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Interview

English VersionInterview mit Demonica (09.04.2010)

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Die Allstar-Projekte sprießen derzeit wie die sprichwörtlichen Pilze aus dem metallischen Boden, wobei hier oft der Satz, dass nicht alles Gold ist, was glänzt, zu gelten scheint. Ausnahmen bestätigen die Regel und neben der Scheibe von Them Crooked Vultures stellen Demonica mit ihrem Debut Demonstrous vielleicht die gelungenste aller solcher Ausnahmen dar. Bay Area-Thrash trifft auf die Gitarre von Hank Shermann, der seinerseits mit Mercyful Fate dazumal Großtaten vollbrachte, die ganze Musiker-Generationen nach ihm beeinflussen sollten. Zusammen mit Craig Locicero (Forbidden, Git.), dem musizierenden Journalisten Klaus Hyr (ex-Artillery, Voc.), Mark Hernandez (Forbidden, ex-VIO-lence, Drums) und Marc Grabowski (Corruption, Bass) ist Shermann, der uns im Folgenden für einige Fragen zur Verfügung stand, ein vor Frische und Kampfgeist strotzendes Machwerk gelungen, das die Grenzen des Thrash-Genres zwar nie sprengt, aber doch um eine ureigene Note zu erweitern weiß. Neben Einblicken in den Recording-Prozess und interessanten Gedanken zum Thrash-Revival der Neuzeit, gibt es brandheiße Informationen zu den anstehenden Aktivitäten nicht nur von Demonica selbst, sondern darüber hinaus zur "realistischen" Mercyful Fate-Reunion und aus dem Frobidden-Camp. Viel Freude beim Lesen!
(aus dem Englischen, Fuxx)

HH: Ein lautes HeyHo vom Heavyhardes aus Deutschland an die mächtigen Demonica. Demonstrous hat mich stante pede in den Allerwertesten getreten und tut das immer noch. Meinen Respekt.

Hank: Vielen Dank, yeah, wir haben unser Bestes gegeben, wir haben gelernt Arsch zu treten.

HH: Würdest du anfangs bitte die Umstände beschreiben, unter denen ihr alle zusammen gefunden habt, um Demonica ins Leben zu rufen?

Hank: Ich hatte die Idee, eine neue Band an den Start zu bringen und ein Stück weit heavier ans Werk zu gehen, als man es von mir normalerweise erwarten würde. Ich mochte die Idee mehr Thrash Metal ins Songwriting einfließen zu lassen, um den Dingen die entsprechende Frische zu geben und mich selbst herauszufordern. Die ganze Sache begann 2008, darauf traf ich mich mit einem alten Kumpel, Klaus Hyr, der meinte, er wäre der passende Sänger für die Band. Wir testeten ein paar Songs an und los ging's. Wir hatten im Sinn, originale Bay Area-Musiker in die Band zu holen, um die unterschiedlichen Stilarten miteinander zu verschmelzen, was ganz hervorragend funktionierte!

HH: Mir gefallen die Wortspiele innerhalb der Namen: sowohl Demonica (vs. Harmonica) als auch Demonstrous (Demon plus Monster). Wessen Einfall steckt dahinter?

Hank: Klaus kam mit dem Bandnamen Demonica an und schickte mir damit eine SMS, ich checkte sofort, ob es schon andere Combos mit dem Namen gab, fand keine und ab da entschieden wir recht schnell die Band DEMONICA zu nennen. Demonstrous war ebenfalls Klaus' Idee, wieder schickte er mir eine SMS und ich schaute nach, ob es andere Alben mit diesem Titel gab. Es scheint so, als ob das Wort nicht mal existiert, es fühlte sich aber richtig an für das, was wir vorhatten.

HH: Wie schwierig gestaltete es sich, einen Composing-Prozess mit fünf höchst beschäftigten Musikern in Gang zu bringen und wie ging dieser vonstatten? Waren alle zur gleichen Zeit am Schreiben der Stücke beteiligt, oder seid ihr Schritt für Schritt vorgegangen?

