Review
Wömit Angel - Impaling Force Of Satan

VÖ: 18. März 2017
Zeit: 38:13
Label: Ketzer Records
Homepage: www.womitangel.bandcamp.com
Herrje! Ein Picknick in nächster Nähe zu dem laufenden Triebwerk eines Düsenjets ist vermutlich angenehmer, als der Konsum eines Wömit Angel-Albums. Mit Impaling Force Of Satan legt das finnische Trio nach einigen EPs sein mittlerweile drittes Langeisen vor und serviert uns zwölf neue Stücke, die ebenso greislich sind wie das verstörende Cover-Artwork.
Gut, wenn man sich die Songtitel und auch die Pseudonyme der Akteure so ansieht, kann man schon davon ausgehen, dass sich die Herren W. Horepreacher, Atomic Torment und J. Violatör selbst und wohl auch ihre Musik nicht bierernst nehmen. Dennoch spielt ihre Mucke, ein wüster Mix aus Black Metal, Grindcore und Crust, schon in einer eigenen Liga. Die Landsleute von Impaled Nazarene fallen einem da spontan als prominenter Vergleich ein. Wömit Angel klingen aber tatsächlich noch eine Ecke extremer!
Ihre Songs krachen und scheppern wo man auch hinhört, die Melodien müssen unter höchster Konzentration gesucht werden und Sänger / Tieftöner W. Horepreacher macht zumindest dem ersten Teil des Bandnamens alle Ehre, wenn er seine perversen Vocals regelrecht herauswürgt und dabei fast schon unfreiwillig komisch wirkt. Gelegentlich kommt es sogar vor, dass man sich bei all der Raserei auf einmal im Auge des Tornados wähnt, wenn Wömit Angel plötzlich ruhigere Töne anschlagen. Das können Augenblicke sein, wie im Intro zu "Ceremonial Coffin - Ceremonial Death", wo es neben Sprachsamples sogar ein Tasteninstrument zu hören gibt. Es können aber auch ganze Titel sein, die aus der Reihe tanzen. So besitzt "Raping The Holy Part II" gar hymnische Züge und hat einige coole Bassläufe zu bieten. Schließlich lassen die drei Rabauken mit dem Gg Allin-Cover "I Kill Everything I Fuck" die Punker raus, was ihnen außerordentlich gut steht.
Keine Frage, Impaling Force Of Satan hat schon seine coolen Momente. Leider geht ein Gros an Melodie in der primitiven Produktion unter. Trotz allem Wohlwollen muss man sich am Ende eben doch eingestehen - eine qualitativ hochwertige musikalische Performance klingt... irgendwie anders. Wömit Angel sind definitiv nix für Schöngeister!
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