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Interview mit Sardonic (19.01.2005)

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Das in Eigenregie eingetrommelte Debüt Say 10 ließ so manchen Musikfreund aufhorchen und stellt eine vorzügliche Visitenkarte für die zukünftigen Pläne der Band dar. Ein derart satt produziertes Death/Thrash Geschoß sucht man bei den meisten Undergroundbands vergebens. Gitarrist Sebastian gibt nun Auskunft zu leeren Geldschränken, Zukunftsvisionen und dem alltäglichen Wahnsinn...

HH: Hi. Das ist ja ein sattes Pfund, das ihr uns da präsentiert habt. Für eine Undergroundproduktion klingt Say 10 sehr professionell. Erzähl doch mal was zur Entstehung der Scheibe.

Sebastian: Also nachdem wir die Band auf dem Wacken 2003 offziell gründeten, begannen wir bereits wenige Wochen darauf Songs zu schreiben und die ersten Gigs vorzubereiten. Schon frühzeitig stand für uns fest, dass wir sowohl Aufnahme als auch Aufmachung möglichst professionell haben wollten und dafür auch zu investieren bereit waren. Durch eine besonders günstige Ebay-Auktion, waren unsere ersten Tage im Metal-Sound-Studio recht günstig :) Nach den Aufnahmen der Gitarren und des Schlagzeugs, nahmen wir in Osnabrück im Trollheim-Studio Bass und Gesang auf und schickten den ganzen Kram wieder nach Osterode zum mischen und mastern. Tja und mit dem Endprodukt sind wir vollends zufrieden. Das Booklet designten dann noch der Thomas und der Alex von Silent Hate Art, die auch eine klasse Arbeit ablieferten...

HH: Und wie siehts bei euch aus? Ich glaube mal, dass euch in Deutschland kaum wer kennen wird. Gib doch mal ein paar Details preis zu eurem musikalischen Werdegang und wer genau hinter Sardonic steht.

Sebastian: Nun wir sind alle schon seit einigen Jahren musikalisch aktiv und Stephan, Michael und ich waren zunächst einige Jahre mit Draconis Sanguis unterwegs, während Jojo in verschiedenen Kapellen wie Pandämonium oder Laxative (u.a. mit Theo) am röcheln war. Nun versuchen wir unseren Namen möglichst schnell in der Szene bekannt zu machen und sind denke ich auf dem besten Wege, dass uns immer mehr Leute kennen und lieben lernen :)

HH: Womit vertreibt ihr euch die Zeit, wenn ihr nicht mit Sardonic beschäftigt seid?

Sebastian: Nun ja also der Jojo arbeitet im Altenheim und interessiert sich für Wein, Weib und Gesang, während der Michael bei den selben Interessen anstatt an alten Menschen an Autos rumschraubt. Der Theo ist Veranstaltungstechniker und tourt auch schon mal mit dem Kasperletheater oder einem Harem junger, gelenkiger Turnerinnen durch die Lande. Der Stephan nutzt seine Zeit, die ihm neben seinem BWL-Studium bleibt, für PC- und Konsolengames. Wenn ich mal nicht mit der Band beschäftigt bin, versuche ich auch mein Erziehungswissenschaften/Soziologie-Studium voranzubringen oder entspanne mich beim Angeln.

HH: Kommen wir mal zur Scheibe. Wer ist bei euch für das Songwriting verantwortlich und wie entstehen die Songs?

Sebastian: Bei uns sind Theo und ich bislang ausschließlich für das Songwriting zuständig, wobei man bemerken muss, dass die restlichen Bandmitglieder ihre fehlenden Parts zu den Gitarren schon selber beisteuern, aber die Riffs und die Songgerüste entstammen Theos und meinem Hirn. Dabei ist es so, dass in der Regel jeder von uns komplette Songs für sich schreibt und dann im Proberaum vorstellt und diese dann bei Gefallen ausgearbeitet werden. Also ganz langweilig und alltäglich :)

HH: Orientiert ihr euch hier auch ein wenig an den Gruppen, mit denen ihr selbst aufgewachsen seid oder versucht ihr auf Teufel komm raus keine Einflüsse dieser Art zuzulassen?

Sebastian: Ich denke niemand kann sich aller Einflüsse enthalten, so dass sicherlich auch bei uns mal mehr, mal weniger die eigenen musikalischen Vorbilder sich in den Songs bemerkbar machen, was ich persönlich auch nicht allzu schlimm finde, so lange nicht stumpf abgekupfert wird. Aber dennoch werden wir zukünftig versuchen, mehr Eigenständigkeit zu erlangen, was aber immer schwerer wird, da nahezu alles schon einmal musikalisch da war.

HH: Inwieweit hattet ihr das Material fertig, bevor ihr ins Studio gegangen seid?

Sebastian: Da wir es uns finanziell gar nicht leisten könnten, im Studio noch groß Songs zu schreiben, etc., waren die Songs wirklich komplett fertig und ausgearbeitet. Bei ein, zwei Stellen, passten die Rhythmusakkorde nicht zu der Melodie, was wir kurzfristig dann änderten, aber das war es dann auch schon.

HH: Das Thema Studio bringt mich zur nächsten Frage. Der Sound auf Say 10 ist ja schon eine ganz schöne Wucht, die man von Undergroundbands nicht gerade erwartet? Wieviel hat euch der Spass gekostet?

Sebastian: Wie weiter oben erwähnt, haben wir etwas Glück gehabt durch die modernen Medien, aber trotzdem hat uns alles mit Pressung, etc. noch an die 2000 Euro gekostet...aber für uns war es von vornherein klar, dass wir lieber das Ersparte dazu nutzen anstatt mit einer 8-Spur-Kelleraufnahme anzukommen, womit man heutzutage auch keinen Blumentopf mehr gewinnen kann...

