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The Ghost Rockets - The Ghost Rockets

The Ghost Rockets - The Ghost Rockets
Stil: Melodic Stoner Rock
VÖ: 27. November 2009
Zeit: 38:13
Label: Dancing In The Dark Records
Homepage: www.the-ghost-rockets.com

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Ein in scharlachroten bis orangenen Farben gestalteter Tsunami rollt einem aus dem Artwork des Covers geradezu entgegen, das die Debut-Scheibe von The Ghost Rockets betitelt nach dem Bandnamen ziert. Das Bild erinnert an Pink Floyds Meddle (dort in Türkis-Tönen), die Mucke der Schweinfurter Eric Greulich (Voc.), Sebastian Väth (Git.), Marc Hanson (Git., Synth.), Christian Kraus (Bass) und Steffen Schmidt (Drums) lässt sich dagegen als Mixtur aus beschleunigten Sabbath (Riffs), Foo Fighters (Arrangements und dann und wann Pop-Appeal) und Killing Joke (Vocal-Mix und stimmliche Klangfarbe) beschreiben, die durchaus eigenständigen Charakter besitzt und an mancher Stelle recht ordentliches Liedgut entstehen lässt.
Zu beobachten in der Initialzündung "Morphosis", die eingeleitet von Stoner Rock-Gitarren im schnittigen Sechs-Achtel-Styling aus den Boxen donnert und in Nuancen Monster Magnets "Dopes To Infinity" zitiert, genauso wie im angepunkten "Sunchild", in dem ein weiterer Einfluss erstmals deutlich in den Vordergrund drängt: nämlich der der ihrer Zeit damals weit voraus gewesenen Warrior Soul, wie sie auf Space Age Playboys klangen (vgl. "Let's Get Wasted"). In "When Machines Dream" kommt es anschließend zur erwähnten Kreuzung aus Iommi-Riffs, Coleman-Shouts und Grohl-Refrain, was funktioniert und damit das erste Drittel von The Ghost Rockets zum hörenswerten Einstieg macht.
In "Ghost" tritt nun besagter Pop-Appeal weiter in den Vordergrund, die Melodien werden dadurch zwar voraussehbarer, die Nummer, in der dezent eine Hammond-Orgel zum Einsatz kommt, aber nur unmerklich schwächer als die drei ersten Stücke... könnte sogar - da schön kompakt auf den Punkt gebracht - im Radio gespielt werden. Dagegen wirkt "The Eyes Of..." in Strophe und Bridge durch viele Breaks und Tom-Einsatz fast sperrig, was jedoch im Singalong-Chorus sein Gegengewicht erhält. Erwähnenswert wäre auch der exzellent eingeflochtene klimaktisch arrangierte Zwischenpart. Negativ wirkt sich allerdings das Fade Out am Ende aus, in dem ein verschnörkeltes Krach-Solo jäh unterbrochen wird. Letzteres kommt jedoch im folgenden "Golden Monogram" erneut, jedoch begleitend zum Einsatz, wobei die Nummer im Vergleich zum bisher Gehörten klar abfällt - weniger in sich stimmiger Flow, dafür zu viele Breaks, lediglich das Klavier-Geklimper am Ende kommt ganz lustig daher. Da zur zitierten Zerstückelung des Songs in "Like A Scorpio" noch relativ biedere Melodielinien (Gesang und Gitarren) dazu kommen, droht der starke Gesamt-Eindruck sich ein wenig aufzulösen. Dem wirken The Ghost Rockets jedoch im Uptempo-Kracher "Aurora Borealis" entgegen, der durch ein glänzendes Wah-Wah-Solo und fein harmonisch arrangiertes Wechselspiel zwischen Background- und Lead-Vocals phasenweise an die Beatsteaks erinnert und wieder das Niveau der ersten Stücke erreicht.
In "Transporter" wird es darauf wieder richtig radiotauglich - eventuell ein wenig zu sehr, trotz des schrägen zweistimmigen Zwischenspiels. Die Sabbath-Anleihen scheinen an dieser Stelle des Albums gänzlich verschwunden, dafür wird nach allen Regeln der Kunst gefoot und gefightet. Zum Schluss stimmt die Ausgewogenheit der Ingredienzien jedoch wieder: "This Life Must Be A Sample" dürfte sowohl Stonerrocker als auch Kory Clarke-Fetischisten und ein eher an MTV-Mainstream gewöhntes Publikum zufrieden stellen.
Was auf alle Fälle über The Ghost Rockets gesagt werden darf, ist, dass die Platte rockt. Nicht alle Songs erreichen dabei allerdings die Klasse, um ihr Haltbarkeitsdatum nach hinten hinaus zu schieben. Die Produktion kann als ordentlich bezeichnet werden und auch ein Blick auf die durchdachten Lyrics kann nicht schaden. Alles in allem gute vier Punkte.

Fuxx

4 von 6 Punkten

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