben. Besonders erwähnenswert waren die verschiedenen Versionen von "I Want To Kill The President" (u. a. eine absolut gelungene "De La Soul-Version", die gleichzeitig im Werk auftraten), die Bier-Bong-Aktion und natürlich die mitgebrachten Boogie Boards, auf denen Crowdsurfen so richtig zelebriert wurde. Ja, diese Band hat mich als Fan gewonnen, so viel steht fest.
Aber auch dieser Auftritt musste mal zu Ende gehen, immerhin gab's da ja noch den Headliner.

Auch hier hielt sich die Pause in angenehmen Grenzen, hat mir sehr gefallen.
Und da das Publikum immer noch auf Betriebstemperatur war, hatten The Haunted auch leichtes Spiel, von Anfang an vor tobender Menge zu spielen. Aggressiver und ernsthafter als die beiden Vorbands, aber durchaus nicht unpassend, boten die fünf Schweden einen Gig vom Allerfeinsten. Während des ganzen Auftritts ließ die Energie keine Sekunde lang nach und das Publikum nahm es dankend hin. Der Pit kochte (ich mittendrin), der Club wurde bestens unterhalten, eigentlich war alles bestens. Ja, ein guter "Ersatz" fürs ausgefallene Unleashed. Schade nur, dass es keinerlei Zugaben gab, das war irgendwie unbefriedigend. Aber auch nur ein kleiner Wermutstropfen an einem ansonsten äußerst gelungenen Abend.
Verschwitzt wie ich war, haben wir dann doch noch mal an den Ständen vorbeigeschaut und da habe ich doch glatt noch ein Municipal Waste-Shirt für einen Zehner ergattern können! So gefallen mir die Preise schon besser.
Und auch die 15 Euronen für das Lyzanxia-Shirt meiner Frau waren noch im Rahmen, man muss nur Geduld haben.
Solchermaßen befriedigt traten wir dann den Heimweg an, da hatte der strömende Regen auch keine Chance mehr, uns die Stimmung zu verderben...

Hannes


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