Review
Iskald - The Sun I Carried Alone
Nach zwei Jahren der Ruhe halten die Norweger Iskald zum dritten Mal, was ihr Name verspricht. The Sun I Carried Alone, ein Album über authentische Kriegsereignisse, bietet grimmig kalten und erhabenen Black Metal, wie man ihn aus dem hohen Norden gewohnt ist. Dabei verlieren sich die beiden Musiker Simon Larsen und Aage Krekling nur selten in sturer Raserei. Stattdessen gelingt es ihnen durch konsequente Tempowechsel und eine Flut an Gitarrenriffs abwechslungsreiche, aber nie zu komplizierte Lieder zu schreiben. Der klare und ausgewogene Sound vermittelt dabei das nötige Maß an Professionalität, das das Duo in weite Ferne von einem Underground-Act rückt.
Nach einer langen Reihe starker Songs, von denen die stürmischen Nummern "Forged By Wolves" und "These Dreams Divine" hervorgehoben seien, haben sich die Musiker ihr schärfstes Eisen für den Schluss gespart: nach kurzem Drum-Loop entfalten mehrstimmige Gitarrenwände die mitreißenden Melodien der Elf-Minuten-Hymne "Burning Bridges", die mit Sicherheit sehr schnell den Weg in zahlreiche schwarze Herzen finden wird. Zwar haben es Iskald auch auf ihrem Drittwerk nicht geschafft, einen ureigenen Stil zu entwickeln, das Resultat wird Genrefans aber dennoch nicht enttäuschen. Bleibt abzuwarten, wie sich das um zwei Live-Musiker erweiterte Line-Up auf der Bühne bewährt. Für 2011 sind nämlich zahlreiche Auftritte angekündigt.
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