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Interview

Interview mit Maroon (23.04.2006)

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Maroon haben mit When Worlds Collide das wohl beachtlichste Album ihrer Karriere vorgelegt; Bassist Tom stand uns freundlicherweise zum Interview zur Verfügung.

HH: Hallo, mit When Worlds Collide habt ihr für mich zumindest eure bislang stärkste Veröffentlichung vorgelegt. Sicher eins der ideenreichsten und besten Alben des Genres - wie seid ihr selbst mit eurer Arbeit zufrieden?

Tom: Sehr. Es ist das beste Album das wir bis jetzt gemacht haben. Durch den Deal mit Century Media hatten wir diesmal viel mehr Möglichkeiten und konnten alles umsetzen was wir wollten. Das hört man der Platte auch an. Sie klingt frisch, hat Power und ist abwechslungsreich. Dennoch ergibt sie ein Ganzes. Diesmal haben wir auch einfach die Songs geschrieben die wir schreiben wollten, früher hatten wir bei manchen Sachen schon ein paar Skrupel und haben die dann weg gelassen, weil wir dachten das würde nicht zu uns passen. Heute ist uns das egal. Wenn sich was gut anfühlt wird es auch umgesetzt, deswegen ist die neue Platte auch so abwechslungsreich und gut.

HH: Könnt ihr schon abschätzen, wie es bei Fans und Presse ankommt / ankommen wird?

Tom: Bis jetzt waren alle Reviews die ich gelesen habe durchweg positiv! Wir wollen schon einen Schritt weiter kommen mit der neuen Platte zumal wir alle zu 100% von den neuen Songs überzeugt sind. Aber schon jetzt ist die Präsenz der Platte enorm. Viele Reviews, viele Interviews und einiges an Werbung. Wir werden sehen wie sich die Platte verkauft und vor allem wie sie den Leuten gefällt. Aber, wie gesagt, bis jetzt hatten wir auch von den Fans nur positive Rückmeldungen.

HH: Versucht ihr beim Schreiben der Songs aktuelle Entwicklungen in der Musik zu berücksichtigen, oder ist das eher zweitrangig? Bei euch hatte man den Eindruck, dass es euch nicht wirklich interessiert ;)

Tom: Ach, wenn, dann nicht bewusst. Natürlich kann und will man sich nicht komplett gegen aktuelle Musik abschotten und manche neue Platten beeinflussen auf jeden Fall auch unser Songwriting. Aber ich muss zugeben dass kaum einer in der Band etwas mit neuerer harter Musik anfangen kann. Auch da gibt es Ausnahmen. Es sind in den letzten Jahren viele großartige Platten rausgekommen, aber eigentlich hören wir privat am meisten die Scheiben, die wir schon vor 10 oder 15 Jahren gehört haben. Und so sind unsere Einflüsse eher Metallica, Sodom, Dismember, At The Gates oder Earth Crisis und Agnostic Front als neuere Bands, obwohl man sicher auch sehr viele moderne Einflüsse raushören wird.

HH: Was beim Anhören des Albums besonders auffiel: ihr habt zahlreiche Ideen aus den verschiedensten Metalstilarten sehr abwechslungsreich vermischt. Gab's bestimmte Inspirationen, bzw. eine Hauptidee?

Tom: Eigentlich nicht. Wie gesagt, sind wir alle ausnahmslos absolute Fans alter Metallica. Und irgendwie ist es diese Band die uns am meisten beeindruckt. Metallica haben auch immer versucht viele Einflüsse zu vermischen und auf jeder Platte etwas Neues zu probieren. Außerdem war When Worlds Collide die erste Platte, bei der unser neuer Gitarrist Riechtor aktiv am Songwriting beteiligt war. Und sein Gitarrenspiel ist sehr old school Metal mäßig, also viele Soli und schöne Metallica - mäßige Riffs! Aber auch das kam alles ganz automatisch, es gab vorher keinen Plan wie die Platte klingen soll, außer das sie abwechslungsreich und gut sein sollte.

HH: Ist der Albumtitel möglicherweise eine Anspielung darauf?

Tom: Das Album an sich bildet ein Ganzes. Wir haben versucht alles ein wenig aufeinander abzustimmen. Die Stimmungen der Songs, das Cover und die Texte. Bei den Songs waren uns die akustischen Zwischenstücke besonders wichtig, da diese kleine Ruhepausen inmitten des ganzen Krachs bilden sollten. Deshalb machen die Songs alle zusammen Sinn. Textlich ist es immer etwas schwierig neun Songs lang ein Thema zu beackern, noch dazu irgendwas das mit Welten zu tun haben soll. Also da gibt es wieder die unterschiedlichsten Themen auf dem Album. Aber dennoch kann man deutlich viele verschiedene Einflüsse raushören und vor allen Dingen sollte die Platte nie langweilen. Deshalb denke ich schon, dass der Titel auf die Songs anspielt. Dieses Album hat mit den früheren Alben nicht mehr viel gemein, ist bildet einen riesigen Schritt vorwärts, also kollidieren hier auch für uns als Band Welten.

HH: Was eure Texte betrifft, gibt es persönliche Hintergründe? Möchtet ihr eine bestimmte Botschaft vermitteln? Politisch seid ihr ja sehr stark gegen rechte Gruppierungen engagiert.

