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English VersionInterview mit After All (25.10.2006)

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This Violent Decline ist das inzwischen zweite Album für das Hamburger Label Dockyard1, aber das erste seit langer Zeit, das nicht von Harris Johns aufgenommen und produziert wurde. Ob die Holländer zufrieden mit ihrer Plattenfirma sind, warum sie diesmal nicht in Berlin aufgenommen haben und viele Fragen mehr beantwortet Gitarrist Dries Van Damme.

HH: Hallo Dries, This Violent Decline ist euer zweites Album für Dockyard1. Scheint so, als hättet ihr dort ein gemütliches Zuhause gefunden. Seit ihr zufrieden mit ihrer Arbeit?

Dries: Abolut. Die Jungs von Dockyard1 arbeiten wirklich hart daran, unserem neuen Album die bestmögliche Promotion und den bestmöglichen Vertrieb zu ermöglichen. Es ist wirklich cool, mit so enthusiastischen Leuten zusammenzuarbeiten.

HH: Eure letzten beiden Alben, The Vermin Breed und Mercury Rising, habt ihr zusammen mit Harris Johns aufgenommen. Dieses Mal habt ihr die Aufnahmen im Hype Studio zusammen mit Dee J. erledigt. Warum habt ihr euch diesmal gegen Harris Johns entschieden?

Dries: Nun, ich glaube, es wurde Zeit für eine Veränderung. Wir hatten mit Harris sicherlich eine großartige Zeit in Berlin, während wir die beiden anderen Scheiben aufgenommen haben. Er ist ein wirklich großartiger Typ, mit dem man hervorragend zusammenarbeiten kann. Wir sind immer noch froh darüber, wie sich die letzten beiden Alben entwickelt haben. Es war aber an der Zeit, etwas Neues zu probieren. Dee J. ist unser Live-Engineer, er hat uns seit 1995 schon hunderte Male gesehen. Er war bei den Aufnahmen zu unseren ersten drei Alben auch schon dabei, von daher war es selbstverständlich, mit ihm ins Studio zu gehen. Da wir uns sehr gut kennen, konnten wir in einer sehr fruchtbaren und persönlichen Atmosphäre arbeiten. Außerdem war es schön, bei uns zuhause aufzunehmen anstatt im weit enfernten Berlin.

HH: Gemixt habt ihr This Violent Decline in Schweden im Studio Fredmann zusammen mit Fredrik Nordström. Danach seid ihr nach Dänemark in die Antfarm Studios gereist, wo Tue Madsen das finale Mastering übernommen hat. Warum habt ihr so viele unterschiedliche Studios für die Aufnahmen, das Mischen und Mastern verwendet?

Dries: Wie schon gesagt, es war Zeit, etwas anderes auszuprobieren. Harris John hat bei den beiden Vorgängeralben alles gemacht, Aufnahme, Mischen, Mastern. Diese Mal hatten wir für jeden Produktionsschritt eine andere Person. Wir haben uns dabei für die Besten entschieden... Fredrik Nordström hat diese unglaubliche Erfahrung aus seiner Zusammenarbeit mit Bands wie In Flames, At The Gates, Arch Enemy usw. Wir wussten also, dass er weiß, wie Metal klingen muss, da er sowohl den Old School als auch den New School Sound kennt. Durch das Mischen wurde die Scheibe wirklich heavy, aber trotzdem sehr klar, so dass man die Instrumente gut unterscheiden konnte, genau so, wie wir uns das vorgestellt hatten. Danach kam Tue Madsen für das Mastern ins Spiel. Er hat dem Album den extra Punch verpasst, so dass es viel direkter klingt, geradeaus in die Fresse.

HH: Ich denke, der Sound auf This Violent Decline ist besser als auf euren anderen Alben und auch die Songs klingen viel erwachsener. Was ist deiner Meinung nach der größte Unterschied zwischen The Vermin Breed und This Violent Decline?

Dries: Wir haben uns diesmal für einen etwas moderneren Sound entschieden, vor allem beim Schlagzeug. Ich denke, das passt perfekt zu unserer Musik. Ich schätze, auf The Vermin Breed haben wir uns wohl ein wenig zu sehr darauf versteift, ein möglichst hartes und schnelles Thrash Album zu machen. Als wir das Material für das neue Album geschrieben haben, kam das viel mehr von Herzen, wodurch sich auch viel mehr Spielraum für den melodischen Teil in unserer Musik ergeben hat. Ich glaube, aus dieser Sicht stellt This Violent Decline die natürliche Entwicklung der Band nach, da das Album die mehr traditionelle, melodische Ausrichtung von Mercury Rising und die thrashige und harte Seite von The Vermin Breed vereint.

