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Festival-Bericht

Suffering Life Festival

mit Tankard, Avulsed, Immolation, Krisiun, Schistosoma, Sufferage, Poppy Seed Grinder, Contradiction, Suidakra, Manos, Leng Tch'e, Dawn Of Azazel, Jesus Chrysler Superskunk, Crowd, Death Reality, Weberknecht, Mastic Scum, Inhumate, A.O.K., Desaster, Totenmond, Anima Sementis, Dead Walk & Obscura

Festivalgelände Wachenroth, Wachenroth 08. - 10.06.2007

(Fotogalerien: Sufferinglife2007 Freitag, Sufferinglife2007 Samstag, Sufferinglife2007 Sonntag)

Freitag, 08. Juni 2007

Gegen Mittag angekommen (wie im letzten Jahr) galt es erst einmal, einen geeigneten Zeltplatz für die Behausung zu finden, vor allem, weil meine Kumpels erst später anreisten. Doch im Gegensatz zum Vorjahr, als um die Mittagszeit noch reichlich Platz auf dem Camphang vorhanden war, stellte sich dieses Jahr heraus, dass wohl nicht wenige die Anreise am Donnerstag bevorzugt hatten. Kein Platz mehr vorhanden. Als man dann doch noch ein Plätzchen gefunden hatte, galt es, die Ankunft zu begießen und die Lage zu inspizieren. Sofort auffällig war der zusätzliche Klowagen, der auf dem Zeltplatz bereit gestellt worden war. Sehr löblich. Zudem handelten die Veranstalter sehr schnell, denn aufgrund der erschöpften Kapazität des Zelthanges musste eine weitere Wiese bereit gestellt werden, was kurzfristig gelang. Auch hier mein Lob an die Veranstalter. Da der Fixstern bereits ordentlich runterbrannte (wie im Übrigen das ganze Wochenende über) verzog ich mich mit einem kühlen Blonden (0,5 für zwei Euronen bzw. der Umtauschwährung Sufferings) in den Schatten der Bühne und harrte der Dinge, die kommen mögen.

Die ersten, die kamen, waren Schistosoma, die auch gleich mit dem ersten Song ("Dark Days") ihres aktuellen Albums The Lost Ones eröffneten. Zwar waren bei diesen ersten Tönen noch nicht wirklich viele anwesend, doch mit zunehmender Spieldauer zog es doch immer mehr Fans in Richtung Bühne, was nicht zuletzt an dem solide vorgetragenen Death/Thrash Metal der Jungs lag. Extrem groovig und schön nach vorne treibend präsentierten sich die Jungs und sorgten nach kurzer Zeit für die ersten geschwungenen Matten, wenn auch nur vereinzelt. Mir persönlich hat der Gig und die Mucke sehr gut gefallen, so dass ich mir gleich die aktuelle Langrille der Jungs zulegen musste. Ein gelungener Festivaleinstand, der auch mit dem ersten "Diver" belohnt wurde. Mutige Einlage.

SufferageAus Hamburg angereist waren Sufferage, die mit "Stop Corruption" eröffneten. Der Gig auf dem Suffering war einer der letzten für Frontfrau Jasmin, die die Band nach rund sieben Jahren Mitte Juli verlassen wird. Der Death Grind der Hamburger lief ordentlich rein und wurde auch mit zunehmender Zuschauerzahl belohnt. Die Band zeigte sich agil auf der Bühne, allen voran natürlich Jasmin, die den männlichen Vertretern der Zunft mal zeigte, wie man ordentlich growlt und röhrt. Der Aufforderung nach einem Pit kamen die Fans zwar zu dieser Tageszeit noch nicht wirklich nach, aber laut Jasmin "... muss mindestens Arschwackeln drin sein". Vor der Bühne wurden eifrig die Matten geschüttelt und die Songs mit vielen Hey-Hey-Rufen belohnt. Viel Zeit zum Genießen blieb der Band nicht, denn laut Jasmin "haben wir doch keine Zeit", und so wurde das Programm straff durchgezogen. Mit "Lack Of Intellect" gab es dann auch noch eine Breitseite gegen das ganze Faschistenpack bevor "Enticing Lies" den Set abschloss. Ein geiler Gig, der zu dieser frühen Stunde und bei den vorherrschenden Temperaturen für Stimmung sorgte. Schade war nur, dass das Mikro vom Bassisten zu leise war.

Bei den folgenden Poppy Seed Grinder aus Tschechien war dann etwas weniger los vor der Bühne und auch on Stage hielten sich die großen Aktionen eher zurück. Dafür konzentrierte man sich voll und ganz auf die Death/Grind-Geschosse, die losgeballert wurden. Die, die vor der Bühne ausharrten, fingen neben dem Bangen nun auch erstmals das Moshen an und ein Pit ward ins Leben gerufen. Etwas befremdlich wirkte zwar der Mann hinter der Schießbude, der im Halbschatten mit Sonnenbrille bewaffnet losballerte, aber jeder wie er's will und mag. Bei den Fans unten lieferten sich zwei Gesellen mit Wasserpistolen ein arges Gefecht, welches das ganze Festival über andauern sollte und so manches zivile "Opfer" forderte. Das Quintett aus Tschechien konnte jedenfalls mit seiner Mischung aus Geballer und einer schönen Portion Groove überzeugen und wurde mit entsprechend gutem Beifall verabschiedet.

