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Neal Morse - Sola Scriptura

Neal Morse - Sola Scriptura
Stil: Progressive Rock
VÖ: 23. Februar 2007
Zeit: 75:58
Label: Inside Out
Homepage: www.nealmorse.com

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Er hat es wieder getan. So wie jedes Jahr. Und wieder einmal bringt er die 80 Minuten, die auf eine CD passen, fast voll. Die Rede ist vom ehemaligen Spock's Beard-Mastermind und Multiinstrumentalisten Neal Morse. Er meint dieses Mal, dass allein die Schrift (Sola Scriptura) zählt. Aber so wie man Neal Morse kennt zählen nicht nur die Worte (die dieses Mal von den 95 Thesen des Martin Luther handeln, mit denen dieser eine gehörige Portion Mut zeigte und die (danach) katholische Kirche gegen sich aufbrachte) sondern auch die Musik und die hat es mal wieder in sich.

Neben seinen üblichen Mitstreitern Randy George (Bass) und Mike Portnoy an den Drums gibt es an der Gitarre eine Neubesetzung und vor allen Dingen eine Überraschung zu hören. Kein Geringerer als Paul Gilbert durfte sich nämlich bei den vier Songs austoben. Wie jetzt? Nur vier Songs? Das gab's das letzte Mal bei Bridge Across Forever von Transatlantic oder wie auch beim Spock's Beard-Debüt The Light. Und im Prinzip orientiert sich Sola Scriptura an diesen beiden Werken. Den Anfang macht das 29-minütige "The Door". Schon hier trifft alles aufeinander was man sich als Prog-Fan vorstellen kann. Ein unglaublich vielschichtiges, komplexes und bombastisches Arrangement wird unterstützt von Melodien, aus denen andere Bands drei Alben machen würden. Die Wahl von Paul Gilbert hat sich hier schon bezahlt gemacht. So schnell wie er die WahWah-Gitarre spielt ist schon ganz großes Kino. Und als Hobbygitarrist kann eh man getrost seine Gitarre frustriert in die Ecke schmeißen, denn nachspielen ist definitiv unmöglich. "The Conflict" groovt am Anfang wie Sau und brettert mit ordentlicher Wucht durch die Boxen. Im weiteren Verlauf wird das Tempo raus genommen um Platz für Latino und Jazz Klänge zu machen. Gerade dieses 25 Minuten Epos erinnert an selige The Light Zeiten. Das fünfminütige "Heaven In My Heart" ist im Vergleich mit den anderen Songs ziemlich kurz geworden, aber es ist auch schließlich "nur" eine Ballade. Zwar mit ein bisschen arg viel Pathos, aber das muss und soll wohl so sein. "The Conclusion" bietet dafür wieder über 16 Minuten gewohnte Progressiv-Kost, wo alle wieder zeigen was sie auf dem Kasten haben. Sehr harmonisch mit orchestraler und choraler Unterstützung erinnert "The Conclusion" an alte Genesis. Ein Song zum Träumen und Niederknien.

Sola Scriptura ist also nix Neues aus dem Hause Morse. Hier ist alles dabei was man von diesem begnadeten Musiker und Songwriter kennt und liebt. Das heißt natürlich auch, dass es schon sehr viel Aufmerksamkeit braucht und die gewohnten Runden im CD-Player drehen muss bevor man Zugang zu den Songs findet. Die christliche Ausrichtung in den Songtexten ist selbstverständlich wieder sehr präsent, aber das sollte man von Neal Morse-Soloalben schon gewohnt sein. Es lässt sich natürlich auch darüber streiten welches das beste Soloalbum von Neal Morse ist, für mich zählt Sola Scriptura jedenfalls zu den Favoriten. Allein schon wegen Paul Gilbert. Genauso gut hätte Neal Morse eine andere lateinische Phrase als Albumtitel verwenden können: exorbitant.

Andi

6 von 6 Punkten

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