Hank: Auf diesem ersten Album habe ich alle Songs geschrieben und Klaus die Texte und Vocal-Lines. Die anderen Jungs brachten ihre einzigartige Spielweise ein, wodurch Demonicas Wiedererkennungswert aufpoliert wurde. Wir brauchten das ganze Jahr 2008, um die Songs fertig zu stellen, begannen im Februar 2009 aufzunehmen und der Endmix wurde im Juli 2009 fertig. Von der ersten Idee bis zum endlichen Produkt dauerte es also wie gewöhnlich seine Zeit.

HH: Da die Thrash Metal-Szene in den letzten Jahren geradezu explodiert ist, denke ich, dass es nicht einfach war, eine Platte mit dem Potential, aus der Masse herauszuragen, zu machen, aber augenscheinlich ist es euch gelungen. Hat euch die Tatsache, in Wettbewerb mit all den neuen Bands wie Warbringer, Legion of the Damned, Mantic Ritual, Municipal Waste oder Bonded By Blood (nur um einige zu nennen) zu treten, beim Schreiben eher gestört oder beflügelt? Oder habt ihr von den Genannten eher noch gar nicht gehört?

Hank: Ich begann mit dem Songwriting von Grund auf, wo ich schlicht glaubte, dass es sich recht cool anhört und hielt die Dinge ziemlich einfach. Tatsächlich hörte ich mir keine anderen Bands an, außer ein paar Alben aus den 80ern; daher kenne ich mich nicht so genau mit all den neuen Formationen, die es heutzutage gibt, aus. Konkurrenzdruck fühlte ich nie und arbeitete nur für das, was ich als cool betrachtete. Logisch habe ich schon von einigen der neuen Thrash-Bands gehört und sie scheinen recht kompetent zu sein, aber ich bevorzuge die Old School Thrashers wie Exodus, Slayer, Megadeth, usw., wenn ich die Zeit finde, um aufzudrehen!!

HH: Thrash im ursprünglichen Sinn halte ich immer noch für die geeigneteste Heavy Metal-Spielart, um seine Emotionen auszudrücken bzw. diese auf einem sehr direkten und organischen Weg in Musik zu transferieren, da er den Hörer vom ersten Akkord an bei den Eiern packt (wenn er mit diesem speziellen Enthusiasmus gespielt wird, wie beispielsweise in "Demon Class" oder in vielen anderen Songs auf der Platte). Würdest du hier zustimmen und was glaubst du, warum Thrash heutzutage wieder vollends auf dem Vormarsch ist?

Hank: Natürlich ist Thrash eine vorzügliche Form, um bestimmte Lyrics und Aggression, kombiniert mit technischen Fertigkeiten auszudrücken. Er besitzt einen Adrenalin-Effekt, den, wie ich denke, viele Leute genießen, wenn er richtig zur Ausführung gelangt. Er wurde wieder wegen seiner Intensität, vielen coolen Riffs und großartigen aktuellen Bands populär. Er hat sich immer auf einem Streetlevel bewegt, mit dem sich viele Leute identifizieren konnten. Kein Glamour, kein Nonsens.

HH: Meiner Meinung nach verleiht die Kombination aus traditionellen Bay Area-Elementen und deinem unverkennbaren Spiel Demonstrous den exklusiven Sound, um sich von all den Genre-Outputs, die ich mir in den letzten Monaten angehört habe, zu unterscheiden. War es kompliziert die "Mercyful Fate-Gitarre" in einer Thrash-Umgebung zu platzieren? Für mich hören sich die Leads und Soli sehr spontan und daher frisch und innovativ an.

