Review

Na das ist doch mal eine schicke Idee - man nehme den Sänger einer sattsam bekannten Melodic Metal-Fraktion, setze ihn auf einen Barhocker neben den Ex-Gitarristen einer ebenso populären Kombo aus dem gleichen Metier, drücke dem eine akustische Klampfe in die Hand, mischt einmal gut durch, und was bekommt man? Eine Ansammlung von feinen Nummern der beiden Arbeitgeber (in unserem Falle Stratovarius und Sonata Arctica), die man hier auf höchstem Niveau neu arrangiert und wie der Ingolstädter so gerne sagt unplugged zum besten gibt. Jetzt ist das stromlose Darbieten eigentlich vollinstrumentierter Nummern nichts Neues, aber Timo Kotipelto und Jani Liimatainen ergänzen den Kanon um diverse Klassiker, die teilweise wirklich überraschend gut funktionieren.

So findet sich neben "Black Diamond", "Hunting High And Low" oder "Speed Of Light" von Stratovarius oder "Where My Rainbow Ends" von Sonata Arctica einerseits klassisches Akustik-Futter wie das brillante "Rainbow Eyes" aus der Feder von Ritchie Blackmore und Ronnie James Dio. Aber auf einem Akustik-Album würde man jetzt nicht gerade unbedingt mit "Out In The Fields" (wenn man daran denkt, dass mittlerweile keiner der beiden Original-Beteiligten mehr unter uns weilt, ist das schon traurig) oder dem genialen "Perfect Strangers" vom Purple-Comeback rechnen.

Was aber in Endlos-Schleife bei mir läuft ist die Arctica-Nummer "My Selene" - in der vollgültigen Highspeed-Fassung geht fast ein wenig unter, wie herausragend diese Melodien und vor allem wie melancholisch dieser Text ist. Sehr sehr fein.

Holgi

Zur Übersicht
Zur Hauptseite