HH: Hattet ihr während der Aufnahmen ein paar witzige Situationen, an die Ihr euch gerne erinnert?

Sebastian: Hier muss ich mal wieder das aufregende Rock n' Roll Leben etwas relativieren, denn abgesehen von einigen Litern Bier und einer Menge Sega Dreamcast ist tatsächlich nicht viel passiert, aber bei einem Studioaufenthalt ist das auch okay, so dass man in Ruhe arbeiten kann. Für Exzesse gibt es ja immer noch das Tourleben...

HH: Mit der CD habt ihr eine eindrucksvolle Visitenkarte hinterlassen. Habt ihr schon Anfragen seitens eines Labels erhalten?

Sebastian: Wir haben vor kurzem ein paar Labels kontaktiert und bemustert und einige andere werden noch in Kürze dazukommen. Nun ja noch ist es zu früh, um irgendwelche Entscheidungen zu erwarten - es ist zwar ein loses Angebot da, aber natürlich muss das neue Material der Firma auch zusagen, so dass noch ein wenig warten auf beiden Seiten anliegt.

HH: Präferiert ihr hier jemand bestimmtes? Ein Major Label oder doch lieber eine kleine familiäre Plattenfirma?

Sebastian: Für die nächste CD hätte ich gerne ein kleineres bzw. mittelgroßes Label, dass sich mit unserer Musik identifiziert und sich für uns den Arsch aufreißt. Ein Label muss nämlich auch einen Schritt nach vorne garantieren, nur um ein Labelaufkleber auf der nächsten Cd zu haben - darauf können wir verzichten... Es gibt leider zu viele "Labels", die absolut nichts für die Band zahlen, aber von den Verkäufen versuchen zu profitieren...da sollte man sich lieber selber die Arbeit machen und die Promos eigenhändig verschicken, viel mehr machen viele kleine Labels auch nicht...

HH: Welche Wünsche oder Erwartungen habt ihr, wenn ihr an den Abschluss eines Plattenvertrages denkt?

Sebastian: Wie oben beschrieben sollte das Label von dem überzeugt sein, was wir machen und uns aufgrund der Musik unterstützen. Wenn dann auch keine großen Unterstützungen bei den CD-Aufnahmen gestellt werden können, so erwarten wir aber, dass wenn wir die CD schon selber zahlen, das Label uns auf Samplern unterbringt, uns ne ordentliche Bookingfirma finanziert, einen ordentlichen Vertrieb bieten kann, Werbung schaltet und bei ansprechenden Verkäufen auch Shirts, etc. finanziert. Wie oben erwähnt, ansonsten kann es auch jede Band selber machen, die Kosten hat man ja sowieso selber...

HH: Wie sieht die Zukunftsplanung bei euch aus und wo siehst du die Band in sagen wir 2 und in 5 Jahren?

Sebastian: In zwei Jahren wird definitiv die zweite Scheibe lange raus sein und wir werden von einer anständigen und loyalen Firma unterstützt. Des weiteren sieht man uns auf den mittelgroßen Festivalbühnen Deutschland und auch eine kleine Tour ist grad absolviert...
In 5 Jahren headlinen wir das altehrwürdige Monster of Rock Festival und heizen der Menge nach den furiosen Supportacts wie Maiden und Motörhead (Lemmy jünger denn nie) kräftig ein. Nach dem anstrengenden 2,5 Stunden Marathon, lassen wir uns Backstage von unseren unzähligen Gespielinnen verwöhnen und relaxen...

HH: Live habt ihr ja auch schon eine Menge Erfahrungen gesammelt. Steht hier in nächster Zeit etwas an?

Sebastian: Bislang fest für 2005 ist erst der Gig am 30.4.05 auf dem Dark Burning Festival in Lemgo, aber es ist noch eine Menge für 2005 geplant und ich hoffe, dass die ersten Termine bald auf der Homepage erscheinen werden!

HH: Vergleich euer Album mit einem Vogel. Welchen würdest Du wählen und warum diesen?

Sebastian: Hehe, habe ja schon einige Fragen beantwortet, aber das ist bislang die Obskurste :) Aber ich denke es ist ganz klar die Aaskrähe!! Warum - nun hier kurze Auszüge aus einem Vogellexikon:
"Sie ist ganz schwarz mit leicht metallen (!!!) Glanz im Gefieder...Teils Kulturfolger und ist daher auch in Städten und Dörfern anzutreffen... Allesfresser. Vom Junghasen bis zu Schnecken. Getreide, Samen und Früchte. Geht auch an Jungvögel und räumt Nester von Rebhühner und Fasanen aus. Aas spielt das ganze Jahr eine große Rolle... Die Nahrung wird im Flug oder aber zu Fuß gesucht..."
Das sollte reichen... :)

HH: Wenn du für einen Tag in die Haut eines anderen Menschen schlüpfen könntest, wen würdest du wählen? Warum?

Sebastian: Da mein Plan, wo wir in fünf Jahren stehen, eventuell doch etwas utopisch ist, würde ich gerne mal einen Abend in der Haut von Angus Young stecken, wenn AC/DC von einem ausverkauften Stadion abgefeiert werden und Backstage schlüpfe ich schnell in die Haut eines beliebigen Mötley Crüe Mitglieds :)

HH: Drei Dinge für die einsame Insel?

Sebastian: Ein weibliches Wesen, eine Gitarre und eine mit Solarenergie betriebene Stereoanlage samt CDs.

HH: Danke, dass du dir die Zeit zur Beantwortung der Fragen genommen hast. Die letzten Worte gehören dir.

Sebastian: Danke für das Interview und an alle Leser besucht unsere Homepage www.sardonicmetal.de und hört euch unsere MP3s an!! Bang or be gangbanged!

JR

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