Review
Beyond Fallen - Mindfire
Angekündigt wurde "purer US-Stahl", den die Band aus Pennsylvania aus den Boxen krachen lassen will. Und sie legen mit "Act Of War" und "Blood On The Ice" auch gleich richtig los. Erst beim vierten Song "Closer To The End" lassen sie es etwas ruhiger angehen und es kommen melodiösere Züge zum Tragen. Leider kommt damit auch das große Manko der Band zum Vorschein: Der Gesang von Joe Karavis. Während er zunächst vor allem durch Ausdruckskraft punkten will, wo seiner Stimme noch ein gewisser Charme abgewonnen werden kann, verliert sich dieser komplett in Passagen, in denen er mehr gesangstechnisches Können beweisen muss.
Auch die Kompositionen und Arrangements werden mit der Dauer recht eintönig. Es fehlt hierbei an Ideen, an Originalität und an den kreativen Momenten, die die Ohren wieder auf die Musik hinziehen. Ebenso verliert sich bei mehrmaligem Durchspielen zu schnell das Interesse an der Scheibe. Hier muss die Band noch sehr viel Arbeit leisten, aber es ist durchaus Potenzial da. Das will ich keineswegs absprechen.
Wenn man den Sound betrachtet, ich habe es oben schon angesprochen, so vermögen sie durchaus ihre Ankündigungen einzuhalten. Bass und Schlagzeug bauen ein wunderbar massives Fundament auf, das die Gitarren überzeugend nutzen. Es ist Power, es ist Stahl. Hier passt alles.
Eine Kaufempfehlung kann ich nur bedingt abgeben. Gerade wenn man Bands wie Nevermore oder Iced Earth kennt, wird man an dieser Scheibe vergeblich nach dem suchen, was Scheiben besagter Bands ausmacht. In diesem Bereich des Metals ist die Messlatte durch die Dichte an durchwegs passablen Bands hoch angesetzt. Aus denen gilt es herauszuragen, wenn man nicht in der Masse verschwinden will. Beyond Fallen haben da noch einen langen Weg vor sich. Wenn sie ordentlich weiterarbeiten, kann aber durchaus noch was erwartet werden von den fünf aus Pennsylvania.
Sophos