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Konzert-Bericht

Pretty Maids & Hotwire

Backstage, München 23.11.2010

(Fotogalerie)

Pretty MaidsIch kann mich noch genau an meine erste Pretty-Maids-Scheibe erinnern. Future World! Was war das damals für ein Album! Da musste der Plattenspieler immer gleich doppelt gesäubert werden und weder die bunten Klamotten noch die Dauerwellen der aberwitzigen Figuren auf der Rückseite der Schallplatte konnten mich davon abhalten, dieses Werk für das allerbeste Album aller Zeiten zu halten. Fast zwanzig Jahre ist das nun her und auch wenn ich Pretty Maids immer mal wieder aus den Augen verloren und nach Future World noch viele "beste Alben der Welt" in den Händen gehabt habe, hat mich die Faszination an der Musik der dänischen Mägde nie wirklich losgelassen. Inzwischen haben Pretty Maids zehn weitere Alben veröffentlicht, die unterschiedlichste Reaktionen hervorgerufen haben. Wobei der aktuelle Wurf Pandemonium mit seiner Back-to-the-Roots-Attitüde dagegen von aller Welt in höchsten Tönen gelobt wird. Dementsprechend ist die Backstage-Halle an diesem Abend zwar nicht über-, aber dafür gut gefüllt. Sofort fällt die ungewohnte Zusammensetzung des Publikums auf. Auch mit guten 30 Lenzen treibt man hier den Altersdurchschnitt nicht unbedingt nach oben. Ein Eindruck, der von T-Shirts mit Castle-Donnington-1980-Aufdrucken (wer weiß noch, was da war?) und ähnlich antiquierten Kleidungsstücken noch weiter verstärkt wird.

HotwireJetzt aber erstmal zur Supportband. Pünktlich um acht Uhr entert Hotwire aus dem benachbarten Ingolstadt die Bühne. Geboten wird erdiger, melodischer Hardrock a la Bonfire, der irgendwie in der Zeit stehen geblieben zu sein scheint. Visueller Hingucker ist hierbei Sänger Andy Urbeck, der mit seiner blonden Mähne zumindest die Damen im Publikum schnell von seinen Vorzügen überzeugen kann. Da der Mann aber auch mit einer eindrucksvollen Stimme gesegnet ist, die grob an die von Queensryches Geoff Tate erinnert, kommt die Kapelle auch beim Restpublikum recht gut an. Die treibenden und mit catchy Refrains ausgestatteten Songs werden überzeugend präsentiert und so wird das Quartett von den Zuschauern auch wohlwollend mit Fußwippen und ordentlichem Beifall aufgenommen. Auch wenn Härte und Abwechslungsreichtum etwas auf der Strecke bleiben, liefern Hotwire in ihren knapp 45 Minuten eine grundsolide Rockshow ab, mit der sie sich nicht verstecken müssen.

Pretty MaidsEine zweite Vorband gibt es nicht und so dürfen wir schon um kurz nach neun Ronnie Atkins und Ken Hammer auf der Bühne begrüßen und uns an dem treibenden Titelsong des aktuellen Albums Pandemonium erfreuen. Was das Album an Spielfreude versprochen hat, scheint sich auch live zu bestätigen. Pretty Maids 2010 klingen, auch wenn Ronnie inzwischen haufenweise Falten hat und Ken ganz schön aufgegangen ist, so frisch, unverbraucht und motiviert wie schon lange nicht mehr. Unterstützt werden die zwei Pretty-Maids-Urgesteine dabei an den Keyboards von Morten Sandager, den der ein oder andere eventuell von Mercenary her kennen dürfte, und am Bass von dem herrlich sleazig gekleideten Hal Patino, der vorher bei King Diamond musiziert hat. Mit dem Doppelschlag aus den Balladen "Walk Away" und dem genialen "Savage Heart", das nur mit Keyboardunterstützung vorgetragen wird, ist Gänsehautstimmung angesagt und nachdem alle genug "Whenever you lose someone" gesungen haben, werden auch noch Raritäten wie "Back To Back", "Queen Of Dreams" oder "Rodeo" ausgegraben. Wie man es aus den Achtzigern gewohnt ist, darf auch heute das obligatorische Schlagzeugsolo nicht fehlen. Drummer Allan Tschicaja spielt hier sicherlich nicht in der Schlagzeugeroberliga, bearbeitet aber zur Freude des Publikums seine Felle durchaus beeindruckend. Weitergeführt wird das Solo von Ken Hammer an der Gitarre, dessen Soloeinlage auf den Akkorden von "Smoke On The Water" basiert. Die Ballade "Please Don't Leave Me" und das plakative "Love Games", die beide begeistert mitgesungen werden, läuten kurz nach halb elf dann aber schon das viel zu frühe Ende des Sets ein. Großartig hierbei ist, dass man wohl selten so viele Ex-Rocker, Biker und inzwischen Wahrscheinlich-Familienväter mit voller Inbrunst und glänzenden Augen solch schmachtende Schnulzen mitsingen gesehen hat. Wie es Pretty Maids zusätzlich dazu immer noch hinbekommen, dass die Damen im Publikum nur noch mit BH bekleidet sind, wird mir wohl ebenfalls ein Rätsel bleiben.

Pretty MaidsAber was wäre ein solcher Abend ohne den Übersong "Future World"? Nichts! Eben, und deswegen lassen sich die Dänen auch noch mal herausklatschen, um genau diesen Song zu kredenzen. Und was fehlt noch? Natürlich die aktuelle Single "Little Drops Of Heaven" - starker Song, ganz nebenbei - und "Red, Hot And Heavy", welche beide noch nachgeliefert und frenetisch vom Publikum mitgesungen werden.

Pretty MaidsAuch wenn Pretty Maids immer wieder mit Soundproblemen kämpfen müssen, ist dies ein toller Konzertabend geworden, der sicherlich nicht nur bei mir viele wohlige Erinnerungen wachgerüttelt hat. So kann man beim Verlassen der Halle noch beobachten, wie sich fast jeder mit Pretty-Maids-Devotionalien eindeckt, um diesen vorzüglichen Ausflug in die eigene Jugend in dauerhafter guter Erinnerung zu behalten.

Setlist Pretty Maids:
Pandemonium
I.N.V.U.
Wake Up To The Real World
Walk Away
Savage Heart
It Comes At Night
Queen Of Dreams
Drumsolo
Cielo Drive
Back To Back
Rodeo
Please Don't Leave Me
Love Games
--
Future World
Little Drops Of Heaven
Red, Hot And Heavy

Sebbes

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