Review
ThisONEless - To Give Everything
VÖ: 2010
Zeit: 39:54
Label: Eigenproduktion
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Alternative Metal. Ein Genre, das jeden Tag aufs neue schwanger geht mit unzähligen neuen Bands. Warum ausgerechnet hier so viele Keime aus dem Boden schießen bleibt ein Mysterium. Allem Anschein nach wird alles, das ein wenig "anders" und somit nicht genau klassifizierbar ist, in genau diese Schublade gesteckt. Alternative. Warum man sich dann als Band auch noch von selbst diesen Schuh, der wahrlich kein Qualitätsmerkmal darstellt, anzieht, will ich gar nicht wissen. Die Pfälzer thisONEless tun es jedenfalls und mischen freudig Nu-Metal sowie Crossover miteinander, fügen etwas Emo-Flair hinzu und fertig ist ein Süppchen, das mir so gar nicht schmecken mag. Dabei finden sich auf To Give Everything allerlei Stilmittel, die Musik so richtig interessant machen können. Dominierende Riffs, sich zum richtigen Zeitpunkt ändernde Rhythmik, einprägsame Hooklines, variierende Chöre - all das findet sich wieder und an sich sollten sich daraus einige interessante Songs gestalten lassen. Dass die ganze Sache dabei nicht so richtig zu zünden vermag, liegt zum einen am arg gewöhnungsbedürftigen Organ des Sängers, der in vielen Passagen zu abgedreht klingt und sich so nicht mit den Instrumenten ergänzt. Zum anderen sind die Songs bei all dem vorhandenen Talent und musikalischen Gespür viel zu vorhersehbar gestrickt. Die meisten Elemente hat man schon unzählige Male gehört und auch mit den großen Überraschungen und Höhepunkten haben es die Jungs nicht so. Ich vermisse die Höhepunkte und "Aha"-Effekte, durch die ich zum abermaligen Hören animiert werde. Vieles verpufft hier in einem großen Gähnen. Die großen Ankündigungen des Beipackzettels ("musikalisches Erlebnis", "harte Groovemonster") erfüllen sich jedenfalls nicht und auch die dort erwähnte musikalische Weiterentwicklung steckt aus meiner bescheidenen Sicht noch in den Kinderschuhen.
JR
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