Review
Norma Jean - Redeemer
Geschmack ist so eine Sache. Es gibt Musik die mag man und es gibt Musik, die mag man eben nicht. Hin und wieder gibt es aber auch Musik, wo man nicht weiß, was man von ihr halten soll. Norma Jeans neuestes Werk Redeemer ist so ein Fall. Stehen die Jungs in den Staaten nach einer Grammy Nominierung und der Einladung zur Ozzfest-Tour kurz vor dem Durchbruch, dürfte der Fünfer bei uns noch recht unbekannt sein, obwohl sie mit den beiden Alben Bless The Martyr & Kiss The Child und O' God, The Aftermath auch hierzulande schon ihre Duftmarke hinterlassen haben.
Ob ihnen mit ihrem Drittling dieses Mal der große Wurf gelungen ist, wage ich allerdings ernsthaft zu bezweifeln. Redeemer ist ein chaotisches Emo/Hardcore/Metal-Album geworden, das es dem Hörer von der ersten Minute an sehr schwer macht. Geht "A Temperamental Widower" noch richtig schön geradlinig und gewollt dissonant ab, überzeugen "Blueprints For Future Homes" sowie "A Small Spark Vs. A Great Forest" durch dezente, aber gekonnte Melodieführung, kann man die restlichen Lieder guten Gewissens als kontrolliertes Soundchaos bezeichnen, mit dem am ehesten wohl Freunde von brachialem, noisig angehauchtem und verspieltem Math/Metalcore zurechtkommen dürften. Und selbst die dürften einige Zeit brauchen, um sich in Redeemer einzuhören.
JR