Review
Casanova - All Beauty Must Die
Mr. Casanova würde sich im Grabe umdrehen. Wobei, bei soviel Schmalz und süssem Geblubber wird wohl jedes Mädel weich. Sind wir somit bei den deutschen Hardrockern gleichen Namens. Sie wollen uns nach vier Jahren abermals verführen mit ihrem Hardrock. Gleich eins vorweg. Ich stehe auf melodisch durchsetzten Hardrock, aber das hier? Schlechteste Bonfire-Mucke, und die Ingolstädter gelten/galten in meinen Augen schon immer für überbewertet. Das ist die Musik für neonbestrickte knapp-unterm-Unterhösschen-ausgehender-Stoff-Mini bekleidete Haarsprayblondinen, welche in den 80ern die Tanzflächen versaut und die Vokuhila-Türsteher umschwärmt haben. Würg!
Die Produktion und der Sound sind amtlich, das kann man nicht verleugnen, wenn auch sehr geschliffen und poliert. Absolut internationaler Standard. Auch beherrschen die Musiker ihre Instrumente, klar, agieren die Jungs schon seit den seligen 80ern mehr oder minder erfolgreich. Jedoch finde ich die Stimme von Michael Voss sehr Lessmann-ähnlich und die Songs haben meiner Meinung nach mit Hardrock rein gar nix zu tun. Nachzuhören im soften Opener "On My Love" oder dem zuckersüßen "Would I". So kalorienschwanger geht es meist zu. Es trieft kitschig und wie Sirup aus den Speakern. Wer braucht so was eigentlich? Da gibt's mit Jaded Heart, Kingdom Come und Konsorten a la Shakra viel besseres weil kraftvolleres aus dem Melodic Hardrock Genre. Dank dem teilweise rockendem Stampfer "Lying", der Steel Guitar in "Dreamer" und den ersten 50 rockenden Sekunden der "Psycho Lisa" gibt's wohlwollende zwei Pünktchen. Wie sagt Hr. Voss so schön am Ende von "Happy": Good Night! Jawoll, das kann ich nur unterstreichen. Für Ü40-Parties der geeignete Hintergrundsoundtrack zur Rüscherlvernichtungsparty. Prost und gute Nacht!
Siebi