Review
Audiogen - Audiogen
So wie's aussieht wird das langsam was mit der Ingolstädter Musikszene, der früher eher maue Bereich Rock/Metal kann seit einigen Jahren schon einige wirklich hoffnungsvolle und hörenswerte Bands verzeichnen. Audiogen waren mir bislang völlig unbekannt, doch kein Wunder das Gründungsdatum der Gruppe liegt im Mai 2006. Die Qualität der Scheibe ist erschreckend - gut. Niveauvolle Texte, eine ausgezeichnete Sängerin und gekonnte Arbeit an Gitarre und Schlagzeug runden eine wirklich gelungene Debütscheibe ab. Musikalisch bewegt sich Audiogen irgendwo zwischen Metal und melodischem Rock mit leicht progressivem Schlag, wobei der Rockanteil klar überwiegt. Der Mann an der Klampfe versteht sein Handwerk und zeigt das auch gerne *g*. Ab und an schleichen sich kleinere Elektronikelemente in den Sound ein, diese wirken jedoch eher experimentell und nicht charakteristisch.
Die Soundqualität lässt absolut nichts zu wünschen übrig, andererseits wäre es bei manchen Songs besser gewesen, die Stimme der Sängerin mehr in den Vordergrund zu stellen; so ist es teilweise recht schwer den (deutschen) Texten zu folgen, da Gitarre und Schlagzeug zu dominant wirken. Die Lyrics sind durchaus hörenswert und stehen in starkem Gegensatz zu den Reimdichoderichfressdich Verbrechen der aktuellen Deutschrockszene. Songwriterisch variiert man geschickt, Abwechslungsreichtum ist auch hier groß geschrieben. An Eingängigkeit mangelt es der Scheibe etwas, aber das muss kein Kriterium sein.
Dass eine Band aus dem Stand heraus so überzeugt, kommt wirklich nicht alle Tage vor, Respekt.
Logischerweise wird die CD kaum den Geschmack der härteren Rockfraktion treffen, die sind andersweitig besser beraten, Freunde guten Deutschrocks werden mit der Scheibe kaum was falsch machen können.
Somit gibts zum ersten Mal fünf Punkte für eine Debütscheibe von meiner Seite.
Robert