Konzert-Bericht
Kreator, Dark Tranquillity, Ektomorf & Hatesphere
Löwensaal, Nürnberg 24.02.2005
Was macht man(n) nicht alles für eine geiles Konzert oder zumindest die Erwartung auf ein eben solches? Tage- oder gar wochenlange Dahindarben, kilometerlange Fußmärsche usw. Naja, ganz so schlimm war es nicht, als ich mich nachmittags in die Frankenmetropole Nürnberg aufmachte, Kreator und Co. auf der Enemy of God Tour livehaftig zu bewundern.
Kurz nach 18.00 dort angekommen, hatten wir (d.h. ich und das Nuclear Blast Street Team) noch genügend Zeit um uns aufzuwärmen, denn draußen war es bereits um diese Zeit arschkalt. Gegen 19.00 wurden dann die Pforten geöffnet und die ersten strömten herein, nicht ohne von uns jedoch mit ausreichend Flyer und sonstigem Promo-Material versorgt zu werden. Dies hatte leider den kleinen Nebeneffekt, dass ich von Hatesphere nichts gesehen, sondern nur gehört habe, da immer noch Fans in die Halle strömten, die versorgt werden wollten. ;-)
Kurz nach Beginn des Ektomorf Gigs dann kam ich auch in den Genuss des inzwischen recht vollen Löwensaals zu Nürnberg. Die Ungarn zockten gleich mit "I Know Them" munter drauf los und sofort kochte der Saal. Ektomorf hatten ganz klar die Fans auf ihrer Seite, was sich in fliegenden Haaren und einem nicht unbeachtlichen Moshpit wiederspiegelte. Die Jungs auf und vor der Bühne gaben alles um diesen Gig zu einem schweißtreibenden Ereignis werden zu lassen. Vom Balkon des Löwensaals aus war das ein durchaus geniales Schauspiel, die Fans kreuz und quer fliegen zu sehen.
Doch genug des Beobachtens, in der Umbaupause machte ich mich auf, nun kräftig mitzumischen, denn nun war es an Dark Tranquillity, dieses Level zu halten bzw. zu toppen. Und was soll ich sagen? Von der ersten Note an wurde die Band gefeiert, was ging. Dieser Empfang machte den Jungs sichtlich Spaß, warum sonst hatte Mikael Stanne (Vox) ein Dauergrinsen aufgesetzt? Los gingÂ’s mit "The Treason Wall" vom Damage Done Album bevor als zweites gleich die aktuelle Single "Lost To Apathy" geboten wurde. Und auch hier flogen die Fans gar lustig umher, wenn auch etwas zurückhaltender als bei Ektomorf. Da wurden wohl Kräfte für Kreator gespart. Der Stimmung tat dies aber keinen Abbruch, Mikael hielt es nicht auf der Bühne und so begab er sich an die Absperrung in der ersten Reihe und sang von dort aus weiter. Das nenn ich mal Fan-Nähe! Das Hauptaugenmerk des Gigs lag klar auf der aktuellen Langrille (hiervon wurden vier Songs gespielt), doch nur allzu gerne begab man sich auf eine Reise in die Vergangenheit, was von den Anwesenden begeistert aufgenommen wurde. Ein rundum gelungener Gig, der überall zufriedene Gesichter zurück ließ. Bleibt nur noch anzumerken, das DT die Setlist jeden Abend etwas umgestalten, um Abwechslung bieten zu können, wie mir Mikael später noch berichtete.
Als zum letzten Mal an diesem Abend dann die Lichter ausgingen nahm das Inferno seinen Lauf. Kreator hatten aufgrund der geleisteten Vorarbeit leichtes Spiel, die angeheizten Fans weiter aus der Reserve zu locken. Ist aber auch keine Wunder, wenn man Songs wie "Enemy of God", "Pleasure To Kill" oder "Extreme Aggressions" im Marschgepäck hat. Die Meute gab noch mal alles und gehorchte Mille blind, als dieser den größten Moshpit Deutschlands forderte. Auch das von Ventor gesungene "Riot Of Violence" durfte natürlich nicht fehlen. Kreator verloren auch nicht unnötig viele Worte, so wurden immer wieder Songs ohne Pause zusammengehängt um den Anwesenden bloß keine zeit zum Verschnaufen zu gönnen. Dennoch kam der Spielflussein ums andere Mal ins Stocken und zwar immer genau dann, wenn die Band den nicht enden wollenden "KREATOR KREATOR" Sprechchören ihr Ohr widmete. "Betrayer" bildete dann den Schluss des regulären Sets, aber nicht des Abends. Mille und Co. wurden natürlich auf die Bühne zurück gerufen um den Zugabenblock noch zu spielen. Der Abschluss bildete wie immer keine Überraschung, denn als letzten Song des Abends kam natürlich "Flag Of Hate" gefolgt von "Tormentor". Dann war aber wirklich Schluss und die Fans wurden in die grimmige Kälte entlassen, während ich mich backstage trollte ;-)
Setlist Dark Tranquillity:
The Treason Wall
Lost To Apathy
Through Smugded Lenses
White Noise / Black Silence
The New Build
The Wonders At Your Feet
Scythe, Rage and Roses
Punish My Heaven
My Negation
Of Chaos And Eternal Light
Setlist Kreator:
Intro
Enemy Of God
Impossible Brutality
Pleasure To Kill
Phobia
Patriarch/Violent Revolution
World Anarchy
Renewal
Suicide Terrorist
Extreme Aggressions
People Of The Lie
Voices Of The Dead
All Of The Same Blood
Riot Of Violence
Terrible Certainty
Reconquering The Throne
Betrayer
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Terrorzone
Ripping Corpse
Love Us Or Hate Us
Flag Of Hate
Tormentor