Review
Qntal - Ozymandias
Michal Popp und Ernst Horn (beide Deine Lakaien) hatten 1991 die Idee, mittelalterliche Melodien und Gesänge mit elektronischer Musik zu verbinden. Als Sängerin der Formation kam nur Siegrid Hausen alias Syrah in Frage, da sie als eine der führenden Interpretinnen der mittelalterlichen Musik gilt. Das Trio war also gegründet, jetzt fehlte nur noch der Name und der ließ bekanntlich nicht lange auf sich warten. Denn laut Aussage von Syrah erschien ihr dieser eines Nachts im Traum. Sie las auf der Wand den Schriftzug Qntal. Dieses Wort gibt es übrigens in keiner Sprache und es passt perfekt zu den verträumten mittelalterlichen Klängen der Band. Ernst Horn verließ Qntal, weil er sich mehr auf die Zukunft von Deine Lakaien kümmern wollte. In seine Fußstapfen trat der Berliner Philipp Groth (In Extremo), seines Zeichens Keyboarder, Komponist und Produzent. Aber nun soviel zur Geschichte von Qntal.
Mit Ozymandias erscheint nun das vierte Album der Soundtüftler. Und ich muss schon sagen, schon bei den ersten Klängen des Openers "All For One" wird man in den Bann der wunderschönen Stimme von Syrah genommen. Die mystisch anmutenden Keyboardklänge zaubern wunderschöne Klangwelten, die sehr stimmungsvoll sind und für zauberhafte Momente sorgen. Die 63 Minuten vergehen wie im Flug.
Das Album ist sehr abwechslungsreich gestaltet und reicht von tanztauglichen Tracks wie "Cupido" und vor allem "Flamma" bis hin zu sehr Melancholischem wie "Remeber Me".
Ein bemerkenswert schönes Lied ist "Dulcis Amor". Beim Anhören dieses Liedes muss man unweigerlich an ein schönes Burgfestival denken - eine schöne laue Sommernacht, Sternenhimmel, Gaukler und Feuerspucker. Aber überzeugt euch selbst!
Übrigens, wer sich wie ich fragt was das Titelgebende "Ozymandias" für eine Bedeutung hat, dem sei gesagt, dass dies auf einem Sonett von Percy Bysshe Shelley über die Statue von Ramses II (den die Griechen Ozymandias nannten) beruht.
Tine
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