Tom: Na ja. Auf der neuen Platte dominieren mystische, dunkle und eher kryptische Texte. Dennoch gibt es Themen die uns nach wie vor wichtig sind, und immer sein werden. So gibt es wieder Texte die sich mit dem Tierrechtsthema befassen und zeigen sollen welche unglaublichen Qualen Tiere auf unserem Planeten durchmachen müssen, nur damit wir sie essen können. Dies ist das Thema was uns sehr wichtig ist. Wir hatten bis jetzt noch nie einen Text gegen rechte Gruppierungen, denn es ist schwierig da was Gutes zu schreiben, was nicht gleich platt wirkt. Aber wir machen live immer wieder darauf aufmerksam, dass rechte Gewalt immer noch ein Problem ist.

HH: Im Vergleich zum Vorgängeralbum habt ihr einen echten Schritt nach vorne gemacht, wie würdet ihr selbst die Unterschiede zwischen den beiden Longplayern beschreiben?

Tom: Ach, das war eine ganz normale Entwicklung. Durch vieles Touren, endlose Stunden in irgendwelchen Studios und natürlich Monate allein im Proberaum lernt man einiges dazu. Gerade beim Songwriting. Frühere Platten hätten sicher auch schon um einiges anders und zackiger geklungen wenn wir sie mit den Fähigkeiten die wir jetzt besitzen geschrieben und aufgenommen hätten. Die neue Platte ist halt einfach sieben Jahre nachdem sich die Band gegründet hat entstanden und dementsprechend auch ausgereifter und ein wenig selbstbewusster. Es wäre schlimm wenn man sich als Band nicht entwickeln würde. Die neue Platte klingt einfach viel ausgereifter, man hört, dass wir uns als Songwriter, und was unsere Fähigkeiten an unseren Instrumenten betrifft, weiterentwickelt haben.

HH: Endorsed By Hate wurde im Antfarm Studio bei Tue Madsen eingespielt - für das neue Album war Jacob Hansen verantwortlich, gab es einen bestimmten Grund dafür?

Tom: Der Plan war eigentlich wieder zu Tue Madsen zu gehen. Aber irgendwann waren wir uns nicht mehr einig ob es klug wäre erneut zu demselben Produzenten zu gehen. Jacob war der zweite auf unserer Liste und wir haben uns entschieden mal jemanden Neues zu probieren. Und das war definitiv eine sehr gute Entscheidung, denn wir sind mehr als zufrieden mit seiner Arbeit!

HH: Ihr seid mittlerweile seit schon einigen Jahren im Geschäft, was war für euch als Musiker das bisher schönste Erlebnis?

Tom: Das waren so kleine Sachen auf die man heute noch stolz ist. Ich kann mich noch erinnern, als wir unseren Namen das erste Mal in der Rock Hard gelesen haben. Eine Zeitung die wir schon als 12- jährige gelesen haben. Das war toll! Wir haben jedem diese Zeitung gezeigt ha ha! Es war natürlich unglaublich das erste Mal auf dem With Full Force vor 10.000 Leuten zu spielen. Wir waren da als Kids noch als Besucher und haben gesagt, dass wir es wohl nie auf ein solches Festival schaffen werden und dann standen wir selbst da oben! Oder die Tour mit Obituary und Samael, zwei Bands mit denen wir groß geworden sind und nun sind das Freunde für uns. Es gibt immer wieder Überraschungen und Sachen, die uns extrem stolz machen. Also es gab ein Haufen sehr schöne Erlebnisse und es wird hoffentlich noch einige geben.

HH: Momentan sind Live DVDs ziemlich im Kommen, steht für euch auch einmal so etwas zur Debatte?

Tom: Keine Ahnung. Wir haben unsere Release Show professionell filmen lassen, vielleicht ist das so gut, dass wir uns entschließen das irgendwann mal rauszubringen, aber es gibt noch keine konkreten Pläne für eine DVD.

HH: Wie würdet ihr die Aufnahmen für so ein Ereignis halten? Lieber ein Großkonzert im Freien oder doch eher ein überschaubarer Club? 2005 wart ihr ja fleißig unterwegs... Ich habe mal eure Tourdaten angesehen und da wurde einem direkt schwindlig.

Tom: Am Besten finde ich persönlich so eine Art Home- Video auf DVD. Also viele verschiedene Sachen. Ein Konzert kann schnell langweilig werden. Also am Besten eine schöne große Open Air Show mit gutem Bild und Sound, aber auf jeden Fall auch eine richtig intensive Clubshow wo alle mitsingen. Das aber am Besten gut gemischt und Aufnahmen aus vielen verschiedenen Orten, dass viele Leute auch das Konzert wiederfinden können auf dem sie waren. Weißt du was ich meine? Also ein schöner Querschnitt von vielen Shows. Und dazwischen sollte auf jeden Fall viel Material sein, was hinter der Bühne gefilmt wurde. Lustige Sachen, Backstagematerial usw. Das klingt nach viel Arbeit, also wird es so was von uns wohl nie geben ha ha!

HH: Danke für deine Zeit und viel Glück für die Zukunft - noch irgendwelche letzten Worte?

Tom: Danke für das Interview! Checkt unsere Website www.maroonhate.com und kauft das neue Album! VIVA HATE

Robert

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