Review
Mucc - Kuchiki No Tou
Fleißig, fleißig sag ich, denn wer in seiner Karriere über 600 Konzerte spielt, nebenbei noch vier Alben und zwei Mini-Alben auf den Markt schmeißt und das Ganze in nur acht kurzen Jahren, der kann bei weitem nicht faul sein und lebt wohl 24/7 für die Musik und die Band. Jetzt sollte man meinen, dass eine junge Band (Durchschnittsalter 25 Jahre) mit solchem Fleiß einen gewissen Bekanntheitsgrad genießt, aber bei Mucc liegt das ein wenig anders, denn ihre Konzerte und Alben konnte man bisher fast ausschließlich in ihrer Heimat Japan genießen. Wer allerdings auf dem Wacken Open Air 2005 war hatte dort die Möglichkeit die Japaner live in Action zu sehen.
Die Musik von Mucc umfasst ein breites Spektrum an Emotionen, von zerbrechlich bis hart, von sanft bis rau und ruppig, kommt aber nie weinerlich rüber, wie es bei vielen Nu Bands der Fall ist. Die Songs zeichnen sich durch jede Menge Riffs und Tonnen an eingängigen Melodien aus und mit Tempowechseln geizen Mucc auf Kuchiki No Tou auch nicht, abwechslungsreich gehen die Japaner auf jeden Fall zu werke. Einen Bonus gibt es zudem für die Texte, die komplett in japanischer Sprache gesungen sind, aber wer sich trotzdem für die vieldeutigen Lyriken interessiert, für den liegt ein zusätzliches Heftchen der CD bei, wo er die Texte ins deutsche übersetzt findet.
Allerdings kann ich den ganzen Hype um Mucc irgendwie überhaupt nicht nachvollziehen, nennt mich einen Banausen, aber für mich klingt das Ganze einfach nach einer weiteren Nu Rock/Metal Band, nicht mehr, nicht weniger. Und der Nu Zug ist seit einiger Zeit definitiv abgefahren, daran ändert auch der Megaerfolg Muccs in Japan nichts. Aufgrund ihrer Herkunft und der Texte genießen sie aber dennoch einen gewissen Exotenbonus.