Review
Alehammer - Barmageddon
Dass die Bürger der US of A manch arg verschrobenes Anschauungsbild haben, ist ja hinlänglich bekannt, aber Alehammer aus Chicago setzen schon noch einen drauf. Denn bei einem sechs-Tracker mit einer Gesamtspielzeit von nicht einmal 21 Minuten stolz von einem Full-Length-Album zu sprechen, hat schon was von Ironie. Doch der Reihe nach: Seit nunmehr sieben Jahren existieren nun Alehammer, die sich u.a. aus Ex-Mitgliedern von Prophecy Of Doom oder Nailbomb zusammen setzen und haben es in dieser Zeit auf eine EP (2007) sowie eine Split (2009) gebracht. Somit stellt Bramageddon wohl das "vollständige" Debut-Album dar. Mit diesem Bandnamen vermuten wohl nicht wenige einen entfernt ähnlichen Sound wie z.B. Alestorm. Doch weit gefehlt.
Alehammer spielen eine derbe Mischung aus Crust und Thrash Metal der ganz, ganz, gaaaaaaaaaaaaaanz alten Schule, quasi zurück in die Kinderschuhe des Thrash. Also streng genommen nichts, was man nicht schon vor rund 25 Jahren gehört hätte. Da stellt sich mir die Frage bei soviel Retro, warum man nicht gleich zu den Originalen (zum Beispiel Hellhammer) greifen sollte statt zu einer Band, die wie ein Original klingen will. Der Produktion tut ihr Übriges hinzu, die Mucke im breiten Einheitsbrei verschwinden zu lassen. Hinzu kommt die Lars-Ulrich-Gedächtnis-Snare, die gar fröhlich vor sich hin scheppert. Nee nee, dat war nix.
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