Review
Cruachan - The Morrigan's Call
Nach vier Alben auf unterschiedlichen Labeln und dem Untergang von Black Lotus haben die Iren Cruachan bei AFM eine neue Heimat gefunden. Elf Jahre sind seit dem Debüt vergangen und mit The Morrigan's Call soll der Durchbruch endlich geschafft werden.
Die Dame und vier Herren mühen sich redlich und geben sich in "Look and Feel" als Folk Metaller zu erkennen. Mit Banjos, Mandolinen, Flöten und Geigen wird traditionsreich experimentiert, darunter agiert zuweilen roher Metal oder besser gesagt ein Anflug dessen mit kleinen Ausflügen in den blastigen Black Metal-Wald mit kreischend keifenden Vocals von Multiinstrumentalist und Vorturner Keith Fay. Die Mischung geht meiner Meinung nach nicht auf. Es klingt auf hart getrimmt und unpassend in ein Metalkorsett gezwängt. Auf der einen Seite die klare Stimme von Karen Gilligan und die folkloristischen Schunkelparts, auf der anderen die wütenden dunkle Wolken aufziehen lassenden Metalquerschläger. Leider trifft nicht jeder Song wie weiland Robin Hood ins Schwarze und der sterile dünne Drumsound drückt in keiner Weise. Für die Schlagerfans unter euch gibt es mit "The Very Wild Rover" zur Nordseeküstenmelodie eine kleine Trinkerhymne. Das war es aber mit lustig.
Irgendwie ist das Album eine zwiespältige Angelegenheit. Weder Fisch noch Fleisch, weder Folk noch Metal, weder Pogues noch Pagan. Skyclad mit Martin Walkyier haben in diesem Metier bereits alles gesagt, was es zu sagen gibt. Für Wald- und Wiesenfans sicher ein Hörerlebnis, für den Hartwurstfanatiker bleiben die erwähnten Skyclad und ein kühles Guiness das Maß aller irisch/britischen volksnahen Dinge. Wohl sein!
Siebi