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Macabre - Grim Scary Tales

Macabre - Grim Scary Tales
Stil: Death Metal / Grind
VÖ: 31. Januar 2011
Zeit: 45:40
Label: Decomposed Records
Homepage: www.murdermetal.com

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Diese besondere Art des Humors braucht wohl einfach Zeit zu reifen, wie sonst könnte man sich erklären, dass Macabre zwar schon seit 1984 ihr musikalisches Unwesen treiben, aber anno 2011 mit Grim Scary Tales gerade mal ihr fünftes echtes Album fertiggestellt haben? Na, zumindest ist man nicht übersättigt ob der Omnipräsenz des Trios aus Downers Grove.

Auf ihrem aktuelle Longplayer bieten die drei Sickos wieder die Art musikalischer Unterhaltung, für die sie bekannt sind und von ihren Fans geliebt werden. Murder Metal, das heißt Death, Thrash und ein bisschen Black Metal, Ausflüge in grindige Bereiche und auch mal ein Abstecher in Richtung Cowpunk. Die ganze Palette halt, für die Macabre stehen und die man von ihnen hören will. Dabei ist immer völlig klar, dass hier nichts, aber auch gar nichts, ernst gemeint ist, man hört den boshaften Spaß, den Nefarious und seine Kollegen beim Einzimmern des Albums haben mussten, förmlich heraus. Wobei ich allerdings den Eindruck habe, dass es im hier und jetzt doch etwas gesitteter zugeht als noch zu Zeiten des für mich immer noch unerreichten Dahmer-Meisterwerkes. Apropos Dahmer: An der Thematik der Songs hat sich natürlich nichts geändert, wie immer dreht sich alles um Massenmörder und ihre Taten. So kommen unter anderem der olle Nero, William Burke (nach dem die Tötungsart "burking" benannt wurde) und Carl Großmann, dem zwischen 23 und über 100 Morde nachgesagt werden und von dem das Gerücht umgeht, er habe seine Opfer zu Fleisch- und Wurstwaren verarbeitet, zu musikalischen Ehren. Lauter nette Leute also und von Macabre natürlich auch nicht anders zu erwarten.

Musikalisch wird ein breites Feld beackert und das sogar recht kompetent. Denn bei aller Blödelei handelt es sich bei den drei Bandmitgliedern doch um gestandene Musiker, die ihr Handwerk beherrschen. Corporate Deaths Stimme mag nicht jedermanns Geschmack sein, aber er kann die Botschaft der Stücke perfekt transportieren, während der instrumentale Teil des Albums zumindest solide in Szene gesetzt wurde. Gut, die Coverversion von Venoms "Countess Bathory" ist allenfalls als solide zu bezeichnen, aber dafür gibt es mit dem ungewöhnlich melodischen "Mary Ann" eine Hommage an die britische Giftmörderin, die in dieser Art von Macabre nicht zu erwarten war.

Ganz an das Überalbum Dahmer kommt Grim Scary Tales nicht ran, dazu fehlen Hämmer wie "Scrub A Dub Dub", aber gut ist die Scheibe allemal. Fans der Band können unbesehen zugreifen und der Rest bei vorhandenem Humorverständnis zumindest mal reinhören.

Hannes

5 von 6 Punkten

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