Review
Sarkom - Bestial Supremacy
VÖ: 14. November 2008
Zeit: 43:36
Label: Twilight Vertrieb
Homepage: www.sarkomsect.com
Man kennt das ja: bei jedem neuen Album jeder Band wird mit Superlativen nur um sich geschmissen, alles sei besser, schöner und ausgereifter als beim Vorgängeralbum. Doch dass ein neues Album auch mal als noch primitiver angepriesen wird, ist wohl eher die Ausnahme. Doch genau so wird u.a. das neue Album des norwegischen Trios Sarkom angekündigt.
Gegründet wurden Sarkom 2002, und vor zwei Jahren brachte man das Debutalbum Aggravation Of Mind auf den Markt. Die Kernbesetzung setzt sich zu zwei Dritteln aus Pantheon I bzw. Urgehal/Trollfest-Musikern zusammen, die sich für Gigs mit Gastmusikern verstärken. Und wenn ein Album schon als noch primitiver, rauer und brutaler als das erste Album angekündigt wird, kann es sich eigentlich nur um Black Metal handeln. Genau diesem frönen auch Sarkom. Dabei gestalten die Jungs ihren Black Metal sehr abwechslungsreich: zwar steht ihnen das Midtempo am besten, jedoch werden auch zahlreiche Blast-Parts zelebriert und auch in untere Geschwindigkeitsbereiche wird sich vorgewagt. So zeigt sich Bestial Supremacy als sehr variabel.
"I Call Your Name" stellt eindrucksvoll unter Beweis, dass Sarkom das Midtempo beherrschen: kraftvolles, nach vorne treibendes Drumming dominiert hier das Geschehen. Sänger Unsgaard keift-kreischt sich auf Bestial Supremacy die hasserfüllten Stimmbänder aus dem Hals, dass es eine wahre Freude ist. Beim Titeltrack legen die Jungs eine ordentliche Schippe Geschwindigkeit mit in die Waagschale. Etwas gemäßigter geht es bei "Infected" zu: anfänglich in Uptempo gehalten, wird alsbald etwas auf die Bremse gedrückt und der Song erhält dadurch eine schöne Portion Groove, der sich mit den flotteren Passagen abwechselt. Deutlich langsamer geht es bei "Parallel To A Wall Of Fire" zu, das Tempo ist vor allem zu Beginn des Songs langsam-schleppend gehalten und quält sich dadurch zäh durch die Boxen. Als krasser Kontrast hierzu bollert "Symbolic Revulsion" durch die Membrane, angereichert durch Gastgesang von Mannevond (Koldbrann).
Wer auf guten Black Metal mit kalt klingenden Gitarren und einer guten, jedoch nicht aufdringlichen Melodieführung steht, kombiniert mit einer etwas räudig klingenden Produktion, sollte das Zweitlingswerk der Norweger unbedingt anchecken.
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