Review
Gallows End - Nemesis Divine
Ursprünglich als Ein-Mann-Projekt von Sänger und Gitarrist Thord Klarström gegründet, wuchsen Gallows End nach einem viel beachteten ersten Demo zum Quartett heran und legen mit Nemesis Divine nun ihr Debüt vor. Stilistisch setzt der Vierer dabei auf klassischen Powermetal, der sowohl mit Hard Rock als auch NWOBHM-Zitaten vermischt wird. So ist es auch kein Wunder, dass einem beim Hören Namen wie Machine Men, Judas Priest, Accept und Iron Maiden in den Sinn kommen. Wie bei diesen Namen nicht anders zu erwarten, läuft die Mixtur auch astrein ins Ohr und sorgt für ein recht kurzweiliges Hörvergnügen. Das liegt zum großen Teil an einem zielstrebigen, schnörkellosen und traditionell gehaltenen Songwriting, welches mit ideenreich aufgebauten Spannungsbögen punkten kann. Für die nötige Komplexität und Abwechslung innerhalb der einzelnen Tracks sorgen dann hörenswerte Gitarrenläufe und erstklassige Hooklines. Unterm Strich ist auf dem Album kein einziger Ausfall zu finden, einzig "The Curse" und das für meinen Geschmack mit zu viel Instrumentalpassagen versehene "Riders Of The North" fallen qualitativ etwas ab. Dafür gibt es mit "Storm Of Fate", "The Unborn Flag" oder auch "Kingdom Of The Damned" astreines Kopfschüttelfutter, das von einer grundsoliden Rhythmusarbeit nach vorne gepeitscht wird. Gesanglich hingegen, hat der Vierer noch etwas Luft nach oben, denn bei all dem vorhandenen Lungenvolumen fehlt es doch etwas an Ausdruckskraft und Variation. Dieses kleine Manko umschifft Thord aber die meiste Zeit auch Dank seiner rauchigen Stimme recht gekonnt. Ihr merkt schon, dass ich an Nemesis Divine kein wirklich schlechtes Haar lassen kann. Dafür ist das Debüt in seiner Gesamtheit auch zu gut gelungen. Hört einfach mal rein - ihr werdet es nicht bereuen.
JR
Vorheriges Review: Skanners - The Serial Healer