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Konzert-Bericht

Ensiferum, Metsatöll & Tracedawn

Backstage, München 21.10.2009

Mittwoch liegt bekanntlich mitten unter der Woche (wer hätte das gedacht) und trotz dieses etwas ungünstigen Termins hörten beachtlich viele Metalheads auf den Ruf, der da aus den finnischen Wäldern erschallte und zum Konzert von Ensiferum und Konsorten einlud. So füllte sich das Werk im Laufe des Abends doch besser, als ich gedacht hätte, wodurch recht gute Voraussetzungen für einen gelungenen Abend geschaffen wurden.

Natürlich war der Publikums-Ansturm beim Opener noch etwas verhaltener und so durften die Melo-Deather von Tracedawn vor einer Halle spielen, die zu etwa einem Drittel gefüllt schien. Mir stellte sich schon vor diesem Abend die Frage, ob denn der sehr modern angehauchte Sound der Finnen überhaupt ins ansonsten recht folk-lastige Billing passen würde und meine Zweifel stellten sich dann als nicht völlig unberechtigt heraus. Denn es gab zwar auch einige im Publikum, welche die junge Band frenetisch feierten, aber im Großen und Ganzen war die Reaktion der Anwesenden auf das Gebotene doch eher zurückhaltend. Nicht, dass die Jungs nicht spielen könnten, keineswegs. Aber die extrem an den Zeitgeist angelehnte Mucke mit angedeuteten Breakdowns und einer ganzen Menge Klargesangspassagen war nun wirklich ziemlich unpassend im Gesamtkontext dieses Abends. So blieb es dann auch bei einem höflichen Applaus zum Ende der Show und die Bühne war frei für Metsatöll.

Deren Musik passte denn auch wesentlich besser zu der des Headliners. Und so nahm es nicht Wunder, dass das Publikum die Darbietung sehr wohl zu schätzen wusste, auch wenn von den Gästen mit Sicherheit nicht sehr viele überhaupt schon etwas von den Esten gehört hatte. Die Atmosphäre während dieses Gigs variierte zwischen ausgelassener Partystimmung und zurückgelehntem Genießen, was zum nicht geringen Teil an den unterschiedlichen Instrumentierungen lag, welche die Band bei ihren Songs verwendet und war auf jeden Fall wesentlich weniger aufgekratzt als noch beim Opener. Zwar brauchte das Publikum ein paar Minuten, um komplett in die Darbietung einzutauchen, was wohl am bis dato geringen Bekanntheitsgrad der Band lag, aber recht schnell hatte das Quartett aus dem Baltikum das Werk komplett auf seiner Seite und durfte diesen Auftritt als äußerst gelungene Eigenwerbung betrachten. Eine sehr gute und vor allem originelle Band, die an diesem Abend auch die Beachtung fand, die sie verdient.

Allerdings war der Höhepunkt natürlich noch nicht erreicht, denn der Hauptgrund für die Anwesenheit der Zuschauer, die das Backstage mittlerweile zu etwa zwei Dritteln füllten, war ganz klar Ensiferum, die sich von Anfang an nicht lumpen ließen und der Meute genau das gaben, nach was diese lechzte. Vom ersten Ton an kochte die Stimmung im Saal und bei Kracherstücken wie "Wanderer", "One More Magic Potion" & Co gab es auch für den zurückhaltendsten Fan kein Halten mehr. Auch das Material vom neuen Album, das etwas bombastischer und weniger direkt klingt, wurde begeistert gefeiert, egal welches Stück gespielt wurde. Bei "Stone Cold Metal" zum Beispiel kam trotz der zum Rest des Programms gänzlich anderen musikalischen Grundtendenz überhaupt kein Bruch in der Stimmung auf. Zur gelungenen Abrundung der musikalischen Darbietung trug auch der Bühnenaufbau bei, der den Musikern viele unterschiedliche Möglichkeiten bot, sich ihren Fans zu präsentieren. Überhaupt war recht viel Bewegung auf der Bühne zu beobachten, was vom Saal ebenfalls sehr wohlwollend aufgenommen wurde.

Aber auch der schönste Konzertabend geht einmal zu Ende, so auch dieser. Recht pünktlich war Schluss, aber nicht ohne "eiserne" Zugabe, was noch einen letzten Höhepunkt darstellte. Danach öffneten sich die Tore des Werkes und entließen ein Publikum in die Nacht, das allen Grund hatte, diesen Abend in guter Erinnerung zu behalten.

Tarnele & Hannes

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