Review
Beissert - The Pusher
Beissert aus dem schönen Sachsen ist mal wieder so eine Band, an der man sich als Rezensent tatsächlich die Zähne ausbeißen kann, denn so richtig wollen die vier Herren nirgends rein passen. Auf ihrem zweiten Longplayer The Pusher trifft man auf alle möglichen Gangarten von Heavy Metal und Hard Rock, die auf wundersame Weise zu einem nicht immer harmonischen Ganzen verschmolzen werden.
Augenblicklich fühlt man sich dabei immer wieder an bekannte Kapellen erinnert. Danzig etwa und Pantera haben sicherlich tiefe Spuren im groovigen Sound von Beissert hinterlassen. Parallelen zu anderen Kapellen tauchen dagegen nur kurz auf und verschwinden auch gleich wieder. So weckt der Opener und zugleich Titeltrack mit seiner brachialen Härte unweigerlich Erinnerungen an Schweisser, während in "Die Dunkelheit Sich Mit Uns Nimmt" ein bisschen Machine Head im Riffing auftauchen. "Gedanke & Erinnerung", ein kleiner Ausflug in doomige Gefilde, weist dann sogar deutliche Zeichen von Type O Negative im Klang auf. Im Promoschreiben zu der CD werden schließlich noch ein halbes Dutzend weiterer Bands wie Life Of Agony, Tool und sogar Sepultura genannt, die irgendwie für The Pusher Pate gestanden haben könnten.
Das heißt im Unklaren, dass man auf diesem Album mit allem rechnen muss. Melodic Death, Hardcore, Thrash, Rock'n'Roll und partytaugliche Klänge wechseln sich ab. Analog schwanken die Lyrics zwischen harten Shouts und emotionalem, manchmal auch wehleidigem Gesang. Das Resultat ist etwas völlig Eigenständiges, dem man ein paar Durchläufe zugestehen muss, ehe man sein endgültiges Urteil fällt. Ich für meinen Teil fühle mich von Beissert gut unterhalten. Mal was anderes.
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