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Crystal Ball - TimeWalker

Crystal Ball - TimeWalker
Stil: Power Metal
VÖ: 29. August 2005
Zeit: 44:25
Label: Nuclear Blast
Homepage: www.crystal-ball.ch

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Metal aus dem Alpenländle, das hat Tradition: immerhin lieferten die Schwyzer Krokus Mitte der 80er die wohl authentischste AC/DC-Kopie überhaupt ab. Die auch am Rütlischwur (na wer kennt den Tell?) beteiligten Mannen von Crystal Ball gehen dagegen etwas andere Wege: sie machen melodischen Metal mit klar songwriterischem Schwerpunkt.
Nach ihrem letzten Streich Hellvetia, auf dem sie einige Experimente wagten (Einsatz von Alphörnern!), legen sie nun mit Timewalker ihr fünftes Album vor, auf dem sich die Kristallkugel-Meister einen sehr schön passenden thematischen Schwerpunkt gesucht und gefunden haben: let's do the time warp again!
Wir erleben hier eine Art Zeitreise im Zeitraffer - anhand von weltbewegenden Momenten wie Fall der Mauer ("Tear Down The Walls"), Wirken von Jesus Christus ("He Came To Change The World") oder musikalischen Meilensteinen ("Mozart Symphony") skizziert dieser Trip durch die Jahrhunderte schlaglichthaft die Geschichte. Mit "Powerflight" erzählen sie z.B. die Geschichte des ersten Atlantikflugs von Charles Lindbergh aus dem Jahr 1927 - packt man das mit "Kill Devil Hill" vom neuen Dickinson-Album zusammen, das die Flüge der Brüder Wright zum Thema hat, hat man die Historie der Fliegerei im Hosentaschenformt. Da sag nochmal einer, Metaller haben nix in der Birne.
TimeWalker ist also ein Konzeptalbum der etwas anderen Art - das von der Idee und Ausführung absolut zu gefallen weiß. Die Produktion kommt so fett wie ein Käsefondue daher, die Songs sind allesamt sauber durchkomponiert und arrangiert, die Gitarrenarbeit blitzt immer wieder virtuos auf. Keyboards werden sparsam, aber sehr effektiv eingesetzt, die Melodien sind griffig und bleiben sofort hängen, ohne schnell abgeschmackt zu klingen. So weit so gut, das kann man über viele Scheiben sagen. Aber vor allem Shouter Mark Sweeney hebt das Geschehen über den Melodic Mainstream hinaus: statt Wäscheklammern-ahaaa-Rufen bringt er eine genau austarierte Mischung zwischen Reibeisen (das scheint den Schweizern halt doch in die Wiege gelegt?) und harmonischem Ausdruck.

Im Gesamtpaket ergibt das ein gelungenes Werk, wegen dem Crystal Ball definitiv nicht das Schicksal ereilt, das Asterix bei den Schweizern mit Missetätern erlebt: In den See! In den See! Nein, diese Scheibe kann allen Freunden dieser Stilrichtung wärmstens ans Herz gelegt werden - oderrr?, wie der Schweizer sagt, wenn er das bekräftigende "nicht wahr" meint.

Holgi

5 von 6 Punkten

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