Review

Manchmal kann man sich mit seinem Ersteindruck und den daraus über eine Band gezogenen Schlüssen kolossal auf die Fresse legen. Nehmen wir als Beispiel mal Tearabyte, genauer ihr neues Album Gloom Factory. Beim ersten Durchlauf dachte ich mir, das wäre das mittelprächtige Debut einer jungen Thrashband.. Bei genauerer Betrachtung der Fakten fiel mir aber schnell auf, dass es das durchwachsene dritte (!) Album einer inzwischen doch recht eingespielten Truppe ist. Dazu fiel mir dann erstmal nichts ein. Nicht, weil Gloom Factory den Begriff "katastrophal" in neue Dimensionen katapultieren würde, beiweitem nicht. Eher, weil es auf diesem Planeten sicherlich dutzende Demobands gibt, die ein gleichwertiges oder auch besseres Album einzimmern könnten, obwohl Tearabyte eigentlich in sechs Jahren Existenz raushaben sollten, wie's gemacht wird. Tja, so präsentiert sich Gloom Factory als sehr durchschnittliches (teilweise auch darunter), uninspiriertes und irgendwie lasches Thrash Album, das zwar einige recht hörenswerte Riffs beinhaltet, mich darüber hinaus aber ziemlich kalt lässt. Mir fehlt die Raserei und die Wut in den Songs, Zutaten, die für guten Thrash eigentlich unverzichtbar sind. Ein weiterer Minuspunkt ist der Gesang, der in seinen dunkelsten Momenten klingt, als würde ein asthmatischer Frührentner durch ein Ofenrohr singen. Oder so. Gut, manchmal neige ich zu Übertreibungen, aber immerhin wisst ihr jetzt, was ich meine.
Fazit: Kohle lieber sparen oder für ein paar ordentliche Demos raushaun.

Erinc

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