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Interview mit Moonlight Agony (12.11.2004)

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Mit Echoes Of A Nightmare haben die Schweden Moonlyght Agony ein Kleinod in den Breiten des progressiven Power Metal geschaffen und lassen die Herzen der Bombast-Jünger höher schlagen. Es sollte schon einiges schief gehen, wenn diese Platte nicht den Anfang einer goldenen Zukunft für diese Band darstellt. Gitarrist Kalle nahm sich die Zeit und beantwortete einige Fragen zu der CD und den Zukunftsplänen der Band.

HH: Hallo erstmal. Zunächst möchte ich Euch zu Eurem wirklich gelungenen Album gratulieren. Da das ja Euer erster Longplayer ist, würde ich erstmal gerne etwas über die Aufnahmen und die Produktion wissen. Hattet ihr mit irgendwelchen Schwierigkeiten zu kämpfen, gab es Situationen an die Du Dich noch lange erinnern wirst?

Kalle: Da gab es mehrere, aber eine Sache ist mir im Gedächtnis geblieben. Das zweite Lied der CD, "Icy Plains", ist ja ein Duett und wir konnten Carina Englund - eine wirklich verdammt gute Sängerin - für den weiblichen Part gewinnen. Die Frau hat es wirklich drauf...
Als wir dann einige Wochen später am Endmix gearbeitet haben, ist uns aufgefallen, dass wir völlig vergessen haben eine ihrer Gesangslinien aufzunehmen. Wir haben das Problem dann gelöst, indem wir unseren Techniker in die Box gestellt haben und ihn den Teil singen haben lassen. Seine Stimme ist mädchenhaft genug, damit dieser kleine Lapsus nicht auffällt... :-)

HH: Wenn Du aus heutiger Sicht auf den Aufnahmeprozess zurückblickst, was würdest Du bei der nächsten CD anders machen?

Kalle: Wir sollten versuchen beim nächsten Mal besser vorbereitet zu sein. Dafür werden wir wohl eine Vorproduktion machen und die notwendigen Änderungen durchführen, bevor wir ins Studio gehen. Dann werden wir wohl auch mehr Zeit haben den Drums und den Gitarren den richtigen Sound zu verpassen. Hoffentlich haben wir dann auch mehr Zeit für die Gesangsaufnahmen. Chity musste bei den Aufnahmen zu dieser CD schon ganz schön Gas geben.

HH: Die meisten Bands aus Schweden spielen ja (melodischen) Death Metal oder einfach "nur" Powermetal. Ihr dagegen habt einen recht progressiven Sound entwickelt. Habt Ihr einen bestimmten Draht zu dieser Musikrichtung?

Kalle: Ach, wir hören innerhalb der Band alle die verschiedensten Musikstile. Nicht nur Metal, auch andere Sachen. Aber was wir alle gemeinsam haben, ist unsere Vorliebe für progressive Metal Bands wie Dream Theater und Symphony X. Ich würde jetzt nicht soweit gehen und behaupten, dass wir wie sie klingen, aber Einflüsse sind da definitiv vorhanden.

HH: In welche musikalische Schublade würdet Ihr Euch denn selbst stecken?

Kalle: Grundsätzlich würde ich sagen, dass wir Power Metal spielen. Unser Ziel ist es aber, ein Stück heavier, aggressiver und vor allem düsterer zu klingen, als die üblichen Power Metal Gruppen. Wir mögen ja auch Bands wie Dimmu Borgir oder Devil Doll und versuchen Teile dieser Musikrichtung mir melodischem Gesang und progressiven Metal Elementen zu kombinieren.

HH: Wie sieht es eigentlich mit den Reaktionen auf Euer Album aus? Könnt Ihr mit den Reviews und Kritiken leben?

Kalle: Um ehrlich zu sein, sind wir alle schon sehr überrascht, dass wir soviel positives Feedback erhalten. Und es macht Spaß die ganzen Reviews zu lesen, vor allem wenn sie den Nagel auf den Kopf treffen. In einem griechischen Review stand zum Beispiel, dass Teile von Echoes Of A Nightmare wie ein Soundtrack zu einem Horrorfilm klingen. Das hat uns dann schon gefreut, denn das ist genau das wonach wir klingen wollen. Natürlich ist nicht das ganze Album düster und gruselig, aber das nächste wird wohl noch ein kleines bisschen... sagen wir böser werden. *g*

HH: Wie sieht es denn mit den Verkäufen aus? Hat sich die Mühe auch in dieser Hinsicht gelohnt?

Kalle: Bis jetzt haben wir noch gar keine Zahlen zu Gesicht bekommen. Man kann also reinen Gewissens sagen, dass wir keine Ahnung haben, was genau los ist. Ich denke, dass wir hier erst Ende des Jahres genaueres wissen.

HH: Das Cover der CD sieht ja auch ganz schön duster und unheimlich aus. Ein schönes Motiv, auch wenn man das nicht auf Anhieb mit Eurer Art von Musik in Verbindung bringt. Wieso habt Ihr Euch für dieses Bild entschieden?

Kalle: Die Songs entstanden über einen ziemlich langen Zeitraum hinweg und jeder einzelne wurde ein Stück düsterer als der davor. Als wir dann das Cover auswählten, wollten wir damit unsere musikalischen Absichten ausdrücken und es mit unserer musikalischen Ausrichtung verbinden. Außerdem darf man nicht vergessen, dass das Bild eng mit den Texten der einzelnen Lieder verbunden ist und die beiden Gesichter die Hauptcharaktere auf der guten und der bösen Seite repräsentieren.