SuidakraDa Contradiction noch im Stau standen, rutschten kurzerhand Suidakra ein Position in der Running Order nach vorne und mussten somit schon um kurz nach 17:00 Uhr auf die Bretter. Lag es an der getauschten Position im Billing oder an den immer noch hohen Temperaturen, dass relativ Wenige den Weg zur Bühne fanden? Erst im Laufe der ersten Songs wurde hier wohl einigen klar, wer gerade spielte, und so füllte sich der Platz vor der Bühne doch noch etwas. Lars hinter dem Drumkit war's egal, er stellte mal eben seine Nackenmuskeln auf Dauerrotation ein. Wer die Jungs schon öfter live gesehen hat, weiß, dass die Jungs auch mit eher verhaltenen Reaktionen souverän umgehen und eine professionelle Show bieten. Geboten wurde eine musikalische Zeitreise quer durch das Schaffen Suidakras, ältere Songs ("The Well Of Might") wurden ebenso gespielt wie das neue Material, auf dem doch der Schwerpunkt lag. Der melodische Folk/Death Metal ist aber auch immer wieder ein Ohrenschmaus. Nachdem der Platz vor der Bühne nicht allzu dicht bevölkert war, sprang Arkadius (Guitar, Vocals) kurzerhand von der Bühne und spielte seinen Part direkt bei den Fans vor Ort, von wo aus er im Anschluss wieder hochgetragen wurde. "When Eternity Echoes" war dann auch schon fast wieder das Ende des Gigs, doch ein Song wurde noch lautstark gefordert. Ohne "Wartunes" können Suidakra einfach keinen Set spielen, und auch dieser Gig machte hier keine Ausnahme. Mit viel Beifall wurden die Jungs im Anschluss verabschiedet.

Nun waren auch die Wuppertaler Contradiction eingetroffen und thrashten ordentlich einen auf. Zwar hielten sich auch hier die Reaktionen noch etwas zurück, doch der sehr melodische und teils groovende Thrash Metal konnte doch den ein oder anderen Banger mobilisieren. Stellenweise erinnerte mich der Sound entfernt an Pro Pain, aber das mal nur so am Rande erwähnt. Contradiction legten einen soliden Gig hin, der jedoch irgendwie nicht so recht bei den Fans ankam, was an den doch eher sparsamen Reaktionen zu bemerken war. Die meisten der Fans saßen einfach nur rum. Schade drum, da wäre mehr drin gewesen.

ManosGanz anders dann bei Manos. Dass hier der Spaß im Vordergrund steht, war sofort zu merken. Und das nicht nur aufgrund des doch eher ungewöhnlichen Bühnenoutfits. Während sich Andrew (Guitar, Vocals) noch leger kleidete, zog Bassist Eule alle Blicke auf sich. Rot-schwarzer Rock, einen Vogelkäfig mit aufgehängtem Nikolaus auf dem Rücken und mit dicken Backhandschuhen stand er da bzw. war mal hier und da auf der Bühne unterwegs. Dieser Tage veröffentlicht die Band ihr neues Album Genocide und blickt somit auf eine 20-jährige Bandgeschichte zurück. Das Trio zog mit seinem Death/Thrash Metal mit mehr oder weniger kurzen Grind-Eruptionen viele Fans aus den Zelten und vor die Bühne, wo ein ordentlicher Mosh-Pit immer wieder ins Leben gerufen wurde. Fetter Sound, gute Stimmung und die erstmals eingesetzte Lichttraverse, Bangerherz, was willst du mehr? Das Manos keinen auf extrem-evil oder böse machen, ist hinlänglich bekannt und das tat der Stimmung gut. Egal ob mal eben Biene Maja oder ein deutscher Schlager angestimmt wurde, den Fans gefiel es und es gab ordentlich Beifall nach jedem Song. Ganz klar, Manos trafen den Nerv gezielt und heizten allen ein. Kein Wunder, dass nach dem regulären Set lautstarke Zugabe-Rufe zu vernehmen waren, die leider jedoch unerhört blieben.

