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Konzert-Bericht

Iron Maiden, Trivium & Lauren Harris

Hanns-Martin-Schleyer-Halle, Stuttgart 07.12.2006

Und da waren sie endlich mal wieder - die ewig jungen, alten Herren des NWOBHM. Leider gab es dieses Mal nicht wie bei der Dance Of Death-Tour auch ein Konzert in München, sondern man musste die Reise nach Stuttgart oder Dortmund auf sich nehmen, wenn man Iron Maiden in deutschen Landen auf den Brettern die die Welt bedeuten erleben wollte.
Der mal wieder happige Eintrittspreis von 58 Euro wurde nur noch vom Merchandise-Wucher der Briten übertroffen. Für ein normales T-Shirt wollten die Jungfrauen zwischen 40 und 50 Euro haben. Für fünf Buttons heftige zehn Euro und ein Kapuzenpulli hätte des Metallers Geldbeutel um schlappe 85 Euro erleichtert.
Aber egal, muss man ja nicht kaufen. Allerdings sind trotzdem sehr viele Leute mit dem aktuellen Tour-Merch durch die Halle gelaufen, so schlecht kann es dem Durchschnittsmetaller also nicht gehen.

Kommen wir aber zur Musik am heutigen Abend. Von der Band der Tochter des Maiden-Bassers Harris habe ich aus essenstechnischen Gründen nicht all zu viel mitbekommen. Was ich hörte war straighter simpler Rock'n'Roll, den die Dame mit Inbrunst präsentierte. Die Menge vor der Bühne war bereits ganz gut in Schwung und somit waren wohl alle zufrieden.

Die folgenden Trivium kannte ich nur vom Namen her und ich muss für meinen Teil sagen, dass die mich an diesem Abend nicht sonderlich weggeschossen haben. Wie gesagt, ich kannte keinen Song der Band und war deshalb auch nur schwer zu überzeugen. Meine Kumpels die dabei waren und die Scheiben der Band kannten, waren jedoch recht angetan vom Auftritt. Bei mir ging's links rein und rechts wieder raus - und so habe ich nicht viel von den Jungs behalten. Wobei mal aber zugeben muss, dass sie sich stageacting-mäßig ziemlich ins Zeug legten und anscheinend eine Menge Spaß auf der Bühne hatten. Auch hier war das Publikum in den vorderen Reihen bereits sehr aktiv und die ersten Matten wurden geschwungen.

Nach einer halben Stunde Umbaupause erlosch dann endlich die Hallenbeleuchtung und der Spannungspegel in der Halle stieg merklich an. Nach einem gewohnt bombastischen Intro legten die Jungfrauen dann los wie die Teufel und eröffneten ihr knapp zweistündigen Set mit "Different World", dem Opener des aktuellen Silberlings A Matter Of Live And Death. Die Nummer ist ein geiler und typischer Maiden Rocker der live ordentlich knallte.
Maiden präsentierten am heutigen Abend dem Stuttgarter Publikum ihr komplettes neues Album am Stück und erst nach dem vierten Song "The Pilgrim" wurde das Publikum von Bruce begrüßt. Er bedankte sich dann brav bei den Fans, die ein Maiden Album zum ersten Mal in Deutschland auf Platz eins der Albumverkaufscharts gebracht hatten. Besonders hervorzuheben waren die Nummern "The Longest Day" und "For The Greater Good of God", die live um einiges derber und heftiger rüberkommen als auf der Scheibe. Insgesamt kamen alle Nummern des neuen Albums recht gut rüber und wurden von den Musikern mit Inbrunst und Hingabe vorgetragen. Bei dem ein oder anderen Song musste Bruce stimmlich mal eine Oktave tiefer wandern - die wirklich hohen Sachen waren auf die Dauer wohl ein wenig zu anstrengend - aber so trotzdem geil! Allerdings muss man anmerken, das das Publikum gegen Ende der A Matter Of Life And Death Darbietung leichte Ermüdungserscheinungen zeigte. Nichts gegen das neue Meisterwerk der Jungfrauen - aber die Meute wartet auf die alten Klassiker.
Nach Vollendung des letzten Stückes des aktuellen Longplayers ging es mit "Fear Of The Dark" dann auch gleich in die Vollen und das Publikum war von der ersten Sekunde an wieder voll da. Die Stimmung brodelte förmlich und jeder Ton wurde vom Publikum laut mitgesungen. Saugeil!! Im Anschluss folgte dann gleich "Iron Maiden" und die Menge tobte. An alten Klassikern gab's dann noch "Two Minutes To Midnight", "The Evil That Men Do" und "Hallowed Be Thy Name".
Showtechnisch war natürlich auch einiges geboten. Die Bühne verwandelte sich in einer Songpause in einen riesigen Panzer aus dem Commander Eddie herauslugte – und eine große Ausgabe des Bandmaskottchens durfte dann natürlich auch nicht fehlen. Es wanderte in Soldatenmontur über die Bühne und lieferte sich die üblichen Kämpfe mit Gitarrero Janick.
Alles in Allem ein echt gelungener Abend, bei dem nur ein paar zusätzliche Klassiker fehlten, um alle Fans beruhigt nach Hause fahren zu lassen. Man hörte bei dem Weg aus der Halle doch einige Beschwerden über das Fehlen von "The Number Of The Beast", "The Trooper" und diversen anderen Songs. Trotzdem war's ein geiler Abend, der gerne noch eine Stunde länger hätte dauern können.

Roland

Gast

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