Review
Wig Wam - Wall Street
Dass Wig Wam eine richtig gute Poser-Band sind, das dürfte kein großes Geheimnis sein: spätestens seit ihrem beachtlichen Erfolg beim europäischen Schlager Grand Prix 2005 sind die Kollegen auch verschreckten Hausfrauen mit Nachnamen wie z.B. Schlotterbeck ein Begriff. Weit davon entfernt, eine reine Spaßtruppe zu sein, kredenzten sie mit Wig Wamania eine durchaus zur Freude gereichende Mixtur aus feschen Melodien und guten Refrains, wie das der geneigte Haarspray-Fan eben schätzt.
Mit dem aktuellen Scheiblettchen geht das fröhlich so weiter - zumindest anfänglich. Der Opener "Wall Street" knallt gleich mal ordentlich vor den Latz und sorgt mit fettem Singalong-Refrain für Laune. "OMG (I Wish I Had a Gun)" setzt noch einen drauf: coole Strophen, massiver Groove, und ein Hammer-Kehrvers. Und ganz ein kleines bissi Finanzkrisen-Text. Ganz massiv!
Leider geht die Chose dann in eine birnenförmige Ausprägung über, denn was folgt, kann diese beiden dicken Dinger in keinster Weise toppen oder mit ihnen mithalten. "Victory Is Sweet" geht noch ok, aber dann reiht sich leider Mittelmaß ("One Million Enemies", "Try My Body On") an Totalausfälle ("The Bigger The Better").
Somit bietet die Scheibe zwei extrem helle Lichtpunkte und jede Menge Schatten. Schade, da wäre - wie man an der Wall Street wohl so sagt - ein besseres Risiko-Ertrags-Verhältnis drin gewesen.