Review
Valkyrja - The Invocation Of Demise
Neues aus der schwedischen Black Metal-Szene (nicht zu verwechseln mit den ebenfalls schwedischen Folkmetallern Valkyria - man beachte also das "j"), die vier Nordländer legen mit The Invocation Of Demise ihr Debütalbum vor. Die Beschwörung des Niedergangs - der Albumtitel sagt schon alles über die lyrischen Themen aus. Hier geht es um Tod, Unheil und verwandte, nicht unbedingt lebensbejahende Motive. Genauso kommt der Sound auch daher: aggressiv, düster, schwarz, dabei aber nie eintönig oder unmelodiös.
Purer, handgemachter Black Metal der angenehmen, unanstrengenden Sorte, durchaus auch als Hintergrundmucke tauglich. Dafür sorgt auch die sehr angenehme Stimmlage von Vocalist A.J., der gänzlich ohne hohes Gekreische auskommt, wodurch die Lyrics meist verständlich bleiben und der für Schwarzmetal fast schon untypisch präsente Bass (J. Lindgren). Die Gitarrenarbeit (S.W. & A.Hed) ist mehr als ansehnlich und lässt ein Keyboard - wie sonst so oft im Einsatz im symphonisch angehauchten Black Metal - überhaupt nicht vermissen. Das Schlagwerkspiel von J. Wallgren überzeugt mich nicht etwa wegen einer überragenden Präzision, sondern der musikalischen Bandbreite.
Mit "The Vigil" hat es auch ein Song auf die Scheibe geschafft, der nicht nur einen hohen Wiedererkennungswert hat, sondern auch in Zukunft sicher unwiederbringlich mit Valkyrja verknüpft werden wird. Eine reife Leistung für ein Debütalbum. Aber auch sonst haben die meisten Songs Charakter und kommen nicht wie ein Einheitsbrei daher. Außer "The Vigil" haben es mir besonders das etwas schnellere Stück "Plague Death", das episch anmutende "Sinister Obsession" sowie der Nackenbrecher "Twilight Revelation" angetan.
An der Produktion habe ich nichts auszusetzen, auch fehlt der "Telefonhörer-Effekt", der im Black Metal sonst oft zu beobachten ist, gänzlich. Alles in Allem ein gelungenes Debüt der fünf Schweden, die live sicher auch für eine deftige Massage der Nackenmuskulatur sorgen. The Invokation Of Demise sollte in keiner gut sortierten Schwarzmetal-Sammlung fehlen!
Tarnele