Review
Gehennah - Too Loud To Live, Too Drunk To Die
VÖ: 12. Februar 2016
Zeit: 36:47
Label: Metal Blade
Homepage: www.facebook.com/gehennah.metal
Sie sind wieder da! Die räudigen, die grobschlächtigen Gehennah! Nach beinahe 20-jähriger Albumpause kündigte sich das Comeback bereits mit der EP Metal Police an und nun ist es endlich soweit! Too Loud To Live, Too Drunk To Die ist der Titel des vierten Albums und zugleich Lebensmotto der Band, die anno 2016 im Grunde genommen genau dort weitermacht, wo sie 1997 mit Decibel Rebel aufgehört hat. Geboten wird ein hässlicher Bastard aus Black Metal, Thrash und Rock'n'Roll, völlig frei von Experimenten oder filigraner Handwerkskunst, immer nur stur geradeaus und voll auf die Fresse. Laut und besoffen eben. Dabei begegnen einem Venom und Motörhead an jeder Ecke, gerade das Drumming erinnert dermaßen an letztere, dass man meinen könnte "Filthy" Phil Taylor ist von den Toten auferstanden und verdrischt nun bei Gehennah die Felle.
Der Sound ist also derselbe, wie man ihn von den Schweden kennt. Natürlich klingt die Produktion eine ganze Ecke satter und druckvoller als auf den Alben, die damals via Osmose unters Volk gebracht wurden, und unterm Strich ist man mit dem Alter vielleicht auch einen kleinen Tick melodischer geworden. Einsichtig aber sicher nicht. Das demonstrieren die 13 neuen Abrissbirnen, von denen die meisten zwischen zwei und drei Minuten pendeln. Kennste einen, kennste alle, könnte man nun unken und hätte damit auch ein Stück weit recht. Die Songs variieren nur in Nuancen und trotzdem macht die Scheibe von Anfang bis zum Ende Spaß, animiert sie doch 36 Minuten lang abzuschädeln und zwischendurch mal einen zu heben. Wer auf ungehobelten und rotzigen Rock'n'Roll steht, ist hier genau richtig. Schöngeister und Prog-Fans sollten um diesen Vierer dagegen einen weiten Bogen machen.