Hank: Ich musste mehr Geschwindigkeit und Präzision integrieren, die es braucht, um guten Thrash Metal zu spielen, da ich aber von Haus aus ein aggressiver Gitarrist bin, war das ziemlich einfach! Ich bin sicher, dass du den Shermann-Sound im Riffing und im Songwriting hörst, das in gewisser Weise in Verbindung mit dem Mercyful Fate-Style steht. Aber letztlich waren die anderen genauso wie ich und die Entscheidung, die Dinge nicht zu verkomplizieren, am Sound und den Songs auf Demonstrous beteiligt. Wir haben die Soli 50:50 aufgesplittet, was ziemlich spontan passierte. Die Leads entwickelten sich für uns beide recht gut, denke ich! (gemeint ist Craig Locicero, Git.; Fuxx)

HH: Es wäre schlicht blöde nach äußeren Einflüssen zu fragen, da ihr selbst DER Einfluss seid, aber gab es Platten aus eurem eigenen Katalog, die ihr euch beim Schreiben des Materials angehört habt? In "Ghost Hunt" registrierte ich beispielsweise eine Portion "Dangerous Meeting" (von Don't Break The Oath, Mercyful Fate, 1984; Fuxx) oder "The Mad Arab" (von Time, Mercyful Fate, 1994; Fuxx), während "Lucious Damned" wohlige Erinnerungen an "Off The Edge" (von Forbidden Evil, Forbidden, 1988) wach ruft.

Hank: Nein, eigentlich nicht, ich habe nur jeden Morgen zur Gitarre gegriffen und zu jammen angefangen, und am Ende des Tages hatte ich vielleicht ein paar Riffs, an denen weiter gearbeitet werden konnte. Allerdings habe ich mir so manches von Testament und Slayer reingezogen, um herauszuhören, wie sie auf den ersten Platten geklungen haben. Mir war also bewusst, dass wir den Speed für einige Stücke brauchten, um ein entsprechendes Level an Aggression und Thrashing zu erreichen. Dieses erste Album wurde in einem Jahr geschrieben, daher sind die Songs recht unterschiedlich, aber trotzdem miteinander verbunden. Auf der nächsten Platte werden wir es sicherlich ruhiger angehen lassen. *grinst*

HH: Ich fragte mich, was es mit den Lyrics zu "Alien Six", die mit dem Echo "six, six, six" enden, auf sich hat. Kannst du uns die Story hinter dem Song erzählen und weiter, wer hat die Lyrics für's Album geschrieben?

Hank: Klaus Hyr hat alle Lyrics für Demonstrous verfasst und er wäre der richtige Mann, um in die Tiefe der Texte einzusteigen. Alles in allem geht es um Leben, Liebe und Tod.

HH: Normalerweise bin ich kein großer Freund von Instrumentals, "Astronomica" jedoch ist ein Meisterstück geworden. Ich denke, dass sich die Essenz von Demonstrous in diesem Song konzentriert. Entstand es aus einer Jam-Session heraus oder wurde es Ton für Ton durch komponiert?

Hank: Klaus kam an mit der Idee ein Instrumental mit dem Titel "Astronomica" zu machen. Ich nahm die Herausforderung an und stellte mir eine Reise ins All vor, auf der man Außerirdische trifft und sicher wieder zur Erde zurückkehrt. Ich startete mit bereits vorliegenden Ideen, entwickelte verschiedene Teile und kombinierte sie miteinander mit den Gitarren-Soli im Hinterkopf. Die Nummer gab Craig Locicero und mir die Gelegenheit, unsere Instrumente geradezu zu erforschen und es machte Laune, all die verschiedenen Lead-Styles auszuprobieren. Es hat wirklich Spaß gemacht und passte als letzter Song optimal auf die Platte. Ich bin mir nicht sicher, ob jeder es mögen wird!

HH: Betrachtet ihr Demonica, jetzt da die Platte draußen ist, als echte Band oder als Projekt?

