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Ye Banished Privateers - First Night Back In Port

Ye Banished Privateers - First Night Back In Port
Stil: Folk / Shanty
VÖ: 30. Juni 2017
Zeit: 81:00
Label: Napalm Records
Homepage: www.yebanishedprivateers.com

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First Night Back In Port - nach langer Seefahrt die erste Nacht zurück im Hafen! Die verbringt der geschundene Freibeuter natürlich am liebsten in der nächstbesten Kneipe mit ganz viel Rum, Musik und Spiel und das alles möglichst in Begleitung einer hübschen oder wenigstens preiswerten weiblichen Begleitung. An solch einem Abend, wo angetrunkene und übermütige Seeleute um die Gunst der anwesenden Dirnen buhlen, wo gezockt wird und Kräfte gemessen werden wollen, da liegt der Stunk förmlich in der Luft. Kein Wunder, dass einer der Gesellen dieser Szene auf dem Coverartwork von First Night Back In Port bereits ein Messer gezückt hat!

Anstatt mit einem zünftigen Trinklied eröffnet das dritte Albums von Ye Banished Privateers allerdings mit der wunderschönen Folk-Ballade "Annabel". Die schrullige Schunkel-Nummer "A Night At The Schwarzer Kater" ist da schon eher in der Lage, oben beschriebene Wirtshausatmosphäre wiederzugeben, kommt allerdings auch vergleichsweise besinnlich rüber. Es ist eben noch früh am Abend, aber irgendwie will in dieser verheißungsvollen Nacht die Stimmung nicht so recht in Fahrt kommen. Freilich haben die schwedischen Freibeuter mit ihrem neuen Titeltrack "First Night Back In Port", mit der Kampfansage "A Declaration Of Independence" und der Bandhymne "We Are Ye Banished Privateers" einige flotte Nummern mit von Bord gebracht, unterm Strich bleibt ihre Mischung aus Irish Folk, Shanties und Wirtshausliedern aber doch eher ruhig. Da vermisst man während der enormen Spielzeit von 80 Minuten schon bisweilen die emotionale Eskalation, die Kneipenschlägerei und Messerstecherei, wie sie eben auf dem Covermotiv kurz bevor stehen. Davon abgesehen haben die Schweden ihr bislang stärkstes Liedgut in den Hafen gefahren. Ausgeklügelt sind die Kompositionen, eindringlich die stark folk-lastigen Melodien und ausgesprochen dicht ist die Atmosphäre der 15 Lieder, die in einem warmen und organischen Klang gebettet sind. Das knapp zehnminütige "Devil's Bellows" könnte man sich glatt in einem Musical vorstellen, "Skippy Aye Yo" vermittelt auf seine melancholischen Art das Heimweh, das den Matrosen auf hoher See quält, und bei "Cooper's Rum" scheint Sängerin Sara der Alkohol tatsächlich schon zu Kopf gestiegen zu sein. Geduld braucht der Konsument bei der finalen und abermals sehr beschaulichen Folk-Ballade "Mermaid's Kiss", die mitten in ihrer knapp 20-minütigen Spielzeit gute sechs Minuten lang nichts als Meeresrauschen von sich gibt.

Ja, man hätte dieses dritte Album etwas straffen und ein paarmal etwas mehr an Fahrt aufnehmen können. Andererseits sind die Fans der Band mit deren Gangart ja mittlerweile bestens vertraut und werden wohl auch das neue Liedgut mit Wohlwollen aufnehmen.

Dagger

4 von 6 Punkten

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