Review
Extol - Synergy
Mit ihrem Vorgängerwerk "Undeceived" stiessen Extol auf sehr gespaltene Meinungen, entweder man liebte die Scheibe oder man hasste sie, so wie unser General. Ob sie mit ihrem inzwischen fünften Werk die Metal-Gemeinschaft vereinigen können, will ich aber auch jetzt noch ein bisschen bezweifeln.
Auf "Synergy" stehen elf Songs, die zu verdauen nicht leicht ist, da die Jungs eher die vertrackte als die gerade Linie fahren. Schon von Beginn an weiss der Hörer, was ihn erwartet, denn von der ersten bis zur letzten Sekunde besticht jeder der Songs durch komplexe Songstrukturen, massig Tempiwechsel, vertrackte Riffs und viele süsse Melodien. Dabei wildern Extol in den verschiedensten Genres, da kommt die Thrash-Kante ebenso zum Zuge wie eine Ecke Death Metal, wobei aber der Frickelanteil immer und überall stetig präsent ist. Jeder der Herrn Musiker ist in seinem Bereich ein wahrer Meister vor dem Herrn und alle sprühen nur so vor Ideen. Das Schlagzeuger variiert geschickt das Tempo und spielt zum richtigen Zeitpunkt den richtigen Beat, die Gitarren wechseln immer wieder von komplizierten Riffs zu eingängigen Melodien und auch der Gesang bleibt nicht monoton, sondern pendelt zwischen aggressivem Gekeife und cleanen Passagen hin und her. Und bei aller stilistischen Vielfalt verwundert es auch nicht, dass man Grenzen einreisst und mit der norwegischen Rock/Pop-Sängerin namens Maria Solheim bei "Paradigms" ein hübsches Duett schmettert. Als Ruhepol gibt's dann mit "Aperture" noch eine Ballade, die ein bisschen aus dem Rahmen fällt, da sie doch relativ einfach gestrickt ist und somit nicht wirklich zum restlichen Songmaterial passt, was aber dem Spass am Album keinen Abbruch tut.
Wie gesagt, vereinen werden Extol die Szene mit diesem Album nicht, dafür ist es viel zu komplex und für diejenigen, die eher auf straightforward Mucke stehen ein rotes Tuch, während geneigte Hörer mit Sicherheit vor Verzückung die Augen verdrehen werden.