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Konzert-Bericht

Flyswatter & Black Raven

FZW, Dortmund 19.09.2004

Zur Eröffnung der Jägermeister Rockliga traten am 19.09.2004 der 1. FC Flyswatter gegen den BVB Black Raven an. Austragungsort war das FZW-Stadion in Dortmund, in welchem in zwei Halbzeiten zu je 45 Minuten entschieden werden sollte, wer das Auftaktspiel der neuen Saison für sich entscheiden würde.

Für die Fans der 1. FC Flyswatter wurde in München ein Fanbus von Jägermeister bereitgestellt, der Fans und Freunde der Band nach Dortmund schaffte. Von den ursprünglich rund 30 erwarteten Mitreisenden trafen anscheinend Oktoberfest-bedingt lediglich um die 20 Nasen ein. Der Altersdurchschnitt schien hierbei relativ niedrig zu liegen und liess mich wieder mal erkennen, dass ich einfach ein alter Sack bin. Nach lockeren acht Stunden Busfahrt kam der Fantross schliesslich in Dortmund an, um gleich mal die Location etwas näher in Augenschein zu nehmen. Der FZW (Freizeitheim West) ist ein gemütlicher, kleiner Club mit einer Bar und angrenzendem Livesaal für ca. 300 Besucher. Um die Zeit zu überbrücken und den Hunger zu bekämpfen, begab man sich anschliessend auf Erkundungstour durch die nähere Nachbarschaft. Nachdem sich der Großteil der Reisenden bei Pizza und Döner gestärkt hatte, konnte man im FZW den Gegner BVB Black Raven und deren Fans mal näher ins Visier nehmen. Um die 150 – 200 Rockabilly-Fans hatten sich eingefunden, um ihre Band anzufeuern und als vierter Mann den Sieg zu sichern. Da man es in der Rockabilly-Szene nicht gerne sieht, wenn sich Aussenstehende ein uninformiertes und subjektives Bild machen, lassen wir nähere Betrachtungen mal aussen vor und konzentrieren uns auf das eigentlich wichtige, die Musik!

Nach den Regeln der Rockliga, legten die Gastgeber die erste Halbzeit vor. Solide gespielter Rockabilly in der Rockstandardbesetzung Gitarre, Schlagzeug, Bass, der ganz gefällig ins Ohr ging und beim anderen gleich wieder raus. Eine solide Elvis Presley-Coverversion, die mir aber mangels Kenntnis des Originals nicht sonderlich in Erinnerung blieb. Alles ganz nett und solide, allerdings nach 20 Minuten als für mich überflüssig und langweilig empfunden. Viele Pässe schienen ins Leere zu gehen und Spielzüge wiederholten sich mal um mal, ohne ein wirklich herausragendes Ergebnis zu produzieren. Für Fans mit Sicherheit ein Hit, für mich als intolerante Metalsau aber leider etwas zu abwechslungsarm.

Nach einer kurzen Umbaupause waren die Gäste am Ball und wussten ihren Standortnachteil durch ein engagiertes Spiel zu kaschieren. Durch gelungene Pässe und ein gefährliches Torspiel konnten die Münchner schon nach kurzer Spielzeit klarmachen, dass man nicht vorhatte, sich der gegnerischen Übermacht geschlagen zu geben. Durch geschickte Interaktion mit den Fans wurde der Abstand zum führenden BVB immer geringer und spätestens nach der Übernummer "The Kids Will Have Their Say" rastete auch der letzte Oktoberfestgeschädigte aus, um mit der Band abzugehen. Geschickt wusste man immer zwischen Emotionalen Parts, harten Hardcoreeruptionen und wüsten Punkriffs hin- und herzupassen und keine Torchance blieb erfolglos. Dafür sorgten unter anderem drei Gitarren, die auch live einen unglaublichen Druck erzeugen. Nach 45 Minuten, inklusive eines Zugabeteils mit einer abschliesseden, mir unbekannten, SEHR geilen Hardcorenummer, liess man erschöpfte Fans und beeindruckte Rockabillys zurück.

Das sah auch die Jury so, die der Band zumindest in der Kategorie Bühnenshow ein deutliches Tor zugestand. In anderen, zum Teil etwas seltsamen Kategorien (Jägermeisterbühnenpromotion), dagegen, sah die Jury die Gastgeber im Vorteil. Was aber letztendlich dann doch wieder egal war, weil das Publikum in letzter Linie ausschlaggebend ist. Die Ruhrpottfans konnten dann auch mit 117 Dezibel einen guten Wert vorlegen, der von den Münchnern allerdings um genau ein Dezibel übertroffen wurde. Tatsächlich gelang es, einen Wert von 118 Dezibel zu erschreien, und das ohne die Hinzunahme von technischen Hilfsmitteln, wie Hupen, Tröten und ähnlichem Schwachsinn! Natürlich konnte auch keiner wissen, dass wir Bayern von Geburt an den Brunftschrei des Wolperdings quasi perfekt imitieren können und damit einen nicht zu unterschätzenden Vorteil geniessen dürfen. Auf diesem Weg konnte das Publikum als sechster Mann auf der Bühne agieren und im Gegensatz zum Fußball tatsächlich einen Umschwung herbeiführen.

Somit konnte der 1. FC Flyswatter an diesem Abend als klarer Sieger von der Bühne gehen und freut sich schon auf das nächste Spiel im Rahmen der Rockliga. Munich rocks!

Die Heimfahrt verlief relativ unspektakulär, versandete etwas im Münchner Morgenstau und liess mich auf mein gemütliches Bett hoffen, welches aber wegen Personenschaden und einer daraus resultierenden, dreistündigen Verzögerung, noch etwas auf mich warten musste.

Andreas

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