Review
Saintsbleed - Twisted Truth (EP)

In Eigenregie hat diese Newcomercombo ihre erste EP aufgenommen, um sie der Metal Welt um die Ohren zu hauen und um - ganz nebenbei - einen bleibenden Eindruck zu hinterlassen. Was da im süddeutschen Raum seit Ende '99 gedeiht hat Zukunft.
Was die vier Jungs (ein ziemlich chaotischer Haufen, wenn man den Fotos auf der Homepage trauen darf) hier bieten, ist ziemlich fetter, traditioneller Metal. Dass sie sich hierbei ein wenig an Judas Priest oder Angel Dust orientieren, geben sie auch offen zu. Dass sie die Bands dabei aber nicht kopieren wollen, sondern eigenständige Mucke abliefern wollen, hört man mit dem ersten Durchlauf.
Saintsbleed geben vom ersten Ton an richtig schön Gas und hauen dem Hörer ein paar nette Riffs um die Ohren, die auch einigen alteingesessenen Bands gut stehen würden. Der Sänger klingt anfangs ein wenig wie eine Mischung aus einem bekifften Kai Hansen und einem zugedröhnten Bruce Dickinson, entwickelt mit weiteren Verlauf aber seine ganz eigene Note und gibt den Kompositionen den letzten Schliff.
Der zweite Track überrascht mit vielen Synthie-Einlagen und bremst den ambitionierten Headbanger etwas aus, zeigt aber auch die Vielseitigkeit des Vierers. Bei den letzten beiden Titeln wird das Gaspedal noch mal richtig durchgedrückt und rundet das gute Gesamtbild dieses Debuts ab. Leider endet das ganze nach einer knappen Viertelstunde viel zu früh. Ich für meinen Teil freu mich schon auf den ersten Longplayer der Band.
Freunden des traditionellen Metalls kann ich nur empfehlen, ein Ohr zu riskieren. Die CD gibt's auf der Homepage der Band für einen kleinen Unkostenbeitrag in Höhe von vier Euronen. Alternativ kann man hier auch via mp3 Files die Gehörgänge anwärmen.
So... und um mich zum Abschluss noch bei einigen Leuten unbeliebt zu machen: Diese 4-Track EP bläst die neue Iced Earth leicht und locker an die Wand. Hugh.
JR
Ohne Wertung