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Savage Circus - Dreamland Manor

Savage Circus - Dreamland Manor
Stil: Melodic Speed Metal
VÖ: 29. August 2005
Zeit: 54:39
Label: Dockyard1
Homepage: -

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Es war einmal ein kleiner Junge. Er war ein echt toller Schlagzeuger. Dieser Junge hatte drei Freunde. Zusammen beschlossen sie der Langeweile Krefelds zu entfliehen und zusammen Musik zu machen. Und das war eine tolle Idee. Denn zusammen waren sie unschlagbar und erarbeiteten sich den Ruf, eine der besten Melodic Power Metal Bands überhaupt zu sein. Sie schafften es sogar, ihr eigenes Festival aus der Taufe zu heben. Aber irgendwann wurde dem jetzt erwachsenen Jungen klar, dass er keine Lust mehr auf die zunehmend verschnörkelte und verspielte Musik seiner Kumpels hatte und so beschloss er, seinen eigenen Weg zu gehen und eine neue Band zu gründen. Der Name des Jungen: Thomen Stauch.

Mit einem ungläubigen Gesichtsausdruck nahm ich vor einiger Zeit die Nachricht auf, dass Thomen bei Blind Guardian ausgestiegen ist. Schließlich war das eine der ersten Bands, die ich tief ins Herz geschlossen habe. Auf den zweiten Blick konnte ich die Entscheidung dann aber nachvollziehen. Schließlich entwickelten sich die Kompositionen von Hansi Kürsch und Co immer mehr hin zu bombastischen Arrangements, die selbst den modernsten Tonstudios ihre Grenzen aufzeigen konnten. Der geradlinigere Weg, dem Thomen den Vorzug gab, war hier nicht mehr umzusetzen. Der Weggang von Blind Guardian und die Gründung einer neuen Band, einer Melodic Speed Metal Band der alten Schule, war die logische Konsequenz. Zusammen mit Piet Sielck (Iron Savior), Jens Karlsson und Emil Norberg (beide Persuader) wurde dieses Projekt angegangen und nun steht der Erstling Dreamland Manor in den Regalen.

Zu seinen Wurzeln ist Thomen mit dieser Scheibe sicherlich zurückgekehrt. Rauer, schnörkelloser und treibender Melodic Speed/Power Metal wird uns hier über fast eine Stunde in die Ohren geblasen. Beim ersten Track "Evil Eyes" werden sogar Erinnerungen an die guten alten Somewhere Far Beyond Zeiten wach. Das sind genau die Melodielinien, die die Wächter so groß werden lassen haben. Präzises Gitarrenspiel, messerscharfe Riffs sowie ein unantastbares Rhythmusfundament verstehen sich von selbst. Auch Jens' Stimme fügt sich perfekt ein. Auch Song Numero Zwei ("Between The Devil And The Seas") setzt diesen Weg ohne Ausrutscher fort, sowie Nummer Drei ("Waltz Of The Demon") und Nummer Vier und Nummer... Und spätestens hier wird's dann wirklich langweilig. Abwechslung? Pff! Tempowechsel? Wozu? Bis auf die obligatorische Ballade mit dem sinnigen Titel "Beyond Reality" - über die wir hier aber mal gnädigerweise den Mantel des Vergessens breiten - schlägt so ziemlich jeder Song in die gleiche Kerbe. Auch die Melodien, Riffs und Hooks erinnern von Track zu Track mehr an Piets Hauptband Iron Savior, ohne allerdings die entsprechende Klasse zu erreichen. Zusammen mit der Tatsache, dass dem Songwriting die nötige Variation fehlt, ist es letztlich kein Wunder, dass nicht viel im Ohr hängen bleibt, was Lust auf mehrmaliges Hören der CD macht. Schade eigentlich, denn die beteiligten Musiker haben das nötige Potenzial für größere Taten. So ist diese CD der beste Beweis, dass ein Ausnahmedrummer, ein erstklassiger Sänger und ein klasse Gitarrist noch lange kein spitzen Album ausmachen. So bleibt ein durchschnittliches Album, das bei der herrschenden Konkurrenz wohl keinen großen Blumentopf gewinnen dürfte.

Ein Wort noch an die Plattenfirma... Maßnahmen, um die Verbreitung des Albums auf den allseits bekannten Tauschbörsen zu unterbinden, sind zwar schön und gut und finden meine vollste Zustimmung, aber es ist schon eine selten dämliche Idee den Silberling in zwei Tracks, von denen einer Lied Nummer Eins und der andere der ganze Rest der CD ist, aufzuteilen. Denn manchmal hat der Rezensent einfach keinen Bock den ganzen Schmu noch mal anzuhören und würde gern den einen oder anderen Track schnell(!) überspringen. Lasst euch nächstes Mal bitte was anderes einfallen, um eure CDs zu schützen. Danke.

JR

3 von 6 Punkten

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