Dieses Level konnten die kurzhaarigen Belgier Leng Tch'e weiter halten. Was der optische Eindruck versprach, wurde musikalisch auch gehalten: eine fiese Mischung aus Death Metal, Grindcore und Hardcore, der die Fans ständig in Bewegung hielt. Die Stimmung war mehr als gut und es dauerte wirklich nicht lange, bis der nächste Moshpit eröffnet wurde. Untermalt von einer guten Lightshow bollerten die fünf Jungs ordentlich drauf los. Brüllwürfel Boris war viel auf der Bühne unterwegs und verstand es, die Fans weiter anzuheizen. So wurde der Moshpit mal eben in einen Circle-Pit umfunktioniert, in dem sich sogar ein ganz Mutiger barfüssig austobte. Mutig, mutig. Und auch die Anfeuerungsrufe der Fans kamen nicht zu kurz, hier wurde groß gefeiert. Leng Tch'e hinterließen eine anständige Visitenkarte, die nach mehr verlangte, doch auch hier war leider nix mit zusätzlichen Songs.

KrisiunDann war es an der Zeit für eine Vollbedienung technischen Death Metals. Krisiun kamen, sahen und legten ordentlich los. Der Platz vor der Bühne war ordentlich voll, als die Brasilianer in Wachenroth Station machten. Sowohl vor als auch auf der Bühne war viel Bewegung zu verzeichnen, bei den Fans gab es auch nach dem x-ten Moshpit keine Anzeichen von Ermüdungen. So ist's recht. In den ersten Reihen vor der Bühne wurden die Rüben geschüttelt und gleich im Anschluss daran gemosht. Krisiun servierten ein volles Brett, bei dem Song an Song gereiht war, so dass es kaum Verschnaufpausen zu verzeichnen gab. Die 50 Minuten Spielzeit mussten ja auch ordentlich mit Songs befüllt werden. Untermalt wurden die Songs von der erstmals voll zur Geltung kommenden Lichtanlage und einem fetten Sound. Zwischen den Songs wurden immer wieder Hey-Hey-Rufe laut, die die Jungs aber gnadenlos zuballerten. Leider war der Gig nach 50 Minuten schon wieder vorbei, etwas länger hätte es schon sein können.

Boah, langsam machte sich nicht nur bei mir Müdigkeit breit, so ein Tag in der Hitze geht halt doch nicht ganz spurlos an einem vorbei. Doch noch galt es durchzuhalten, denn nun waren Immolation an der Reihe, den Fans noch einmal einiges abzuverlangen. Und das taten sie. Immolation Ungebremst, machtvoll, mal bedrohlich langsam und doch stets unnachgiebig bollerten sie ihre Songs in die immer noch zahlreich vertretenen Fans. Und diese belohnten die ihnen entgegen geschmetterte Energie mit heftigem Bangen oder wahlweiser Beteiligung am Mosh-Pit. Doch gerade das Bangen stellte sich für den ein oder anderen als schwierige Aufgabe heraus, denn die Amis zelebrieren wahrlich keinen Einfach-mal-drauf-los-Death Metal, die Songs sind sehr komplex gehalten und winden sich von einem Break zum nächsten, um dann wieder nach vorne los zu preschen. Dass sie wahre Meister an ihren Instrumenten sind, bewiesen sie an diesem Abend nur allzu deutlich. Und Songs der Bauart "Deliverer Of Evil", "Of Martyrs And Men" oder das neue "World Agony" sprachen hier eine mehr als deutliche Sprache. Immolation zerlegten mit ihrem wuchtigen Sound einfach alles und ernteten dafür den mehr als verdienten Beifall. Dabei hielten sie sich nicht nur in bei den neueren Songs ("Harnessing Ruin") auf, auch älteres Material ("No Jesus, No Beast") wurde durch die PA geschossen. Nach einer Stunde war jedoch Schluss mit der Saitenhexerei und ein kleine Verschnaufpause war angesagt. So trollte ich mich kurzfristig mal in Richtung heimisches Zelt.

Doch die Ruhe war nur von relativ kurzer Dauer, die letzte Band des Abends, Dawn Of Azazel, wollte noch begutachtet werden. Die Neuseeländer waren ja gerade in unseren Breitengraden mit Krisiun und Immolation auf Tour unterwegs und machten demnach auch beim Suffering Life Station. Zu dieser späten (oder vielmehr frühen) Stunde war jedoch vor der Bühne schon weit weniger los als noch bei Immolation, trotzdem legte sich das Trio ordentlich ins Zeug. Der Death Metal von der Insel lief auch ganz ordentlich rein, doch nun hatten sich die meisten Zuschauer nur noch auf das Zuhören spezialisiert. Action war vor der Bühne nur noch vereinzelt zu vernehmen, was eigentlich schade war, denn Dawn Of Azazel machten eine wirklich gute Figur und zerlegten zum Ende des ersten Festivaltages auch noch den letzten Hörnerv. Trotz der eher spärlichen Zuschauerzahl gab es ordentlichen Beifall von eben diesen. Nach 50 Minuten war dann allerdings der erste Tag endgültig vorbei und man traf sich noch auf den ein oder anderen Drink im Partyzelt, bevor es man(n) zum Zelt zurück wanken konnte.

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