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Konzert-Bericht

Drecksau, Sucking Leech, Dopesick & U.G.F.

Woodstock, Straubing 11.10.2002

Das Woodstock in Straubing war ja schon einmal Austragungsort eines genialen Konzerts in der Vergangenheit. Beste Voraussetzung also, für einen geilen Abend.

Als erstes spielten wieder einmal die Jungs von U.G.F. auf, die heute mehr denn je überzeugen konnten. Da man sich anscheinend mit dem Konsum von berauschenden Substanzen etwas zurückgehalten hat, konnte man mit einer tighten Performance und einem überzeugenden Auftritt punkten. Das Interesse der bis dahin etwa 60 Besucher blieb allerdings etwas hinter den Erwartungen zurück, trotz der gelungenen Prince-Coverversion (Kiss).

Nach kurzer Umbaupause enterten dann Dopesick die Bühne, die derzeit eine längere Auszeit nehmen wollen. Schade eigentlich, denn heute konnte man wohl den besten Auftritt der Bandgeschichte absolvieren. Dazu trugen mit Sicherheit der super Sound und das überzeugende Bühnenacting der ganzen Band bei, die erstmals wie eine Einheit wirkte. Songs wie "Josef Matula", "Decay" und "Black Horizon" merkt man auf jeden Fall an, dass sie durch Liveauftritte immer mehr heranreifen. Auch die schon ebenfalls etwas länger zum Liverepertoire gehörenden Coverversionen von Raging Speedhorn (Thumper) und Iron Butterfly (In-A-Gadda-Da-Vida) konnten einmal mehr gefallen. Leider schloss sich ein Grossteil des anwesenden Publikums meiner Meinung nicht an und bevorzugte es, sicheren Abstand zur Bühne zu halten. Schade eigentlich, denn zum Schluss konnte man diesmal ein besonders Schmankerl bieten: Gitarrist Tom zerlegte seine alte Gitarre, was ihm zwar aufgrund der kleinen Bühne nicht besonders gut gelang und auch etwas unspontan wirkte, aber auf jeden Fall unterhaltsam dargeboten wurde.

Müdes Publikum gibt's immer, aber es gibt auch Sucking Leech, die es bisher eigentlich immer schafften, die Stimmung um 180 Grad zu drehen. Ja, sonst schon, heute aber auch irgendwie nicht. Gerade mal eine Handvoll Leute zog es vor die Bühne. Leider kann ich mich da auch nicht ausnehmen, was vielleicht auch daran lag, dass die Band bei weitem nicht so spielfreudig wirkte, wie in der Vergangenheit. Vielleicht sieht man sich auch langsam daran satt? Schliesslich gehören Sucking Leech doch zu den lokal am häufigsten spielenden Bands... Wie auch immer, gerade beim Stageacting hielten sich die selbsternannten Psychos diesmal etwas vornehm zurück und selbst Frontsau Steff (copyright by Tom) wusste diesmal nicht so recht zu begeistern.

Zu fortgeschrittener Stunde und nach dem längsten Soundcheck des Abends gingen um ca. 1.30 Uhr Drecksau auf die Bühne. Wer spätestens jetzt mit einem Stimmungswechsel im Publikum rechnete, wurde erneut enttäuscht. Selbst die Doomcoreler aus Nürnberg konnten die schwindenden Besucher leider nicht mehr auf ihre Seite ziehen. Das mag zum einen daran liegen, dass die Band trotz langem Soundcheck den wohl schlechtesten Sound, weil etwas übersteuert, des Abends hatte, zum anderen auch vielleicht an der Erkältung von Nobbe, was seine Stimmbänder schon etwas belastete. Vielleicht lag es auch nur daran, dass die meisten Besucher nicht mit dem Material der Band vertraut sind. Schade eigentlich, denn trotz Erkältung und übersteuertem Sound wusste man überzeugend seinen Doomcore, der Vergleiche mit Crowbar oder Carnivore nicht zu scheuen braucht, brachial runter zu rotzen. Vielleicht war es aber auch einfach schon zu spät... Wer weiß? In einem bin ich mir aber sicher: die NTBA-Coverversion (C-Chip) kannte ausser mir keiner! *protz* ;-)

Alles in allem war es, trotz der Herbststimmung, ein super Package und die läppischen acht Euro Eintritt ohne weiteres wert.

Andreas

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