Review
Swallow The Sun - The Morning Never Came
VÖ: 15. November 2003
Zeit: 56:32
Label: Firebox Records
Homepage: www.swallowthesun.net
Swallow The Sun kommen aus Finnland und können auf den monströsen Backkatalog von einem Demo, das Anfang 2003 aufgenommen wurde, zurückblicken, was aber über das Songmaterial überhaupt nichts aussagt. Swallow The Sun kochen ihr ganz eigenes Süppchen fernab jeglicher Trends im Hartwurstsektor und machen ihre Sache dabei überzeugend gut.
STS spielen Doom-Death-Metal und wie es im Doom-Bereich oft der Fall ist, bewegen sich die Songs vornehmlich im SloMo-Breich, strömen wie zähflüssige Lava aus den Boxen und bekommen durch das tiefe Gegrunze von Sänger M. Kotamäki eine ordentliche Death-Schlagseite. Die Gitarrenfraktion schüttelt sich so manches bangerkompatible Riff aus den Ärmeln, weiss aber ebenso mit getragenen depressiv angehauchten Melodiebögen zu überzeugen. Zusätzlich setzen STS Keyboardsounds variabel, akzentuierend, aber stets im Hintergrund ein und verleihen den Songs dadurch einen bombastischen Anstrich. Das Songwriting ist einigermaßen komplex, was zum einen für Abwechslung sorgt, andererseits aber zu Lasten der Eingängigkeit geht, doch mit genügend Zeitaufwand lässt sich diese Hürde locker nehmen und "The Morning Never Came" zu einem grossartigen Album werden.
Ein kleines Manko hat das Debut aber doch und zwar aufgrund der Überlänge der meisten Songs fehlt ab und an das Überraschungsmoment bzw. es kommt manchmal der Moment, an dem man sagt: "Jungs, nun kommt endlich zur Sache!" Aber zum Glück sind diess Momente nur sehr, sehr selten und beeinträchtigen das Hörvergnügen nur minimalst!
STS sind auf dem besten Wege, ganz groß in der Szene zu werden und wer's nicht glaubt, darf ruhig mal ein Ohr riskieren und sich selber überzeugen. Für mich bis jetzt das beste Debut des Jahres 2003.