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Mike Tramp And The Rock'n'Roll Circuz - Stand Your Ground

Mike Tramp And The Rock'n'Roll Circuz - Stand Your Ground
Stil: Hard Rock
VÖ: 25. März 2011
Zeit: 60:50
Label: Edel Records
Homepage: www.miketramp.dk

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Dänen lügen nicht. Das wusste Michael Holm, das wusste Otto, und das wissen auch alle, die in den seligen 80ern eine der besten Poser/Glam/Hairspray-Metal-Platten aller Zeiten erhaschten. Da war ein komplett weißes Cover, drauf war zumindest andeutungsweise ein Löwe, die Scheibe hieß Pride und stammte von einer Band namens White Lion. Deren Gitarrero sah zwar aus, als ob er ständig einzuschlafen drohte, aber Vito Bratta war seinen Zunftkollegen von Kombos wie Poison oder Ratt technisch haushoch überlegen, und der schlohblonde Sänger Mike Tramp - seines Zeichens Däne, daher der Gag am Anfang - hatte schon immer mehr Charisma als fünf andere Fronter zusammen. Nach dem Megaerfolg mit so zauberhaften Nummern wie "Hungry", "When The Children Cry" oder dem fantastischen "Lady Of The Valley" kam, was kommen musste: zu schnelle, nicht ausgegorene dritte Platte (Big Game von 1989), dann 1991 nach Mane Attraction Split.

Mike Tramp machte weiter mit Freak Of Nature, tingelte dann mit Mike Tramp's White Lion über die Clubs und Festivals und feuerte dann 2008 unter dieser Flagge Return Of The Pride raus. Die Scheibe knüpfte zwar natürlich nicht an die Original-Großtat an, war aber dennoch brauchbar, und ebenfalls 2008 servierte der Kollege auf dem Bang Your Head-Festival einen sehr feinen Auftritt.

Jetzt legt er mit seinem neuesten Projekt eine Art Rechenschaftsbericht ab, die thematisch sein teilweise wildes, jetzt aber doch gezähmtes Musikerleben beleuchtet. In insgesamt elf Nummern berichtet der gute Mann vom Höhenflug, vom Absturz und vom folgenden Zusammenlesen - alles gekleidet in einen ganz, ganz herausragenden Hard Rock vom Allerfeinsten. Weit weg von einer reinen Lion-Kopie, fabrizieren Tramp und seine Truppe hier erdige, melodische, teilweise bluesige, teilweise riffrockige Klänge, die oft rüberkommen, als hätte Nickelback endlich entdeckt, wie man vernünftige Songs schreibt. Besonders fein gelungen etwa sind "Alright By Me" oder die geniale Ballade "Distance", aber auch "Straight From The Look In My Eyes" oder "Wish You Well" wissen zu gefallen. Einziger Ausfall ist das etwas nichtssagende "Say What You Will", und das als Epos gedachte "The Soldier Never Started A War" scheitert sowohl musikalisch als auch textlich am (sehr hoch gesteckten) eigenen Anspruch. Aber mit diesen beiden Ausnahmen beweist Tramp einmal mehr, dass er deutlich mehr auf der Pfanne hat als die restlichen Glitzerjungs - zumal er selbst mittlerweile auch deutlich ramponierter aussieht als auf der Big Game-Tour 1990. Aber das soll ja nicht den Ausschlag geben.

Holgi

5 von 6 Punkten

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