HH: Welchen Song auf This Violent Decline magst du am liebsten?

Dries: Ehrlich gesagt mag ich sie alle, weil jeder einzelne seinen individuellen Charakter hat. Ich denke, "Frozen Skin" ist einer der besten Songs auf dem Album, weil in ihm alle Elemente unseres Sounds kombiniert sind: schwere Thrashriffs, ein eingängiger Refrain, einige cleane Gitarren in der Mitte, ein Teil mit Gitarrenharmonien und ein schönes Gitarrensolo... andere Favoriten wären "Sacraments Of The Damned", weil der so schnell ist und ich den 12/8 Mittelteil liebe, und "The Harlot", weil er an Judas Priest erinnert und ein Doppel-Lead Gitarren-Break hat.
HH: Gibt es Hoffnung, euch wieder mal in Münhen live zu sehen? Ich fand eure Show 2003 ziemlich gut, als ihr mit Anthrax und Prong unterwegs wart.

Dries: Wir haben einige Male in Süddeutschland gespielt. Letztes Jahr waren wir mit Candlemass und Destruction unterwegs. Mit Agent Steel haben wir dort auch schon gespielt. Natürlich hoffen wir, wieder nach München zu kommen, es ist eine großartige Stadt. Ich kann mich noch gut an die Show mit Anthrax und Prong erinnern. Es war eine sehr gute! Wir hatten eine großartige Party nach der Show im Biergarten des Backstage. Großartige Zeit!

HH: Wie war es, mit diesen beiden Bands unterwegs zu sein?

Dries: Unglaublich! Wir waren einige Monate vorher schon mit Anthrax in halb Europa unterwegs, das war im März 2003. Das war unsere erste große Tour und die hat uns sehr bekannt gemacht. Echt jetzt, es war ein Schlüsselmoment im Leben der Band. Einige Monate später kamen Anthrax für eine weitere Tour nach Europa zurück - in Deutschland waren Prong als Special Guest mit dabei - und wir waren sehr glücklich, als wir das Angebot bekamen, nochmals mit ihnen auf Tour zu gehen. Es war wirklich cool. Mit den Jungs von Prong stehen wir immer noch in Kontakt, manchmal zumindest. Das Gleiche gilt für Anthrax. Um dir ein Beispiel zu geben: als Armored Saint im Juni in Holland spielten, haben sie uns als Opener für diesen Abend eingeladen. Es war sehr cool, John Bush wieder zu sehen...

HH: Im lezten Jahr habt ihr ziemlich viele Shows gespielt. Hatten diese vielen Auftritte Einfluss auf euer neues Album, wie das Album klingt oder auf euer Songwriting? Was hat euch dabei am meisten beeinflusst?

Dries: Das Touren hatte sicherlich Einfluss, weil wir uns zu einer richtigen Live-Band entwickelt haben. Wir haben über die letzten Jahre verteilt einige hundert Shows gespielt, wodurch wir unsere Musik besser verstehen gelernt haben. Wenn wir jetzt neue Lieder schreiben, haben wir immer die Live-Situation im Kopf. Soweit es das neue Album betrifft, haben wir wirklich versucht, die Energie, die die Band live versprüht, auf Platte einzufangen. Und ich denke, dass wir das ziemlich gut geschafft haben, haha...

HH: Wie du vorhin erzählt hast, wart ihr 2005 ja mit Destruction, Candlemass und Deathchain unterwegs und später zusammen mit Agent Steel. Kannst du uns was über dieses Touren erzählen? Wie war es? Welche war besser? Wie haben euch die großen Bands behandelt?