Hank: Wir betrachten uns als Band, was für uns von Anfang an wichtig war, aber man weiß ja nie, wohin uns das Ganze führt. Allerdings sind wir zuversichtlich, was die Zukunft anbelangt, und freuen uns darauf, mit dem Schreiben des zweiten Albums zu beginnen, sobald wir diese Platte live vorgestellt haben.

HH: Ich denke nicht nur ich kann es kaum erwarten, die Stücke von Demonstrous in ihren Live-Versionen zu hören. Gibt es Pläne für eine (vielleicht sogar europäische) Tour und wenn ja, besteht die Chance, dass der ein oder andere Mercyful Fate- oder Forbidden-Song in der Setlist auftauchen wird?

Hank: Ja, gerade zum jetzigen Zeitpunkt planen wir ein paar Shows in Europa im August, die schon bald bestätigt werden. Eine Mini-Tour in den U.S.A. ist für Juli geplant - noch nichts bestätigt. Eventuell werden wir Mercyful Fate-/ Frobidden-Songs integrieren, wir haben aber noch nicht gänzlich darüber entschieden. Natürlich brauchen wir noch mehr Stücke, um eine komplette Show spielen zu können. Wir arbeiten also daran.

HH: Ich war ziemlich begeistert, als ich Forbidden auf dem 2008er Bang Your Head-Festival sehen durfte. Wenn es nach mir gegangen wäre hätten sie noch zwei Stunden länger spielen können. Zukünftige Pläne für Forbidden?

Hank: Ja, Forbidden werden tatsächlich dieses Jahr wieder auf dem Bang Your Head spielen. Im Herbst dann startet eine Tour, um das neue Album, das im Oktober erscheinen wird, zu promoten.

HH: Wie stehen die Dinge in der Bay Area? Irgendwelche neue interessante Bands zu entdecken?

Hank: Na ja, die alten Bands sind alle ziemlich aktiv und wir sind zu beschäftigt, um raus zu gehen und auszuchecken, was vor sich geht. *grinst*

HH: Als langjähriger Fan muss ich einfach die Gelegenheit nutzen, um nach den Chancen für eine Mercyful Fate-Reunion in näherer Zukunft zu fragen. Wie geht es dem King (King Diamond; Fuxx)? Ich habe gehört, dass es seinem Rücken besser geht.

Hank: Ja, seinem Rücken geht es tatsächlich besser und mittlerweile erscheint es um einiges realistischer, eine weitere Mercyful Fate-Scheibe in der Zukunft anzugehen (Hört, hört!!!! Fuxx). Als Erstes werden wir eine DVD raus bringen, was später dieses Jahr noch ansteht. Ich bin mir also sicher, dass man sowohl von King Diamond als auch von Mercyful Fate in kommenden Jahren was sehen wird!

HH: Last, but not least wäre es schön, wenn du eine kleine Liste deiner a) Forbidden- und b) Mercyful Fate-Faves zusammenstellen könntest, da es für den Fan immer interessant ist, zu lesen, was der Musiker über seine älteren Werke denkt.

Hank:
FORBIDDEN: "Chalice Of Blood" - "Forbidden Evil" - "Off The Edge" - "Infinite" - "Twisted Into Form"
MERCYFUL FATE: "Evil" - "Black Funeral" - "Desecration Of Souls" - "Corpse Without A Soul" - "Doomed By The Living Dead" - "Come To The Sabbath"

HH: Vielen Dank für die Möglichkeit diese Hand voll Fragen an dich richten zu dürfen. Es war eine Ehre für mich. Der Platz für die letzten Sätze ist für dich reserviert:

Hank: Bitte, bitte, es ist immer eine Freude, die Möglichkeit zu haben, über seine eigene Band zu sprechen. Ich bin mir sicher, dass ihr alle einen gehörigen Kick beim Hören von Demonicas neuem Album Demonstrous bekommen werdet. Lasst uns wissen, was ihr davon haltet!

Fuxx

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