HH: Was verbindest Du persönlich mit dem Bild?

Kalle: Ich denke da in erster Linie an die Musik und denke, dass ich diese nicht in der Art lieben würde, wie ich es tue, wenn mir das Cover nicht gefallen würde. Es ist wirklich eine wunderschöne Zeichnung, die sowohl ein gruseliges Gefühl erzeugt als auch sehr komplex und detailliert ist.

HH: Wieviel Eurer Texte ist Fiktion? Oder fließen hier auch persönliche Erlebnisse ein?

Kalle: Also, ich würde sagen, dass nicht weniger als 100 Prozent Fiktion sind. Die wandert allerdings durch unsere verdrehten Geister - also ist wohl auch etwas Persönliches bei...

HH: Wer in der Band ist für das Songwriting eigentlich zuständig? Macht das einer allein oder arbeitet Ihr die Lieder zusammen aus?

Kalle: Echoes Of A Nightmare wurde fast ausnahmslos von Robert, Martin und mir geschrieben. Bei den Arrangements hat dann die gesamte Band mitgewirkt. Das hat so wunderbar funktioniert und ich denke nicht, dass dieser Prozess genauso reibungslos ablaufen würde, wenn nur ein einziger die Musik schreiben würde. Denn nur durch unsere unterschiedlichen Einflüsse können wir so etwas Einzigartiges auf die Beine stellen.

HH: Habt Ihr vor, das Album demnächst auf einer Tour vorzustellen?

Kalle: Das kommt ganz darauf an, wie viele CDs wir verkaufen können, aber wir haben schon vor einige Konzerte zu spielen. In Deutschland aufzutreten würde mich schon sehr freuen, da es ein schönes Land ist. Momentan sind neben den Shows, bei denen wir Doro supporten aber nur ein paar wenige Gigs geplant. Aber die werden richtig cool werden.

HH: Wo würdet Ihr einmal am liebsten spielen und wo überhaupt nicht?

Kalle: Japan oder Brasilien ist so ein Traum von uns. Das kommt aber zum Teil auch daher, da die Reise an so exotische Plätze der Welt sehr reizvoll ist. Wo wir überhaupt nicht auftreten würden, kann ich dir nicht sagen. Da gibt es eigentlich keinen.

HH: Mit welcher Band oder welchem Künstler würdet Ihr gerne einmal touren?

Kalle: Ach, eine Band mit coolen Typen, die ein Publikum mitbringt, das unsere Musik mag, würde mir schon reichen.

HH: Wen würdest Du zu Deinen musikalischen Vorbildern zählen?

Kalle: Haha - wär schon seltsam, wenn man so was nicht hätte, oder... bei den ganzen Bands da draußen. Wenn man den Reviews glauben will, wären da Blind Guardian oder Dimmu Borgir ganz oben auf der Liste. Wem soll man da nun glauben... *g*

HH: Nehmen wir doch einmal an, Du hättest auf einmal keine Lust mehr Musik zu machen - rein hypothetisch. Auf was würdest Du Dich dann konzentrieren.

Kalle: Das wäre schon ziemlich heftig. Ich denke, dass ich versuchen würde einige Zeit hart zu arbeiten und trotzdem weiter Songs zu komponieren. Wenn das nicht funktionieren würde, müsste ich wohl eine längere Pause einlegen und nach einiger Zeit schauen, ob es mit der Musik weiter geht oder nicht. Aber Gott sei Dank trifft dies ja momentan überhaupt nicht zu. Ich habe einen Mordsspaß an dieser Sache und das wird hoffentlich noch lange so bleiben.

HH: Gibt es einen Punkt an dem Du die ganze Sache einfach hinwerfen würdest?

Kalle: Zweifelsohne. Jeder, der etwas anderes von sich behauptet lügt. Wir würden wohl aufhören, wenn uns unsere Musik nicht mehr gefällt und sich dies nicht bessert, egal wie hart wir arbeiten. Dann denke ich, würden wir das Handtuch werfen.

HH: Was ist für Dich das Wichtigste im Leben?

Kalle: Meine Familie und meine Freunde. An zweiter Stelle kommt dann die Musik.

HH: Gibt es ein Tier mit dem Du Eure Musik vergleichen würdest?

Kalle: Schwierig - aber ich denke, ein Panther würde passen. Schnell, kräftig, wendig und doch schön und mysteriös.

HH: Wenn Du für einen Tag unsichtbar sein könntest - was würdest Du tun?

Kalle: Das wäre schon eine coole Sache. Ich denke, dass ich das tun würde, was jeder machen würde: hübsche, leicht bekleidete Mädchen betrachten (Pfui, schäm Dich *g* - Red.). Außerdem würde ich die Gelegenheit ergreifen und einige Leute zu Tode erschrecken oder mein Geld etwas zu vermehren, indem ich mich mit meinem Freunden zusammen tue und bei einem Kartenspiel betrüge.

HH: Danke, dass Du Dir die Zeit genommen hast, um meine Fragen zu beantworten. Ich wünsche Dir und der Band alles Gute für die Zukunft. Die letzten Worte gehören Dir.

Kalle: Danke für das Interview. Wenn ihr symphonischen Metal mit düsteren Orchesterpassagen und progressiven Einflüssen mögt, kommt ihr an Moonlyght Agony nicht vorbei. Testet doch mal die mp3s auf unserer Homepage. Hail to all!

JR

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