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Konzert-Bericht

Creation Is Crucifixion, Ohuzaru & Bloodshed

Kafe Kult, München 28.10.2001

Zu diesem Live Package habe ich mich mit großen Erwartungen nach München ins KafeKult aufgemacht. Ok, der Schuppen war ziemlich leicht zu finden, aber als wir dort angekommen sind, sahs davor ziemlich leer aus. War dann kurzzeitig nicht mehr so guter Dinge, da ich dachte, daß das Konzert nicht stattfinden würde. Dem war aber Gottseidank doch nicht so. Also rein ins Vergnügen und ich mußte feststellen, daß das KafeKult eine coole Örtlichkeit mit sehr undergroundigem Charakter ist. Nun war warten angesagt, da wir erstens ein bißchen früh da waren und zweitens die erste Band erst spät eröffnete.

Als erste Band konnte ich gegen 22 Uhr!! Bloodshed aus Altötting begutachten, die mir aber zu unscheinbar rüberkamen. Die teils punkigen Anleihen in ihren Songs schienen etwas zu sehr durch, Dropdead Einflüße hin oder her. Der Gesang war pures Shouting und Geschrei. Also schon eher was für mich. Ein guter aber auch ziemlich kurzer Auftritt. Wenn es sich ergibt, werde ich sie mir wohl nochmals geben, um mir einen etwas ausführlicheren Eindruck zu verschaffen.

Ohuzaru aus Venedig holzten sich ziemlich dreckig und souverän durch ihren Gig. Die 30 Sekunden Klopper fanden auch beim Publikum großen Anklang. Die Typen hatten einen weiten Bewegungsradius auf und vor der Bühne und spielten, als ob es um ihr Leben ginge. Der Sound war nicht so matschig, wie ichs schon bei anderen Konzerten diesen Kalibers erlebt hatte, hätte aber besser sein können. Vom Stil her ging das Ganze in die Grind/Hardcore Richtung, insbesondere die Amerikaner Dropdead seien hier wiederum erwähnt.

Dann wären eigentlich Lack aus Dänemark an der Reihe gewesen, die aber kurzfristig abgesagt hatten. Da ich aber sowieso Creation Is Crucifixion entgegenfieberte, war mir das eh fast egal. Was ich aber von anderen so hören konnte, sollen die recht gut sein.

Nach einer kurzen Umbaupause vernahm ich plötzlich mir sehr bekannte Soundfetzen aus einem Laptop! und einigen anderen technical tools, hier auch Intro genannt ;-). Endlich war es soweit. Creation Is Crucifixion waren an der Reihe, ihre Ergüsse über das schon sehr von Ohuzaru geschaffte Publikum, fließen zu lassen. Auf diese Band habe ich seit Jahren, oder besser noch, seit meiner Geburt gewartet. Da ich jeden verdammten Song schon vorher von ihren Veröffentlichungen her kannte, war ich gespannt, was die vier Amis aus San Francisco live so bringen würden. Nach dem Intro traf mich ein dermaßen krasses Soundgewitter, daß es mich schier umgeblasen hat. Die Wahnsinnigen haben sich anscheinend mit der Lautstärkeneinstellung der Vorbands nicht zufrieden gegeben. Das war aber auch gut so! Durch die Lautstärke kamen absolute Göttersongs wie 'The Data Body' und 'The Iconography Of John Henry' noch fetter rüber. So hatten auch ein Instrumentalstück an Bord, das sehr episch rüberkam und auch von computerisierten Klängen unterstützt wurde. Manchen Anwesenden war es scheinbar zu laut, da sie das Weite suchten. Der Sound ist aber auch sehr abgefahren und für den Großteil der Leute wahrscheinlich auch zu hart. Das ist kein Hardcore, kein Death, kein Grind, schon gar kein Punk, (wüürghl), daß ist einfach Creation Is Crucifixion. Hatte gehört, daß sich das Ganze Math-Core nennt. Hier will und kann ich persönlich keine Vergleiche aufführen, da diese der Band niemals gerecht werden würden.

Das Riffing war sowohl in den langsameren sowie den absolut hyperkrass schnellen und gefrickelten Parts so knüppelhart, daß sich die Boxen verformten. Scheiße! Der Schlagwerker prügelte sich schier in einen Rausch und es wundert mich nicht, daß dieser auch in einer Jazzcoretruppe seinen Platz gefunden hat. Absolutes Brutal Truth Drumming (für Insider!).

Der Sänger, ein wohl eher total abgewichster, 17 Jahre alt ausschauender, mit typisch weiter Skaterhose ausgestatteter Kerl, war nicht von diesem Planeten. Wie er das die, leider nur, 45 Minuten durchhalten konnte, ist mir ein Rätsel. Das war Geschrei der allerersten Güte. Sowas habe ich bisher noch kaum gehört (und ich hab weiß Gott schon viel gehört. Auf irgendwas muß ich ja in meinem fortgeschrittenem Alter zurückgreifen können ;-)). Auch hier kann ich nicht viel als Vergleich aufführen, außer vielleicht early Earth Crisis' Karl Buechner auf Speed, durch den Fleischwolf gedreht und 100mal so schnell abgespielt. Da braucht mir mein singender Bandkumpane, ich nenne ihn mal Mr. Rockstar, bei der nächsten Bandprobe nicht mehr daherkommen und mir vorjammern, daß er sein Stimme schonen will, da es ihm schon im Hals kratzt! Nie wieder! Einen eher negativen Punkt muß ich hier auch aufgreifen. Der Sänger brachte in manchen Songpausen Statements, die meiner Meinung nach sicherlich Hand und Fuß hatten. Aber nicht in dieser Länge und das alles ohne Punkt und Komma! Statements gegen Monopolherrschaft (Microsoft, Sony, Nintendo verlangen von anderen Unterordnung blabla), Datenschutzverletzungen und Übertechnisierung in allen Ehren, aber die Musik machte diese eigentlich überflüssig. Irgendwie gehören diese aber auch zu Creation Is Crucifixion und störte micht jetzt nicht so dolle.

Positiv anzumerken ist außer den 12 DM Eintritt noch das Merchandising, das viel Auswahl bot. Sehr zivile Preise, 20 Mark für Shirts, 20 für CDs, 15 Märker für Vinyl. Der Gitarrist von Creation fragte mich sogar, ob diese Preise in Ordnung für uns wären. So ne Einstellung finde ich echt korrekt. Da können sich manch andere Bands/Labels, die mit jedem Scheiß Kohle machen wollen, ne Scheibe abschneiden (Von wegen 80 DM für AC/DC Shirts oder so. Naja, alles hat halt seine Käufer).

Wer sich mal selbst von Creation Is Crucifixion überzeugen möchte, sollte mal deren abgefahrene Hompage mit endlos vielen Downloads auf www.hactivist.com anchecken.

Fazit: Ein(e) vollends gelungene(r) Abend/Nacht!

Tom

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