Dries: In diesem Jahr waren wir wirklich sehr beschäftigt! Zuerst waren wir mit Agent Steel auf Tour. Wir haben vorher schon mal bei der Warm-Up Show für das Dynamo Open Air in Holland zusammen mit ihnen gespielt. Shadow Fall haben bei diesem Auftritt auch mitgespielt. Als Agent Steel dann das Jahr darauf für eine komplette Tour kamen, haben sie uns wieder eingeladen. Ich glaube, das zeigt, dass wir gut miteinander auskommen. Es sind wirklich großartige Kerle. Ich habe immer noch Kontakt zu ihnen - zu Juan, Bruce und Karlos hauptsächlich - und ich kann es kaum erwarten, dass ihr neues Album rauskommt. Es war eine tolle Tour mit einigen großartigen Auftritten. Wir haben sowohl auf Festivals in Holland als auch in Deutschland gespielt, auch in Slowenien gab es eine coole Show. Und in der Schweiz hatten wir auch einige tolle Parties!
Durch die Tour mit Candlemass und Destruction kamen wir zum ersten mal nach Skandinavien. Es war fantastisch. Wir haben in Helsinki, Göteborg, Malmö oder Trondheim gespielt... natürlich gab es auch hier tolle Parties. Wir waren in einigen Musikclubs in Göteborg mit Leif von Candlemass und Schmier von Destruction. Wir hatten eine gute Zeit auf der Fähre von Helsinki nach Stockholm. Auch mit ihnen haben wir noch Kontakt. Wirklich großartige Jungs! Das einzig Schlechte an dieser Tour war, dass wir im beschissensten Tourbus der jüngeren Geschichte unterwegs waren. Der Bus hatte dauernd Pannen und die Heizung ging nicht richtig - es war entweder schweinekalt oder brütend heiß und sie hat die ganzen drei Wochen lang schlichtweg gestunken... Ah, Erinnerungen, haha...
Anfang dieses Jahres haben wir eine kleine Tour mit King Diamond gespielt. Das war auch großartig! Wir hatten unseren ersten Auftritt in London, der auch noch sehr gut verlief. Ich bin ein Fan von King Diamond seit ich 1984 angefangen habe Metal zu hören. Es ging also wirklich ein Traum in Erfüllung, dass ich ihn treffen und mit ihm auf Tour gehen durfte. Aus Fansicht war es ein wenig surreal. Er hatte auch eine der freundlichsten und hilfsbereitesten Crews dabei, mit denen wir je gearbeitet haben. Es war ein Hochgenuss, mit King Diamond auf Tour zu sein. Ich hoffe, wir können das wiederholen...

HH: Stell dir mal vor, This Violent Decline wäre eine Süßigkeit! Was wäre das und warum?

Dries: Haha, das ist eine harte Frage... Etwas das süß und sauer gleichzeitig sein muss. Ich weiß nicht, ob es solche Süßigkeiten in Deutschland gibt, haha... So ist unsere Musik: sie hat aggressive Thrash Teile, aber auch schöne und melodische Sachen...

HH: Wie viele andere Bands auch, habt ihr euch eine Website auf MySpace.com eingerichtet. Hat euch das weitergebracht? Welchen Effekt hat diese Seite auf After All?

Dries: Nun, MySpace ist einfach nur eine weitere Möglichkeit, mit Leuten in Kontakt zu treten. Es ist eine sehr einfache Möglichkeit, Leuten deine Musik zu zeigen. Alles was sie tun müssen, ist auf die Seite zu gehen, die Musik spielt dann von alleine. Du musst das Zeug nicht erst runterladen, um etwas anzuhören. Das ist wirklich leicht und bequem. Es hat uns sicherlich geholfen. Ich bin sicher, viele Leute haben unsere Musik zum ersten Mal bei MySpace gehört. Unsere Seite lautet: www.myspace.com/afterallmetal

HH: Was steht als Nächstes an bei After All?

Dries: Wir waren in den letzten Monaten wirklich sehr beschäftigt. Wir haben viele Shows gespielt: die Tour mit King Diamond, einige Club-Shows mit Bands wie Armored Saint, Exodus oder Anvil... und auch einige Festivals: das Thrash Till Death Festival in Deutschland, das Dokk'em Open Air in Holland (mit Primal Fear und Blitzkrieg), das Metal Dayz Festival in der Schweiz (mit Jon Oliva, Epica usw.) und einige Festivals in Belgien...
Im Moment beantworte ich viele Interviews und mache Werbung für das neue Album. Wir planen außerdem einige Shows für den Herbst und hoffen, wieder auf Tour zu gehen. Daran arbeiten wir gerade...

HH: Danke dir für deine Zeit und viel Erfolg für die Zukunft! Zum Abschluss ein paar Worte?

Dries: Danke für euer Interesse an der Band, wir schätzen das sehr. Wir hoffen, wieder mal nach München zu kommen. Kommt vorbei und wir trinken anschließend ein Bier zusammen... Schaut auch auf unsere Website, da steht, was wir in Zukunft machen werden: www.afterall.be
Passt auf euch auf!

Lord Obirah

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